Übersicht VL Ost: Vineta Audorf gewinnt 6-Punkte-Spiel gegen Saxonia

von Ismail Yesilyurt

Keeper Michael Schmidt und Kapitän Lasse Schwanebeck (Vineta Audorf) , die gemeinsam gegen Mattheo Tiesch (Schönkirchen) klären, sind auf einem guten Weg © 2024 Ismail Yesilyurt


Kein Ball rollt am Freitagabend in der Verbandsliga Ost. Während der TSV Plön das Spitzenspiel gegen die Probsteier SG aufgrund des regnerischen Wetters und auch Verletzungsgefahr auf einem „katastrophalen Platz“ nach Rücksprache mit dem Verein schon am Freitagvormittag absagte, waren alle Kicker der Partie zwischen dem Tabellenletzten TSV Selent und SC Rönnau, der auf Platz 3 um den Aufstieg mitspielt, schon am Warmmachen auf dem Rasenplatz im OHLA-Stadion.

„Wahnsinn! Alle waren vor Ort! Regen kam und es gab keine Kreide mehr für die Linien. Also konnte nicht angepfiffen werden“, staunte Rönnaus Coach Sören Warnick. „Es wäre besser gewesen, wir hätten das Spiel vorher abgesagt. Bei den Rönnauern kamen ja einige von der Arbeit aus Hamburg“, erzählte Phillip Schümann. Selents Co-Trainer erklärte, dass der Platzwart beim Kreiden war und ein erneutes Einsetzen des Regens eine Linierung des Sportplatzes nicht ermöglichte. Daraufhin wurde das Spiel vom Schiedsrichter nicht angepfiffen. „Wir möchten uns bei den Rönnauern entschuldigen, die einen weiten Weg hatten. Aber da war nichts möglich“, gab es von Philipp Schümann vor Ort eine kleine Entschuldigung mit einem Kasten Bier.

Cheftrainer Simon Wobken (re.) und sein TSV Selent kommen zu einer unfreiwilligen Pause in der Verbandsliga Ost. © Ismail Yesilyurt
Cheftrainer Simon Wobken (re.) und sein TSV Selent kommen zu einer unfreiwilligen Pause in der Verbandsliga Ost. © Ismail Yesilyurt

Auch das Spiel zwischen dem MTV Dänischenhagen und Concordia Schönkirchen fiel dem Wetter zum Opfer, sodass am Samstag nur drei Spiele stattfanden. Dabei holte Vineta Audorf gegen die ebenfalls abstiegsgefährdete FSG Saxonia Big Points. Der TSV Kronshagen und SVE Comet Kiel bleiben nach ihren Siegen weiter oben dran. Wie auch der Wiker SV, nach dem 1:0 am Sonntag beim Tabellenersten Heikendorfer SV. Mit einem 3:1 in Flintbek sammelt Aufsteiger MED SV wichtige Punkte beim Klassenerhalt ein.

Aufopferungsvoller Kampf und leidenschaftlicher Einsatz in den Zweikämpfen entscheiden das Duell zwischen dem TSV Flintbek und MED SV. Mit dem 3:1 kommen die Kieler somit zu drei wichtigen Punkten im Abstiegskampf und ziehen mit 28 Punkten gleich mit dem Tabellenneunten aus Flintbek.

„Wir haben dem Gegner den Ball überlassen, die Räume. Und wollten dann die Umschaltmomente, Konter setzen. Was schon gut geklappt hat in der 7. Minute“, erläuterte MED-Cheftrainer Metin Bozan seine Taktik gegen den spielstarken Gegner auf dessen kleinen Kunstrasenplatz. Nach einem Eckball wird zunächst eine Chance durch Moses Ogodogbo abgeblockt, doch Mehmet Kaya steht goldrichtig und trifft zum 1:0. „Was für uns sehr gut war so früh in Führung zu gehen.“ Diese rettet anschließend MED-Torwart Patrick Trautmann mit zwei großartigen Paraden. Einen Fehler der Flintbeker Innenverteidigung nutzt Ogodogbo zum 2:0-Pausenstand.

Nach dem 1:2 bleibt der Gast ruhig und wartet auf seine Möglichkeiten. Schließlich ist es ein Freistoß von Mujib Azami aus etwa 25 Metern, der MED viel Freude bereitet. „Im Großen und Ganzen war der 3:1-Sieg für uns verdient“, sagte Spielertrainer Metin Bozan, der nach seiner Einwechselung noch die Möglichkeit auf das 4:1 besaß.

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David Lehwald (Trainer TSV Flintbek)

Ein sehr wertvolles 1:0 nimmt der Sechste der Verbandsliga Ost vom Spitzenreiter Heikendorfer SV mit. Das Tor des Tages erzielt Andre Wittern in der 43. Minute. Am Ende ein verdienter Erfolg der Elf von Dannie Osterhoff in der Gesamtbetrachtung.

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Dannie Osterhoff (Trainer Wiker SV)
Mark Hungerecker (Trainer Heikendorfer SV)

Überschattet wurde diese Partie durch den Ausfall von Daniel Pagel. Der Leistungsträger kam aus einer schweren Verletzung und wurde mit einem gebrochenen Wadenbein und gerissenen Innenband ins Krankenhaus gebracht.

