Moritz Stöcken: Der Tausendsassa vom Heikendorfer SV

von Ismail Yesilyurt

Beim Kreisligaspiel VfB Kiel II – SG Felde-B. hat Schiedsrichter Moritz Stöcken alles fest im Blick. © 2022 Ismail Yesilyurt


Jeden Donnerstag oder Freitag wird Youkick einen Spieler, aktuell aus der Flens-Oberliga, Landesliga Mitte und Verbandsliga Ost, vorstellen und einige Fragen stellen. In dieser Ausgabe unserer Kategorie Portrait stellen wir Moritz Stöcken vor, der bisher in der Landesliga Mitte beim Heikendorfer SV nicht im Rampenlicht stand, aber verdient hat, dass das Spotlicht ein bisschen gedreht wird.

Moritz Stöcken noch ohne Premiere

Moritz Stöcken durfte und konnte bisher noch kein Spiel in der Landesliga bestreiten. Mit seinen gerade 19 Jahren bestand für den Blondschopf auch noch nicht reichlich Gelegenheit. Zumal zwischen den Pfosten in jeder Mannschaft nur eine Stelle anstatt zehn wie im Feld vergeben wird. Des Weiteren steht der zweite Keeper, der mit dem Heikendorfer SV in der Landesliga Mitte um den Klassenerhalt mitzittert, natürlich im großen Schatten von Thomas Bohrmann. Die Institution im HSV-Gehäuse ist stets im Training und Spiel dabei. Mit seinem Können ist „ToBo“ nicht nur in der Region Kiel bekannt. Mit einem Tor gegen den TSV Kronshagen erzeugte Bohrmann auch im ZDF-Sportstudio deutschlandweit Aufmerksamkeit.

Fußball ist Stöckens Leben

Bei näherer Betrachtung ist Stöcken auch ein sehr interessanter Sportsfreund, der mit gerade mal 19 Jahren exorbitant (Frei)Zeit für den Fußball ausgibt und somit Aufmerksamkeit verdient. Damit ist nicht die Zeit auf der Auswechselbank gemeint, auf der der in Kiel-Dietrichsdorf Wohnhafte seit 18 Monaten stets jede Minute für seinen Verein mitfiebert. „Weil sich Torwart Jarle Schrock verletzt hat, bin ich aus der A-Jugend reingerutscht in der Liga“, erinnert sich der FSJler. In Heikendorf an Thomas Bohrmann als letzten Mann vorbei zu kommen, ist kaum möglich. Aber die Möglichkeit vom inzwischen 40-jährigen Lehrmeister viel mitzunehmen, „war auch der Beweggrund, warum ich als zweiter Torwart das Angebot angenommen habe“.

Viele Aktivitäten für Heikendorfer SV

Kommen wir nun zu den interessanten Fakten unseres Protagonisten, der in der Grundschule durch seinen damals besten Freud Leif Lustig erste Erfahrungen mit den Händen am Ball und im Tor machte. „Ich bin noch Schiedsrichter in der Herren-Kreisliga und als Assistent für die Ober-, Landes- und Verbandsliga sowie C-Jugend Regionalliga vorgesehen. Ab und zu spiele ich in der Dritten als Feldspieler mit, trainiere die C2 des Heikendorfer SV in der Kreisliga und bin in der C1 Co- und Torwarttrainer“, staunte der Verfasser dieser Zeilen bei der Aufzählung von Moritz Stöcken über seine Aktivitäten für den Verein am Ostrand von Kiel. „Und auch noch Futsal-Schiedsrichter“, schob der Fan vom Zweitligisten Holstein Kiel nach.

VfR Laboe engagiert Moritz Stöcken

Freie Zeit? „Selten“, lacht der grundsolide, ruhige, ehrliche und offene Mitmensch, der bis auf ein halbes Jahr in Klausdorf seine gesamte Jugend beim Heikendorfer SV verbrachte. Zur neuen Spielzeit 2023/24 wird Moritz Stöcken die Nummer eins beim Ortsnachbarn und Kreisligisten VfR Laboe. „Ich wollte mal was Neues ausprobieren und will länger im Tor spielen“, freut sich Stöcken, der vor dem Wechsel von Thomas Bohrmann zur Probsteier SG in Laboe zusagte. Sollte der Heikendorfer SV rechtzeitig den Klassenerhalt sichern, wird Coach Nedeljko Veselinovic seinem zweiten Torwart bestimmt die Premiere in der Landesliga Mitte ermöglichen. Versprochen!?

