Torben Czekay: Vielseitig und positiv als Fußballer und Mensch

von Ismail Yesilyurt

Beim Spiel in Altenholz zwingt Torben Czekay (SV Tungendorf) Michel Eckert (TSV Altenholz zu einem Ballverlust. © 2023 Ismail Yesilyurt


Jeden Donnerstag oder Freitag wird Youkick einen Spieler, aktuell aus der Flens-Oberliga, Landesliga Mitte und Verbandsliga Ost, vorstellen und einige Fragen stellen. In dieser Ausgabe unserer Kategorie Portrait stellen wir 33-jährigen Torben Czekay vom SV Tungendorf in der Landesliga vor.

Im Kampf um den Klassenerhalt in der Landesliga Mitte könnte Torben Czekay für den SV Tungendorf noch zu einer ganz wichtigen Personalie werden. Wie schon im Vorjahr stehen die Neumünsteraner nach einer ganz schwachen Hinrunde im Tabellenkeller und müssen um den Klassenverbleib lange zittern.

Rettung und Verletzung gegen VfR Neumünster

Doch nach einer ganz starken Rückrunde und elf Saisontreffern von Angreifer Torben Czekay konnte in der letzten Spielzeit am 14. Mai 2022 mit einem 2:1-Erfolg gegen den Lokalrivalen VfR Neumünster der Klassenerhalt eingetütet werden. Einziger Wermutstropfen: Torben Czekay verletzte sich im Spiel gegen den VfR an den Adduktoren und an der Leiste und fehlte in der kompletten Hinrunde der laufenden Saison.

SV Tungendorf steht aktuell mit Rücken an der Wand

Auch in dieser Saison steht der SVT mit dem Rücken zur Wand. Doch nach der Rückkehr von Torben Czekay, der im Heimspiel gegen den TSV Kronshagen erstmalig nach seiner langen Pause wieder in einem Punktspiel zum Einsatz kam, ist zumindest ein Hoffnungsschimmer zurückgekehrt, vielleicht doch noch das kleine Fußballwunder zu schaffen. „Wir spielen noch gegen Heikendorf, Kronshagen, SVE Comet Kiel und gegen Gettorf. Wenn wir da mindestens drei Siege holen, könnten es zumindest mit dem Relegationsplatz vielleicht noch etwas werden“, ist Trainer Thilo Becker zuversichtlich.

Junges SVT-Team hat Landesliga-Potenzial

„Mit Steinmetz, Schlagelambers und mir sind drei wichtige Säulen lange ausgefallen“, sagt Czekay, von dem aber nach seiner langen Zwangspause auch keine Wunderdinge erwartet werden sollten. „Ich hoffe, ich kann der Mannschaft helfen. Wir haben viele junge Spieler und sind vom Potential nicht schlechter als die anderen Mannschaften. Die Gegner spielen uns ja nicht an die Wand. Die einzig richtig negativen Ausreißer waren die Spiele gegen den VfR, die wir hoch verloren habe“, ergänzt Czekay, für den es natürlich eminent wichtig ist, schnell wieder den Spielrhythmus zu finden. Denn körperlich fühlt sich der Torjäger wieder bei 100 Prozent.

Meiste Jugendzeit beim Heimatverein

Der seit drei Jahren in Hamburg wohnhafte und im Außendienst einer großen Farben-Firma tätige Vollblutfußballer wurde in Neumünster geboren und schloss sich in der Jugend dem SV Tungendorf an, wo er auch bis zur D-Jugend spielte. In der Saison 2005/2006 spielte Czekay in der C-Jugend für ein Jahr beim MTSV Olympia Neumünster und schaffte mit seiner Mannschaft den Aufstieg in die Regionalliga. „Da ich aber dem älteren Jahrgang angehörte, bin ich dann zurück nach Tungendorf gewechselt“, erinnert sich Czekay gerne an seine Jugendzeit zurück.

Dort spielte der bekennende Anhänger von Borussia Mönchengladbach, der am Wochenende auch beim Auswärtsspiel seiner „Fohlen“ beim 1.FC Köln im Stadion war, dann bis zum Ende der Saison 2011/2012, ehe es ihn für zwei Jahre zum TS Einfeld zog. Wann immer es die Zeit und der Spielplan zulässt, versucht Czekay sich Spiele seiner Borussia hautnah anzusehen, und um Stadionatmosphäre zu schnuppern, zieht es ihn manchmal auch ins benachbarte Düsseldorf. Der Stadt der Mode und der kulinarischen Genüsse.

Trotz 26-Czekay-Treffern muss SVT in die Kreisliga

Danach waren dann wieder drei Jahre beim SV Tungendorf angesagt. In der Saison 2015/2016 lief es für Czekay besonders erfolgreich. Der SV Tungendorf hatte gerade den Aufstieg in die Verbandsliga Süd-West geschafft, doch trotz der überragenden Quote von 26 Treffern, die Czekay in der Saison gelangen, stand am Ende der Abstieg in die Kreisliga.

