Gelingt Husumer SV im Landespokal Sensation gegen VfB Lübeck

von Ismail Yesilyurt

Das Spiel des Jahres wartet auf den Husumer SV mit dem Regionalligisten VfB Lübeck. © 2022 Ismail Yesilyurt


Der VfB Lübeck reist am Ostersamstag im Halbfinale des Landespokals zum Husumer SV. Das zweite Semifinale des SHFV-LOTTO-Pokals bestreiten an diesem Montag der Verbandsligist TSV Büsum und Weiche Flensburg 08. In einer Pressemeldung stellt der VfB Lübeck den Oberligisten vor.

Unser Gegner am Samstag: Husumer SV

(Quelle: PN VfB Lübeck/ Christian Jessen) Es ist gewissermaßen eine Premiere für den VfB – und doch wieder nicht. Beim Husumer Sportverein gastierten unsere Grün-Weißen noch nie. Das allerdings liegt nur daran, dass unsere Gastgeber im SHFV-Pokal-Halbfinale am Samstag (14 Uhr) seit Beginn dieser Saison quasi ein neuer Verein sind. Aus der auch uns noch bekannten Husumer Sportvereinigung, dem TSV Husum und der LAV Husum entstand durch Fusion zum 1. Juli 2022 der Husumer Sportverein von 1875.

Fusion Husum 18 und Frisia zum Husumer SV

Die Fußballtradition dieses Vereins liegt in der früheren Husumer Sportvereinigung, und auch hier insbesondere noch in den beiden 1994 durch Fusion zusammengeschlossenen Vorgängervereinen Husum 18 und Frisia Husum. Alle drei Vereine verbrachten einige Jahre in Schleswig-Holsteins höchster Spielklasse. Die Husumer SV schaffte es 2001 sogar in die damalige Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein und verpasste 2004 den Sprung in die eingleisige Oberliga Nord nur knapp. In den vergangenen Jahren entwickelte sich der Verein zu einer Fahrstuhlmannschaft zwischen der heutigen Oberliga Schleswig-Holstein und der darunter liegenden Klasse (Landesliga bzw. zuvor Verbandsliga).

Sebastian Kiesbye Neu-Coach des Oberliga-Aufsteigers

In der vergangenen Saison gelang durch die Meisterschaft in der Landesliga Schleswig die Rückkehr in die Oberliga. Trainer der Mannschaft ist seit Saisonbeginn der 32-jährige Sebastian Kiesbye, der sich über viele Jahre hinweg als Torjäger bei der Husumer SV und bei Flensburg 08 einen Namen in der höchsten Spielklasse des Landes machte. Kiesbye, Lehrer im Hauptberuf, war zuvor Co-Trainer und löste im Sommer Mamadou Sabaly ab, der zum SC Weiche Flensburg 08 gewechselt war.

9 Punkte bescheren frohes Weihnachtsfest

In dieser Saison geht es für den Oberliga-Rückkehrer nicht unerwartet nur um den Klassenerhalt. Im Tabellenkeller der Oberliga haben die Husumer aktuell jedoch realistische Aussichten, das rettende Ufer auch am Saisonende zu erreichen. Zunächst hatte es trotz eines Überraschungssieges zum Liga-Auftakt gegen den TSB Flensburg (2:1) und des vorausgegangenen Auswärtserfolgs beim Regionalliga-Absteigers Heider SV (2:1), der die Husumer ins Pokal-Halbfinale brachte, schlecht ausgesehen. Im August und September gab es nur zwei Punkte aus neun Oberliga-Spielen. Heimsiege gegen den FC Dornbreite, TSV Bordesholm und SC Weiche 08 II brachten die rettende Tabellenregion aber bis Weihnachten wieder in Sichtweite. Zuletzt gelangen mit den Erfolgen beim FC Dornbreite (3:1) und in der Vorwoche beim TSV Pansdorf (2:0) auch die ersten Auswärtssiege, dem offensivstarken PSV Neumünster trotzten die Husumer daheim immerhin ein 3:3 ab. Somit belegen die Husumer vor dem Osterwochenende den 13. Tabellenplatz, der auch in der kommenden Spielzeit Oberliga-Fußball sichern würde.

Husumer Kader regional bestückt

Überregional bekannte Spieler sucht man in den Reihen der Nordfriesen vergebens. Alle Akteure kommen aus der Region, aus Nordfriesland oder den angrenzenden Kreisen Schleswig-Flensburg und Dithmarschen. Ein wenig Regionalliga-Erfahrung bringen Verteidiger Franck Momo und Angreifer Valentin Sinzel mit, die 2019 mit dem Heider SV in die Regionalliga Nord aufstiegen. Auch der im Sommer verpflichtete Stürmer Flemming Westensee absolvierte wenige Regionalliga-Minuten für Heide. In den Oberliga-Punktspielen dieser Saison sind bislang Damian Krause (sieben Treffer) und Daouda Soumah (sechs) die erfolgreichsten Schützen.

3:1 in Eichholz und 2:1 in Heide = Halbfinale

Im SHFV-Pokal setzten sich die Husumer, die als Kreispokalsieger Nordfrieslands den Wettbewerb erreichten, zunächst mit 3:1 beim Lübecker Landesligisten Eichholzer SV durch (im Bild), ehe ein überraschender 2:1-Auswärtserfolg im Westküstenderby beim Heider SV gelang. Der VfB war in Husum bislang viermal zu Pflichtspielen zu Gast: In der Saison 1950/51 gewannen die Grün-Weißen gegen Husum 18 beide Punktspiele (3:1 auf der Lohmühle, 2:1 in Husum), in der Saison 2013/14 gab es in der Oberliga gegen die Husumer SV ein 1:1 in Husum und ein 2:0 auf der Lohmühle. Die beiden Pokal-Duelle mit der Husumer SV entschied der VfB nach Anfangsschwierigkeiten jeweils klar für sich: Im Jahr 2008 gab es ein 3:0 (1:0), drei Jahre später sogar ein 11:2 (4:2).

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