Sandra Krohns frühes Tor reicht den Holstein Women in Hamburg nicht

von Ismail Yesilyurt

Die Holstein Women zeigten in Hamburg ihr zweites Gesicht. Coach Bernd Begunk sparte nach der 1:2-Niederlage beim Eimsbütteler TV natürlich nicht mit Kritik (Archivfoto). © 2022 Ismail Yesilyurt


Wenn die Frauen von Holstein Kiel in der Regionalliga Nord auf Gegner aus der unteren Tabellenregion treffen, dann gibt es öfter ergebnistechnisch Probleme für die Mannschaft von Bernd Begunk. Wie auch am Sonntag beim Eimsbütteler TV. In Hamburg unterlagen die Holstein Women mit 1:2.

Das trotz einer schnellen Führung durch Sandra Krohn beim Tabellenvorletzten. Mit einem guten Laufweg quer der Abseitslinie nahm die schnelle Kielerin den Flugball auf und verwertete im Eins-gegen-eins-Duell mit dem zweiten Versuch gegen Keeperin Bente Meißner. „Danach haben wir nicht das Glück gehabt“, resümierte Begunk, „zweimal haben wir durch 100-prozentige Chancen auf das 2:0 bzw. 2:1.“ Dazu gesellten sich laut dem Kieler Coach noch 80-Prozentige dazu in der ersten Halbzeit.

Chancenwucher, das kannte der Tabellenvierte vor dem 12. Spieltag. Gegen den Aufsteiger erlebte Holstein ein Déjà-vu. Auch der Siegtreffer der Hamburgerinnen erinnerte an viel Spiele: Die Fehlerquote bei Standards ist außerhalb der wahrscheinlichen Norm. „Ob nach dem Eckball der Ball über der Linie war – meine Spieler sagten klar Nein – oder nicht, es kann nicht sein, dass wir bei Standards wieder und wieder schlecht verteidigen“, sah Bernd Begunk eine an Spielanteilen unterlegene Heimelf, die kämpferisch überzeugte. Auch der Ausgleichstreffer fiel begünstigt durch einen individuellen Fehler der Gäste von der Ostseeküste, als ETV-Haupttorschützin Hannah Paulini freie Bahn zu ihrem sechsten Saisontreffer vorfand.

Als Mannschaft gut, aber individuell ereinzelte zu poröse Kettenglieder ergibt eine heftige Niederlage für die Holstein Women
Die Holstein Women benötigen einfach zu viele Möglichkeiten für ein Tor. Und das reichte gegen den Aufsteiger nicht (Archivfoto). © 2022 Ismail Yesilyurt

Die zweiten 45 Minuten waren gar nicht so nach dem Geschmack des Kieler Trainers. „Viel zu viele Fehlpässe, keine Bälle gehalten und kaum auf die Zehner-Position gekommen, um von dort zu Schüssen zu kommen“, hatte Begunk beim Abschlusstraining am Freitag genau diese Momente trainieren lassen, da von dort aus man die Schwachpunkte des ETV im Vorfeld entdeckt hatte.

Gegen den konterstarken Eimsbütteler TV kamen die Holstein Women in der zweiten Halbzeit kaum auf diese Position durch die außerordentlichen vielen Ballverluste. Die nutzten die Gastgeber zu ihren gefährlichen Kontern und verdienten sich wichtige Zähler im Abstiegskampf. Am Ende reisten die Holstein Women ohne Punkt und enttäuscht die Heimreise aus der Hansestadt an. Am kommenden Wochenende wartet nun auf die im Ranking auf Position sechs zurück gerutschten Kielerinnen im Heimspiel Hannover 96. Die sind auf Platz drei. Und damit in der oberen Tabellenregion!

Eimsbütteler TV – Holstein Women 2:1 (1:1)

Eimsbütteler TV: Meißner – Stemmler, Oppenheim, Millicent Owusu (22. von Thien), Rieks, Paulini, Maureen Owusu, Frädert (82. van Deelen), de Gala, Lindmeier, Klingelhöfer.
Trainer: Dennis Tralau.

Holstein Women: Netwich – Labuj (46. Jürgensen), Carone, Zimmermann, Wiedemann – Begunk, Thien, Onderka (60. Biesold) – Harder (75. Braren), Krohn, Redant.
Trainer: Bernd Begunk.

Schiedsrichter: Sylvia Kalfa (SV Neiletal).
Assistenten: Dennis Kasten, Hanna-Marie Hofmann.

Zuschauer: 40.

Tore: 0:1 Krohn (7.), 1:1 Paulini (11.), 2:1 Klingelhöfer (64.).

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner