Marius Storm setzte seine Mitspieler sehr gut ein und traf selbst zwei Mal (HSG Schülp-W-RD). © 2023 Horst Reinke
Am 24. Spieltag der Handball-Oberliga konnte die HSG Schülp/Westerrönfeld/ Rendsburg im vorletzten Heimspiel der Saison einen überzeugenden 34-28 (15-15)-Heimsieg gegen die SG Flensburg-Handewitt 2 feiern und sich zumindest vorübergehend auf den 5. Platz verbessern. Verfolger Handball Sportverein Hamburg 2, der auch nach der langen Pause am 30. April auswärts der nächste Gegner für die HSG ist, kann sich zumindest theoretisch mit zwei Spielen Rückstand noch an der Mannschaft von Trainer Philipp Petriesas vorbei schieben.
Ausgeglichene erste Hälfte in der Heidesandhalle
In der wieder einmal mit fast 200 Zuschauern gut gefüllten Westerrönfelder Heidesandhalle stemmte sich der stark abstiegsgefährdete Gast aus dem hohen Norden zunächst vehement gegen eine Niederlage und konnte gut mithalten. Über 7-8 (16:16) bis zur ersten Führung für die Gastgeber beim 9-8 (16:56) und einem zwischenzeitlichen 12-14 (24:05) für den starken und selbstbewusst auftretenden Flensburger Nachwuchs hatte es die HSG zunächst schwer, die Oberhand zu behalten. Doch bereits mit dem Pausenpfiff konnten die Gastgeber auf 15-15 ausgleichen.
HSG Schülp/WR/RD zweite Hälfte stark
„Wir haben in der ersten Hälfte zu statisch gespielt und haben zu oft versucht, mit Einzelaktionen erfolgreich zu sein. Da haben wir auch nicht als Mannschaft gespielt, obwohl wir nicht schlecht waren im Angriff. Das wäre klagen auf hohem Niveau“, analysierte Trainer Philipp Petriesas die erste Halbzeit. Nach dem Wechsel spielten die Gastgeber dann aber wieder den Erfolgshandball, der sie in den letzten Wochen so sehr aufzeichnete. Schnell konnte sich die HSG auf 22-16 (40:15) absetzen.
Marius Storm mit bestem Saisonspiel für die HSG
Neun Minuten vor dem Spielende hatte sich die HSG bereits deutlich auf 29-20 (50:48) abgesetzt und dabei eine ganz starke zweite Hälfte abgeliefert. In der neben dem gut aufgelegten Nico Alberti im Tor, der erst im zweiten Durchgang zum Einsatz kam und einige starke Paraden zeigte, vor allem Kreisläufer Marius Storm zum überragenden Akteur bei den Gastgebern avancierte.
„Das war richtig gut was Marius abgeliefert hat und wie er seine Nebenleute eingesetzt hat. Das war vielleicht sein bestes Spiel seitdem er bei uns ist. Davon haben dann auch Felix, Kjell und Malte profitiert“, freute sich Trainer Philipp Petriesas über den runden Auftritt. „In der zweiten Hälfte haben wir alles reingehauen, selbstbewusst in der Abwehr gespielt und auch unser Rückraum kam besser ins Laufen“, fand Petriesas viel Lob für seine Jungs nach dem souverän heraus gespielten Heimerfolg. „Wir hatten uns nach der Niederlage in Hamburg vor einer Woche zusammengesetzt und uns zum Ziel gesetzt, die letzten drei Spiele zu gewinnen. Wenn das klappt, werden wir zwischen dem 5. und dem 7. Platz die Saison beenden. Das ist machbar“, hofft Petriesas nach der langen Osterpause auf eine Fortsetzung der starken Auftritte in der Rückrunde.
HSG mit 100 Fans nach Hamburg
Für die letzte Auswärtspartie der Saison am 30. April beim Handball Sport Verein Hamburg 2 wurden bereits zwei Reisebusse angemietet, die mit 100 Schlachtenbummlern die die HSG auf ihrer Mission tatkräftig unterstützen wollen, bereits komplett ausgebucht sind, was die Mannschaft und das Funktionsteam der HSG auch mächtig stolz macht. „Das ist toll, wie das angenommen wird. Auch in Verbindung mit dem Tanz in Mai und dem sich anschließenden freien Tag“, sagte Petriesas. Fünf Tage nach dem letzten Saisonspiel daheim gegen die HSG Tarp-Wanderup geht es dann am 11. Mai für vier Tage zur Saisonabschlussfahrt nach „ Malle“.
Abgang von Kjell Köpke schmerzt
Auch personell gibt es bei der HSG bereits die ersten Veränderungen zu verkünden. Besonders bitter: Mit Kjell Köpke wird ein eminent wichtiger Führungsspieler die HSG verlassen, um in der kommenden Saison als spielender Co-Trainer beim THW Kiel 2 anzuheuern. „Kjell hatte uns zunächst für die kommende Saison zugesagt und sich nun doch entschlossen, zum THW zu wechseln. Es ist natürlich schwierig, kurzfristig einen guten Kreisläufer zu bekommen. Aber ich bin ständig am Telefonieren, um zu schauen was sich da für uns als Alternative ergeben könnte“, sagte Petriesas.
Auch Patrick Petriesas wird nicht mehr für die HSG auflaufen, da er nach Stuttgart gezogen ist. Ebenso wird Torhüter Frederik Klapdor seine aktive Laufbahn beenden. Doch die HSG möchte den Sympathieträger und verdienten Spieler unbedingt versuchen, in einer anderen Funktion weiter an den Verein zu binden.
Jan Wieglep wieder bei der HSG
Mit Jan Wieglep wird ein talentierter ehemaliger Westerrönfelder, der zuletzt bei der HSG Eider Harde, sowohl in der A-Jugend Bundesliga wie auch in der Oberliga zum Einsatz kam, auf die südliche Kanalseite wechseln. Rückraumkante Paul Anton Agge wird künftig ebenso fest in der Ersten spielen wie der aktuelle A-Jugendspieler Robert Jonas, der bereits in dieser Spielzeit für viel Freude bei der HSG sorgte.
HSG Schülp/W./ RD – SG Flensburg-H. II 34-28 (15-15)
HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg: Klapdor, Alberti, Köpke 7, Wilke 6, Pieper 6 (2/2), Stiller 5, Ranft 5, Agge 2, Storm 2, Petersen 1, Koslowski, Cardis, Möller.
Trainer: Philipp Petriesas und Arne Backhaus.
SG Flensburg Handewitt 2: Sowada, Sekowski 4, Kinsky 4, Ove Jensen 4, Hennig 4 (5/4), Westphalen 3, Wehden 3, Mats Jensen 3, Sperling 2, Stefan Wuzella 1, Blumenberg, Mau, Daniel Wuzella, Schmidt, Hauenstein, Franke.
Trainer: Magnus Frisk Jensen.
Schiedsrichter: Martin Schmidt und Stefan Vollstedt von der HSG Horst/ Kiebitzreihe.
Zuschauer: 200 in der Westerrönfelder Heidesandhalle.