Niklas Ranft (re., HSG Schülp-W-RD) war nicht zu bändigen. Gleich 3 Spieler braucht St. Pauli, um den 9fachen Torschützen zu stoppen. © 2023 Horst Reinke
Für die HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg läuft es in der Handball-Oberliga wie geschmiert. Auch am 22. Spieltag im Heimspiel gegen den Tabellenletzten FC St. Pauli Hamburg ging die Mannschaft vom Trainerteam Philipp Petriesas und Arne Backhaus nach durchwachsener erster Halbzeit als souveräner Sieger von der Platte und nahm zudem erfolgreich Revanche für die unglückliche Niederlage mit 25-26 aus dem Hinspiel im November, als sich Patrick „Patsche“ Möller schwer verletzte.
Schülp festigt Platz 6
Deutlich mit 38-30 (14-15) konnten die Gastgeber in der Heidesandhalle vor knapp 200 Zuschauern den fünften Sieg in Serie eintüten. Die Männer vom Nordostseekanal haben damit den starken 6. Platz gefestigt und sind bereits nach Pluspunkten gleichauf mit dem Handball Sport Verein Hamburg 2. Bei nur noch vier ausstehenden Spielen wird es für die Gäste vom Kiez, die weiterhin auswärts ohne Punktgewinn bleiben, zur Herkulesaufgabe, den drohenden Abstieg noch zu verhindern.
Gutem Start für die HSG folgt Tiefschlafphase
Die HSG begann zunächst sehr souverän und konnte bis zum 6-3 (9:25) durch Niklas Ranft und dem 8-7 (18:26) durch Paul Anton Agge auch ihrer Favoritenrolle gerecht werden. Doch dann machte sich der Schlendrian bei den Gastgebern bemerkbar und die Gäste witterten Morgenlauf. Schnell hatten die Hamburger die Partie gedreht und zogen bis auf 9-13 (24:15) davon. „Jeder hat da den Ball genommen und wollte zu schnell zum Abschluss kommen. Wir haben in der Phase zu viel Klein-Klein gespielt und verwerfen natürlich auch einige Bälle“, war Trainer Philipp Petriesas von dem Auftritt seiner Jungs Mitte der ersten Hälfte wenig angetan. Aber mit einem energischen Zwischenspurt konnten die Gastgeber bis zum Pausenpfiff noch bis auf 14-15 verkürzen.
Fehleranalyse in der Pause bringt HSG Lösung
„Wir haben das in der Halbzeit auch noch einmal klar angesprochen, dass wir mehr als Mannschaft zusammen spielen müssen. Unsere Außen waren ziemlich abgemeldet, da wir zu viel über den Rückraum gespielt haben“, ging Petriesas noch einmal deutlich in die Fehleranalyse.
HSG brilliert im zweiten Durchgang
Doch im zweiten Durchgang waren die Gastgeber präsenter und zeigten ein anderes Gesicht. Bis zum 20-21 (39:05) durften die Gäste, denen sportlich das Wasser bis zum Halse steht, noch auf eine Überraschung hoffen, doch mit einem Fünf-Tore-Lauf zum 25-21 (45:11) war endgültig die Wende eingeleitet. Zwar schafften die Hamburger noch einmal den Anschluss zum 26-24 (48:17), aber dann drehten die Gastgeber noch einmal so richtig auf und gewannen nach einer enormen Steigerung im zweiten Durchgang noch klar mit 38-30. „Unsere zweite Halbzeit war richtig gut. Da waren wir sehr effektiv und haben teilweise schönen Handball gespielt. Unser Rückraum um Niklas Ranft, Paul Anton Agge und Felix Stiller hatte eine gute Quote und Kjell Köpke war auch vom Kreis sehr erfolgreich. Da hatten wir kaum Fehlwürfe und wenig technische Fehler zu verzeichnen. Und die Abwehr hat auch einen Zahn zugelegt“, hatte Trainer Philipp Petriesas nach dem Abpfiff dann ein dickes Lob für seine Jungs parat.
Robert Jon Jonas Marathonmann – 2 Spiele an einem Tag
Ein echtes Mammutprogramm hatte Robert Ron Jonas zu absolvieren, der um 12.30 noch für die A-Jugend in der SH-Liga beim 33-32 gegen die SG Bordesholm/ Brügge komplett durchspielte und achtmal traf, um sich anschließend auch im Herrenspiel noch dreimal ins die Torschützenliste einzutragen.
HSG Schülp WR RD – FC St. Pauli 38-30 (14-15)
HSG Schülp/WR/RD: Alberti, Klapdor, Kirschner, Ranft (9), Pieper (7/3), Agge (7), Stiller (6), Köpke (5), Jonas (3), Storm (1), Wilke
Trainer: Philipp Petriesas und Arne Backhaus
FC St. Pauli Hamburg: Kraul, Knieriem, Stehen (7), Becker (6/3), Rode (5), Behrends (3), Wagener (2), Dohren (2), Stabick (1), Wamser (1), Beckers (1), Hanisch (1), Sasse (1), Webeling, Bente, Enders,
Trainer: Christopher Behre.
Schiedsrichter: Enno Christian Doden (TSV Kappeln) und Kevin Düring (SG Oeversee/Jarplund-Weding).
Zuschauer: 200 in der Heidesandhalle in Westerrönfeld.