Fünf Jahre beim aufstrebenden PSV Neumünster

Da der aufstrebende PSV Neumünster, der sich zu dem Zeitpunkt bereits anschickte, den VfR Neumünster als Nummer eins in der Schwalestadt abzulösen, war auf die Treffsicherheit von Czekay aufmerksam geworden, Der Torjäger landete dann auch bei den Ordnungshütern und verbrachte dort fünf Spielzeiten, in denen er bei 66 Einsätzen in der Oberliga 26 Treffer erzielen konnte. In besonderer Erinnerung ist Czekay dabei ein Spiel beim VfR Neumünster geblieben, das der PSV mit 4:2 gewinnen konnte. „Ich habe in dem Spiel zwei Tore erzielt und zwei Vorlagen gegeben. Das hat Spaß gemacht“, kann sich Czekay auch noch gut an eine Situation erinnern, als er dem zu weit vor dem Gehäuse postierten VfR-Torhüter den Ball stibitzte. Was dann auch zu einem Treffer führte.

Auch Fußballobmann Volker Bernaschek ist voll des Lobes über seinen Ex-Angreifer. „Torben hat viele Tore für uns gemacht. Der wusste immer, wo das Tor steht. Sportlich war ich mit ihm sehr zufrieden und er ist auch ein total netter Typ. Wir hatten bereits damals eine gute Qualität im Sturm, daher war er nicht immer Stammspieler. Immerhin hat er auch drei Jahre zusammen mit Timo Barendt gespielt. Das darf man nicht vergessen.“

Während seiner Oberligazeit beim PSV hat Czekay, der auch sehr Mode begeistert ist und für den ein guter Stil bei der Bekleidung sehr wichtig ist, eine

Mit Thomas Möller und „Bernd“ beste Zeit

Vielzahl von guten und bekannten Trainern erlebt. Insbesondere das Duo Thomas Möller und Mamadou Sabaly sind ihm sehr positiv in Erinnerung geblieben. „Das war super, das war die beste Zeit. „Bernd“, wie Mamadou Sabaly in Insiderkreisen freundschaftlich genannt wird, war echt cool“, erinnert sich Czekay gerne zurück an seine Zeit in der höchsten Amateurklasse des Landes.Aber auch Zbigniew Ilski gehörte zu den Übungsleitern, die einen besonderen Eindruck bei ihm hinterließen. “Lollo“ wie Ilski genannt wird „war echt ein guter Typ“ so Czekay.

Strafraumspieler, der eiskalt zuschlägt

Im Sommer 2021 erfolgte dann der erneute Wechsel zum SV Tungendorf in die Landesliga. „Torben ist nun im zweiten Jahr wieder bei uns in seiner alten Heimat. Er spielt immer vorne drin und ist der klassische Strafraumspieler mit einer unglaublichen Qualität vor dem Tor“, weiß Trainer Thilo Becker die Wichtigkeit seines Angreifers sehr wohl zu wertschätzen. Auch Marc Christopher Barck, der seit Jahren beim PSV im Angriff für Furore sorgt, kann sich gut an seinen ehemaligen Mitspieler erinnern: „Manchmal hast du ihn 85 Minuten nicht gesehen und dann schlägt er eiskalt zu .“

Im Rhythmus seiner virtuellen Musik läßt Torben Czekay (SV Tungendorf) den Ball zwischen den Händen rotieren. © 2023 Ismail Yesilyurt
Im Rhythmus seiner virtuellen Musik läßt Torben Czekay (SV Tungendorf) den Ball zwischen den Händen rotieren. © 2023 Ismail Yesilyurt

Tungendorfs DJ und Stimme heißt Torben Czekay

Neben den Toren ist Torben Czekay in Tungendorf auch mit für die gute Stimmung zuständig. „Er ist unser DJ in der Kabine, macht den Mund auf und sorgt für eine positive Stimmung“, hebt Becker die Vielseitigkeit von seinem Sturmführer hervor. „Meistens spiele ich Housebeets und Blackmusic. Beim PSV waren es früher auch öfter Schlager“, hat Czekay durchaus eine große Auswahl an unterschiedlichen Musikrichtungen auf dem Köcher.

Torben hat sich für uns ein wenig Zeit genommen und Youkick einige Fragen beantwortet.

Welche Trainer haben dich in der Jugend am meisten voran gebracht?
Einen speziellen Trainer würde ich jetzt nicht direkt hervorheben. Allerdings muss ich sagen, dass Peter Neururer (als ich in Rudi Völlers Fußballschule auf Mallorca war) mich schon sehr beeindruckt hat. 

Wo siehst du persönlich im Spiel deine Stärken und wie machst du in der Regel deine Tore?
Definitiv in der Box und im Abschluss. Meist mit rechts, aber links und Kopf geht auch immer – da bin ich flexibel, je nach Situation. 

Mit welchen Mitspielern hast du besonders gerne zusammen gespielt?
Ich würde jetzt keinen hervorheben, da es einige gab und gibt, mit denen ich gerne zusammen gespielt habe. 

Hattest du auch mal Ambitionen, oberhalb der Oberliga zu spielen und gab es vielleicht auch Angebote?
Es gab damals (vor allem in der Jugend) vereinzelt Angebote, aber ich habe mich dazu entschieden in der Heimat zu bleiben. 

Inwieweit haben Verletzungen deine Karriere beeinträchtigt?
Es gab schon den ein oder anderen Rückschlag, was natürlich schade ist. Aber das gehört leider dazu. Wichtig ist, dass man immer versucht, positiv zu bleiben und sich nicht hängen zu lassen, um noch gestärkter hervor zu gehen . So gehe ich allgemein durchs Leben.

Wie lange möchtest du noch spielen und welche Zukunftspläne hast du?
Einen Masterplan habe ich mir nicht erstellt, allerdings habe ich noch viel Spaß und Lust am/aufs Fußballspielen.

Vielen Dank für das Gespräch

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