Moritz Stöcken (li., Heikendorfer SV) verliert nie seine gute Laune. © 2023 Ismail Yesilyurt
Moritz Stöcken (li., Heikendorfer SV) verliert nie seine gute Laune. © 2023 Ismail Yesilyurt

Moritz hat sich für uns ein wenig Zeit genommen und Youkick einige Fragen beantwortet.

Wie hast du mit Fußball angefangen?
Es war eine lustige Geschichte in der Grundschule. Eigentlich habe ich mit Fußball nie was am Hut gehabt. Durch Zufall habe ich mich mal ins Tor gestellt. Da meinte mein damaliger bester Freund, das hast du gut gemacht. Komm doch mal zum Training.

Du bist Torwart. Warum hast du dich zwischen die Pfosten gestellt?
Eigentlich aufbauend auf die Frage davor. Ich habe relativ spät mit Fußball in der D-Jugend angefangen. Ist ja schon spät. Da fehlte dann was im Fußball. Da ich schon relativ groß war, habe ich mich im Tor heimisch gefühlt.

Hast du ein weiteres Hobby neben deinen 5 Fußball-Aktivitäten beim Heikendorfer SV?
Ich habe zwischenzeitlich mal Dart gespielt. Und spiele das zuhause auch noch ab und zu mal. Und habe da auch zwei Turniere gespielt. Aber so richtig erfolgreich war das noch nicht, aber ich bin leidenschaftlich dabei, wenn ich Zeit dafür finde.

Welches deiner Aktivitäten macht dir am meisten Spaß?
Aktuell würde ich sagen sowohl in der Liga und auch in der Dritten. Da spielen wir ein bisschen just for fun. Und das macht auch Spaß.

Beschreibe dich selbst auf und neben dem Platz.
Als Torwart würde ich mich schon als Person beschreiben, die versucht, Ruhe auszustrahlen. Als Feldspieler in der Dritten pöbele ich auch gerne mal. Auch gegen den Schiedsrichter (lacht, Anm. d. Red.). Auch wenn man das so nicht vermuten mag. Aber ich versuche dann auch gleich mich daran zu erinnern, wie doof das ist, wenn man angemacht wird von Spielern. Als Trainer bin ich einer, der seine Mannschaft anbrüllt im positiven Sinne. Motiviert und versucht, die positiven Dinge zu sehen. Neben dem Platz für ein Lächeln und einen Spaß zu haben.

Was ist das Wichtigste, was du von eurem erfahrenen Keeper Thomas Bohrmann gelernt hast?
Einfach seine Ausstrahlung, wie er mit der Mannschaft umgeht, wie er die Mannschaft führt. In der Kabine, beim Training, im Spiel. Die Spieler anzuleiten, das macht ToBo ganz gut. Das habe ich mal versucht, ein bisschen von ihm abzuschauen. Auch wenn es noch nicht so hundertprozentig sitzt.

Hast du ein Idol/Vorbild im Fußball und warum?
Ja, Thomas Bohrmann. Weil er auch mein Jugend-Torwarttrainer war. Ich immer zu ihm raufgesehen habe. Sein Markenzeichen, die weißen Stutzen, die er trägt, trage ich auch seit der A-Jugend.

Ihr befindet euch mit dem Heikendorfer SV mitten im Abstiegskampf. Warum wird der HSV nicht aus der Landesliga absteigen?
Weil wir eine geile, eingeschworene Truppe sind, die immer zusammen hält. Und alle es den Anderen noch mal zeigen wollen, dass wir das als Team schaffen.

Du hast, was den Fußball betrifft, einen Wunsch frei!
In 5 Jahren erster Torwart beim Heikendorfer SV zu sein in der ersten Mannschaft.

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