Handball im griechisch-römischen Stil von Linus Mischke (HSG Schülp) gegen Jannes Timm (in weiß, Barmbek). © 2024 Horst Reinke
Nur eine Woche nach dem grandiosen Auftritt gegen den Drittliga-Absteiger DHK Flensborg zeigt die HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg auch gegen den Aufstiegskandidaten und Vorjahresvizemeister HG Hamburg-Barmbek eine herausragende Leistung, verliert aber äußerst unglücklich mit 30:31 (14:17). Mit nunmehr 9:25 Punkten bleibt die HSG auf dem 12. und damit drittletzten Platz, der am Saisonende nicht für den Klassenerhalt reichen würde. In den verbleibenden neun Saisonspielen.
Für den beruflich verhinderten Cheftrainer Philipp Petriesas übernahm diesmal Co-Trainer Arne Backhaus das Kommando und erlebte einen forschen Beginn seiner Mannschaft, die sich schnell auf 8:5 durch den Treffer von Malte Pieper (12:28) absetzen konnte. Die klar favorisierten Gäste, die vor zwei Spielzeiten noch der 3. Liga angehörten und den Wiederaufstieg anstreben, benötigten einiges an Anlaufzeit, ehe sie mit 11:12 durch den elffachen Torschützen Jannes Timm (21:58), darunter auch sechs verwandelte Siebenmeter, erstmals die Führung an sich reißen konnten. In einer kleinen Schwächephase der Gastgeber nutzte die Mannschaft von Trainer Steffen Aevermann die Gelegenheit, mit fünf Treffern in Serie auf 11:15 durch ihren besten Schützen Jannes Timm (25:44) davonzuziehen. Zur Halbzeit konnte Niklas Ranft (28:40), der zum 14:17 traf, den Vorsprung zumindest noch um einen Treffer verkürzen.
In den Anfangsminuten der zweiten Hälfte konnten die Gäste aus Hamburg ihren Vorsprung zwar noch verteidigen, doch es dauerte keine zehn Minuten in Durchgang zwei, da wurde die erfolgreiche Aufholjagd der HSG gekrönt durch die erneute Führung durch Niklas Ranft (39:30), der zum 21:20 traf. Die Partie war jetzt an Spannung kaum zu überbieten, denn die Hamburger antworteten perfekt mit dem 22:24 durch den überragenden Jannes Timm (43:20), der zum 22:24 traf. Aber auch darauf hatte die HSG die passende Antwort parat, traf dreimal in Folge zum 27:25 durch den in der zweiten Hälfte mit sechs Treffern überragenden Niklas Ranft (50:51). Doch die Gäste, die kurzfristig auf 5 – 1 umgestellt hatten, behielten einen kühlen Kopf, provozierten zwei Ballverluste der Gastgeber und lagen plötzlich wieder mit 28:29 durch Jannes Timm (56:09) vorn. Die stark aufspielenden Gastgeber konnten noch zweimal ausgleichen, zuletzt durch Fabian Thal (59:02) zum 30:30, doch nach einer Auszeit der Hamburger gelang dem achtfachen Torschützen Justin Kaminski (59:45) das spielentscheidende 30:31.
In den letzten fünfzehn Sekunden war die HSG zwar wieder im Ballbesitz, doch Flemming Bunse vergab den möglichen und durchaus verdienten Ausgleich durch einen Wurf aus dem Halbfeld. Damit endete eine spannende Partie, die alles zu bieten hatte, was den Handball so populär macht, die jedoch eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte.
Bei den Gastgebern, die von den 300 Zuschauern in der Heidesandhalle wieder einmal bombastisch angefeuert wurden, zeigte Torhüter Nico Alberti eine überragende Leistung, denn 20 der 51 Würfe, die auf sein Tor abgefeuert wurden, konnte er entschärfen. Auch Niklas Ranft gehörte insbesondere in der zweiten Hälfte mit seinen sechs Treffern zu den Spielern, die Verantwortung übernommen haben. Felix Stiller, den eine Fußverletzung plagte und der die Zähne zusammenbiss, sowie Flemming Bunse, der aus einer schweren Knieverletzung kommt und nur dosiert eingesetzt wurde, ragten aus einer bärenstarken HSG-Mannschaft heraus, die sich leider nicht für ihre erneut starke Leistung belohnen konnte.
Um das Abstiegsgespenst zu vertreiben, gilt es nun mehr denn je in den verbleibenden Partien gegen die direkten Kontrahenten, gegen die allesamt noch gespielt wird, zu punkten. Zum Glück verloren auch die unmittelbaren Kontrahenten im Abstiegskampf, die HSG Marne-Brunsbüttel (33:36 beim HSV Handball II), TSV Kronshagen (27:35 beim MTV Lübeck) und TSV Uetersen (18:33 bei DHK Flensborg), allesamt ihre Spiele. Nun ist am Freitagabend um 20.30 Uhr ein Sieg beim noch punktlosen Tabellenletzten und Aufsteiger HSG Mönkeberg/Schönkirchen Pflicht, um am Ende über dem Strich zu stehen.
Stimme zum Spiel
Statistik
HSG Schülp WR RD: Alberti, Kirschner, Ranft 7, Pieper 6 (2/2), Stiller 5, Thal 4, Wiegleb 3, Sawitzki 2, Bunse 2, Jonas 1, Mischke, Koslowski, Wilke, Lindhorst, Storm.
Trainer: Arne Backhaus.
HG Hamburg-Barmbek: Wommelsdorf, Halloul, Timm 11 (6/6), Justin Kaminski 8, Behncke 5, Janzen 2, Timon Kaminski 2, Dede 2, Morgner 1, Culmann, Laveaux, Kuchenbäcker, Cucic, Matussek, Aevermann.
Trainer: Steffen Aevermann.
Schiedsrichter: Marc Andresen und Dennis Blohm vom MTV Dänischenhagen.
Zuschauer: 300 in der prall gefüllten Heidesandhalle, die ihre Mannschaft frenetisch anfeuerten.