Das Spiel präsentiert den erwarteten Verlauf. Gegen einen defensiv ausgerichteten VfB Kiel muss der SVE Comet viel Geduld aufbringen, um in Führung zu gehen. Trotz einiger Chancen dauert es bis kurz vor der Halbzeit. Dann ist mit einem Doppelschlag die Begegnung eigentlich entschieden. Denn zu seinen schnellen Umschaltspiel kommt der VfB kaum, weil der SVE sehr konzentriert in diesen Situationen ist.

Zweieinhalb Möglichkeiten hat Gäste-Coach Steve Frank für den VfB Kiel gesehen. Spätestens mit dem 3:0 gleich nach der Pause durch Janneck Rassmanns behält der Favorit alle Punkte, die die Führungsetage der Verbandsliga bei noch einigen Nachholspielen näher bringen. Die Gastgeber müssen langsam mit einem Erfolgserlebnis wieder im Abstiegskampf ankommen. Ansonsten gehen im Stadion Waldwiese die Lichter für die Verbandsliga demnächst schnell aus.

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Steve Frank (Trainer SVE Comet Kiel)
Tim Spirgatis (Trainer VfB Kiel)

Häää? Bin ich im falschen Film!? Da gewinnt der TSV Kronshagen im Absteiger-Duell gegen den SV Tungendorf mit 5:1, springt von Platz 5 auf 3 und Coach Karim Youssef ist nicht ganz zufrieden?

„Ich fand den Sieg auf jeden Fall verdient. Vielleicht 1, 2 Tore zu hoch. Im Großen und Ganzen, wir haben zwar heute gewonnen. Auch hoch gewonnen, aber so ganz zufrieden von der Art und Weise bin ich nicht“, sah der TSV-Coach in einigen Bereichen Schwierigkeiten. Youssef weiß aber auch, dass er als neuer Trainer zum Saisonbeginn eine neuformierte Mannschaft auf einen Topplatz geführt hat.

„Nichtsdestotrotz, alle haben Gas gegeben, alle haben Leidenschaftlich gekämpft. Wir haben die Tore im richtigen Moment gemacht“, ist nach dem 3:1 alles bestens. Wie auch Youssef in seinem Statement zum Ende hin bemerkt. Den Anschlusstreffer will die Equipe von Thilo Becker dazu nutzen, wie schon im Hinspiel eine Punkteteilung zu erreichen. „Nur schenken wir aktuell wieder zu viele Tore zu einfach her. Und machen es dem Gegner zu einfach, Tore zu schießen. Und tun uns einfach auch einen Tick zu schwer, selber Tore zu erzielen bzw. Torchancen herauszuspielen“, stuft Becker die ersten 45 Minuten auf etwa Augenhöhe und auf einem guten Verbandsliganiveau ein. Mit vier Heimspielen in Folge will der SVT, der aktuell um die goldene Ananas spielt, endgültig das sichere Fahrwasser für die Spielzeit 2024/25 erreichen.

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Thilo Becker (Trainer SVT Neumünster)
Karim Youssef (Trainer TSV Kronshagen)

Die FSG Saxonia setzt in Audorf mit einer kompakten Verteidigung auf ein schnelles Umschaltspiel im Duell in der unteren Tabellenhälfte. Damit in die ungewohnte Rolle als Spielmacher gedrängt, gefällt den Gastgebern zunächst diese Aufgabe. Dann geht der Plan von FSG-Coach Harjas Ahluwahlia mit der 1:0-Führung auf, die Lucas Kock mit seinem zweiten Saisontreffer erzielt. Anschließend hat Saxonia vor und kurz nach der Pause ihre beste Phase, ohne daraus mehr Kapital rauszuschlagen. Der TSV gleich schnell aus nach Wiederanpfiff und setzt nach dem 2:1 und dem Platzverweis für die Gäste die Trümpfe geschickt ein.

„Unterm Strich für uns ein verdienter Sieg meiner Meinung nach. Weil wir einfach mehr für das Spiel getan haben. Auch schlussendlich auch mehr Torchancen uns herausgespielt und dann auch für uns verwertet haben“, freut sich Christian Ströh über die erste Sieges-Serie mit sechs Punkten in dieser Saison. „Die Stimmung in Audorf ist hervorragend. Wir sind guter Dinge für die kommenden Aufgaben“, hat die Ströh-Auswahl sich selbst am Schopf aus dem tiefen Abstiegssumpf hochgezogen. Zwar gibt es keinen Sprung in der Tabelle, die Audorfer verbleiben weiterhin auf dem Relegationsplatz 13. Aber der Abstand zum unteren Mittelfeld, die FSG Saxonia hat mit 23 einen Punkt mehr bei zwei Spielen weniger, ist nicht weit.

„Ich möchte eines vorweg nehmen: völlig verdienter Sieg. Letzten Endes machen die Audorfer es gut. Eine desaströse Schiedsrichterleistung. Aber ich möchte die Schuld unserer Niederlage nicht auf die Schiedsrichter wälzen“, sucht Harjas Ahluwahlia die Gründe für die Niederlage auch in den eigenen Reihen.

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Harjas Ahluwahlia (Trainer FSG Saxonia )
Christian Ströh (Trainer TSV Vineta Audorf)

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