Florian Stahl (li., Probsteier SG) fühlt sich auf jeder Position wohl. Hier im Mittelfeld gegen Timon Biss (ASV Dersau). Beim Preetzer TSV stand Stahl notgedrungen auch im Tor. © 2021 Ismail Yesilyurt
Jeden Donnerstag wird Youkick einen Spieler, aktuell aus der Flens-Oberliga, Landesliga Mitte und Verbandsliga Ost, vorstellen und einige Fragen stellen. An diesem Donnerstag ist Florian Stahl, der als Spielertrainer bei der Probsteier SG in der Verbandsliga Ost um den Klassenerhalt mitfiebert, unser Gast im Portrait.
In der aktuellen Spielzeit ist Florian Stahl in seine fünfte Spielzeit bei der Probsteier SG gegangen. Mal als Mittelstürmer, mal als Innenverteidiger spielend, ist er zudem seit Mitte der Hinrunde als Spielertrainer tätig. Zuvor ist Stahl viel in Schleswig-Holstein herumgekommen. Über Stationen in Eichede, Lütjenburg, Preetz und Eutin ist der 37-Jährige zum Ende seiner aktiven Karriere nun in der Probstei gelandet.
Aber nicht nur in Schleswig-Holstein hat Flo den ein oder anderen Fußballplatz gesehen. Mit Eutin 08 hat er ein Jahr in der Regionalliga gespielt, mit der Bundeswehr-Nationalmannschaft sogar außerhalb von Deutschland Fußball gespielt. Als Highlight war „Stahler“ damals sogar bei der Weltmeisterschaft im Oman dabei. Heute hat der Berufssoldat sich die Zeit genommen, um Youkick ein paar Fragen zu beantworten.
Moin Flo, wie zufrieden bist du mit eurer Hinrunde und was sind die Ziele für die Rückrunde?
Die Hinrunde war tatsächlich sehr durchwachsen. Wir sind nicht gut in die Saison gestartet und mussten dann schmerzliche 3 Punkte am grünen Tisch gegen den TSV Stein abgeben. Der Sieg gegen Rot-Schwarz Kiel zeigte uns, zu was wir in der Lage sind, wenn wir uns an die taktischen Vorgaben halten.
Die Ergebnisse spiegelten dann oftmals nicht die Leistung der Mannschaft wider. Viele Spiele hätten wir aufgrund des Verlaufs für uns entscheiden müssen. In der Rückrunde geht es ganz klar darum, ergebnisorientiert zu spielen. Wir müssen vor dem Tor wieder konzentrierter werden und die vielen heraus gespielten Chancen nutzen.
Du hast vor einigen Wochen beim SC Verl hospitiert. Wie war diese Erfahrung und was konntest du mitnehmen?
Vorweg bin ich meinem Kumpel Michel Kniat sehr dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Es ist nicht selbstverständlich, jemanden in der 3. Liga einfach so in sein Team für paar Tage zu intrigieren. Ich konnte einen Einblick gewinnen wie so ein Drittligist Personal aufgestellt ist, welche Abläufe vor, während und nach dem Training laufen sowie die Entwicklung des Matchplans vor dem Spiel. Einiges davon konnte tatsächlich direkt bei uns umsetzen. Zu viel möchte ich aber auch nicht verraten.
Beschreibe dich selbst auf und neben dem Platz.
Auf dem Platz ordne ich alles dem Erfolg unter. Ich bin zu 100% jederzeit fokussiert und versuche meinen Spielern zu helfen. Neben dem Platz bin ich ein absoluter Kumpeltyp, der hilft wo er kann und das ist egal ob es hierbei um Fußball geht.
Du darfst dir einen Spieler aussuchen, mit dem du ein Spiel gemeinsam auf dem Platz stehst, welcher wäre das und warum?
Es wäre mein kleiner Bruder Fabian gewesen. Er ist leider vor 2 1/2 Jahren viel zu früh gestorben und wir wollten immer zusammen mal in einer Mannschaft spielen.
Welcher Trainer hat dich in deiner Laufbahn am meisten geprägt?
Es gibt bei mir nicht den „einen“ Trainer. Ich konnte bei Mecki Brunner, Danilo Blank oder Karim Youssef einiges mitnehmen. Alle waren sehr verschieden auf ihre Art. Am meisten Erfolg hatte ich jedoch mit Mecki bei Eutin 08, als wir in die Regionalliga aufgestiegen sind.
Was war das Lustigste/Verrückteste, dass du in einem Fußballspiel je erlebt hast?
Das war eine rote Karte von mir in dem Spiel gegen die SVG Pönitz vor zwei Jahren. Nach einem Foul von mir an einem gegnerischen Spieler zeigte mir der Schiedsrichter glatt rot. Nach einer sehr langen Diskussion zwischen mir, Ihm und den beiden Linienrichtern zog er die Karte zurück. Ich hatte ihm gesteckt, dass wir die Woche darauf ein wichtiges Aufstiegsspiel haben und meine Mannschaft mich braucht.
Nehmen wir an, du kannst am Fußball etwas verändern, was wäre das?
Ich würde gerne aus den 90 Minuten ein Nettospiel machen. Abzüglich des Ballholens im Amateurbereich oder dem Zeitspiel landen wir ca. bei 70 – 75 Minuten Spielzeit. Dafür betreiben wir einen enormen Aufwand Woche für Woche.
Zum Abschluss habe ich noch fünf Entweder-oder-Fragen für dich vorbereitet.
Mittelstürmer oder Innenverteidiger? Mittelstürmer.
Strandurlaub oder Städtetrip? Städtetrip.
Nutella mit oder ohne Butter? Definitiv mit Butter.
Titel ohne Einsatz oder Einsatz ohne Titel? Titel ohne Einsatz.
1:0 oder 5:4? 5:4.
Vielen Dank.