24-24: HSG mit Brustlöser gegen Titelkandidaten DHK Flensborg

von Olaf Wegerich

Nach dem Treffer von Jan Wiegleb (HSG S WR RD, Archivfoto) zum 24:21 scheint die Messe gelesen zu sein. © 2024 Horst Reinke


Die HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg hat gegen den klar favorisierten Drittligaabsteiger und Titelaspiranten DHK Flensborg die große Überraschung nur hauchdünn verpasst und musste sich nach 60 spannenden Minuten beim 24:24 (14:13) mit einer Punkteteilung im Abstiegskampf in der Handball-Oberliga zufrieden geben. Vor knapp 280 Zuschauern in der Heidesandhalle präsentierten sich die Gastgeber nach der enttäuschenden Heimniederlage vor einer Woche gegen die SG Flensburg-Handewitt II stark verbessert und führten kurz vor Spielende, als Jan Wiegleb (56:16) zum 24:21 traf, bereits mit drei Toren.

HSG-Aussprache trägt Früchte

Noch am Dienstag hatte die HSG auf das Training verzichtet und stattdessen nach der Enttäuschung vom letzten Wochenende die Zeit zu einer Aussprache zwischen dem Trainerteam und der Mannschaft genutzt, und das sollte schnell Früchte tragen. Denn die Mannen von Trainer Philipp Petriesas und Arne Backhaus waren sofort voll präsent und lieferten den unter semiprofessionellen Bedingungen arbeitenden Fördestädtern hoch konzentriert einen großen Kampf. Ein überragender Nico Alberti im Tor, der fast 50 % der Bälle, die den Weg auf sein Gehäuse fanden, entschärfte, war dabei ein wichtiger Rückhalt. Alexander Haß kam nur bei einem Siebenmeter zum Einsatz, konnte diesen aber entschärfen.

DHK Flensborg antwortet schnell

Nur beim 8:5 durch Jan Wiegleb (14:24) konnten sich die befreit aufspielenden Gastgeber einmal mit drei Treffern absetzen, doch die DHK antwortete mit einem drei Tore-Lauf zum 8:8-Ausgleich durch Daniel Wuzella (17:41) postwendend.

Malte Pieper (HSG Schülp WR RD, Archivfoto) gelingen sechs erfolgreiche Würfe. © 2024 Horst Reinke
Malte Pieper (HSG Schülp WR RD, Archivfoto) gelingen sechs erfolgreiche Würfe. © 2024 Horst Reinke

Pfostentreffer der Gastgeber führen zum 15:18

So blieb es bis zur 14:13-Pausenführung der Gastgeber weiterhin spannend. Nach dem Seitenwechsel erwischten zunächst die Gäste den besseren Start und konnten auf 15:18 durch Stefan Wuzella (35:59) davonziehen, da die Gastgeber auch etwas Wurfpech mit Pfostentreffern hatten.

Fantastisches HSG-Publikum peitscht Team an

Doch die von Trainer Philipp Petriesas gut eingestellte HSG hatte sofort die richtige Antwort parat und konnte, getragen von dem fantastischen Publikum, das die Mannschaft auch in den Auszeiten immer wieder lautstark mit „Westerrönfeld-Rufen“ anfeuerte, ebenfalls vier Treffer in Serie erzielen und mit 19:18 durch Malte Pieper (42:46) die Führung an sich reißen.

24:21-Führung für Petriesas-Mannschaft reicht nicht ganz bis zur Ziellinie

Als den Gastgebern dann durch Jan Wiegleb kurz vor Spielende sogar der Treffer zum 24:21 durch Jan Wiegleb (56:16) gelingt, scheint das Spiel entschieden und die Überraschung perfekt. Doch der DHK schlägt im Stile einer Klassemannschaft zurück und erzwingt in Unterzahl den 24:24-Ausgleich durch Ole Zakrezewski (59:30).

Trainer Philipp Petriesas (HSG):Das war eine geile Mannschaftsleistung. Die Halle hat gebrannt. Da kannst du niemanden herausnehmen; alle haben heute 110 Prozent abgeliefert. Alle waren heute auf den Punkt voll da. Wir standen gut in der Abwehr, Alberti hat überragend gehalten, und wir waren im Angriff gut vorbereitet. Wenn wir das Spiel gewonnen hätten, wäre das die Kirsche auf der Torte gewesen.“

Co-Trainer Arne Backhaus (HSG): „Das fühlt sich nach einem gewonnenen Punkt an. Wir waren nur ganz kurz etwas traurig, dass es nicht zum Sieg gereicht hat. Es ist natürlich ärgerlich, dass wir die letzten beiden Abschlüsse nicht verwerten konnten. Dennoch war das ein super Spiel von uns. Wir haben komplett am Limit gespielt. Das war sehr aufopferungsvoll und hoch emotional. Die Heimniederlage gegen Weiche Flensburg II vor einer Woche war ein Betriebsunfall und Totalschaden. Das haben wir unter der Woche aufgearbeitet. Das Spiel heute war der Brustlöser.“

HSG Schülp/WR/RD: Alberti, Haß, Kirschner, Pieper 6 (1/1), Stiller 5, Wiegleb 5, Koslowski 2, Bunse 2, Mischke 1, Jonas 1, Ranft 1, Storm 1, Möller, Wilke, Thal, Sawitzki.
Trainer: Philipp Petriesas und Arne Backhaus.
DHK Flensborg: Schmitt, Backhaus, Daniel Wuzella 6, Knutzen 5 (3/2), Mau 3, von Eitzen 3, Stefan Wuzella 3, Tobeler 2, Franke 1, Zakrezewski 1, Wickert-Grossmann, Lorenzen, Carstensen, Schulte.
Trainer: Henning Simon.
Schiedsrichter: Patrick Isler und Dennis Blohm (HRN).
Zuschauer: 280 in der Heidesandhalle in Westerrönfeld, die für prächtige Stimmung sorgten.

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