TSV Stein kann freien Fall gegen VfB Kiel nicht verhindern

von Helwig Pfalzgraf

Bilal Kasim ist einer der positiven Lichtblicke beim TSV Stein. Hinten Markuz Bikhan (Inter Türkspor Kiel II. © 2023 Ismail Yesilyurt


Abstiegsendspiel in Stein zwischen dem Landesliga-Absteiger TSV Stein und dem Aufsteiger VfB Kiel. Spannung war angesagt, denn beiden Mannschaften drohte bei einer Niederlage der feststehende Abstieg.

Timo Federwisch wieder dabei, trotzdem Personalsorgen bei Stein

Der TSV Stein hatte wie schon zuletzt mit großen Personalproblemen zu kämpfen. Dafür war nach langer Zeit Torjäger Timo Federwisch wieder einsatzfähig.

Yannik Dodt is back: VfB Kiel mit Personalrochade

Beim VfB Kiel sah die personelle Lage etwas besser aus. Bis auf die Pagel-Zwillinge, Leon Trentepohl und Marco Franciosi konnte man auf den kompletten Kader zurück greifen. Da aber die vier Vorgenannten alles Kandidaten für die deshalb vakante wichtige Sechser-Position sind, hatten sich die Verantwortlichen um Trainer Matthias Liebal, Obmann Thomas Karbsch (in Personalunion auch Trainer der 2. Mannschaft) und Betreuer Reinhardt Ullrich etwas überlegt: Die Position bekleidete heute Yannik Dodt, in der Winterpause mangels Einsatzperspektive an die zweite Mannschaft abgegeben. Dort überzeugte Dodt in der Kreisligamannschaft dann derart, dass er heute den absichernden Backup für den offensiveren Jonas Beese spielte.

Aus dem Hinspiel gelernt

Der VfB begann selbstbewusst. Im Hinspiel beim 0:5 gnadenlos ausgekontert, achtete man heute auf entsprechende Absicherung. Stein operierte viel mit langen Bällen, versuchte immer wieder den schnellen Bilal Kasim, Winterneuzugang vom Heikendorfer SV, in Szene zu setzen. Doch mit Oussama Stitou, einer der Winterneuzugänge des VfB, hatte er einen unerbittlichen Gegenpart.

Steins Trainer Jan Sell, nächste Saison Co beim Heikendorfer SV, sind in vielen Bereichen die Hände gebunden. Rechts Timo Federwisch. © 2023 Ismail Yesilyurt
Steins Trainer Jan Sell, nächste Saison Co beim Heikendorfer SV, sind in vielen Bereichen die Hände gebunden. Rechts Timo Federwisch. © 2023 Ismail Yesilyurt

Nach einem zu kurz abgewehrten Standard ging der Gast in Führung. Philipp Herzog-Truxa, ebenfalls im Laufe der Saison aus der eigenen Zweiten hochgezogen, kam zentral frei zum Schuss und staubte ab. Bereits der vierte Saisontreffer des Innenverteidigers.

Tana Rermsoongnern entscheidet Spiel

Der Gast hat auch in der zweiten Hälfte mehr Ballbesitz. Und diesmal bei einer Schiedsrichter-Entscheidung Glück: Nach einem Steilpass steht Marc Zeller im Abseits, geht aber entschieden zum Ball, der Assistent hebt die Fahne. Doch Zeller bricht in letzter Sekunde ab, der schnelle nachrückende Tanathorn Rermsoongnern hatte gerufen, schnappt sich die Kugel, der Assistent senkt die Fahne wieder, 2 Sekunden später vollendet der freie Rermsoongnern zum 0:2. Der Treffer zählt. Sehr unglücklich für Stein.

Zwar kommt die Sell-Elf nach einem feinen Chip-Pass vom stärksten Steiner Dennis Lühr, der die VfB-Defensive aushebelt, nochmal heran. Doch die Kieler lassen nichts mehr anbrennen. Der starke Dodt schickt Rermsoongnern, der rechts auf und davon geht, auf Alexander Borchert querlegt, der ins leere Tor trifft. Das Spiel ist entschieden (83.). Rermsoongnern erhöhte mit diesen Aktionen seine Saison-Scorer-Quote auf 6 Treffer und 11 direkte Vorlagen. In den Schlussminuten gelingt Borchert noch das 1:4.

Stein ist abgestiegen

Damit muss der TSV Stein den 2. Abstieg in Serie verkraften und im nächsten Jahr in der Kreisliga antreten. Der VfB Kiel hat dagegen wieder bessere Karten und kann am nächsten Wochenende gegen Saxonia den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen.

TSV Stein – VfB Kiel 1:4 (0:1)

TSV Stein: Wensorra – Flemming, Znaniewicz, Nickel, Feilbach – Kasten, Blumenthal (61. Schneider) – Marr, Lühr, Kasim – Federwisch.
Trainer: Jan Sell.

VfB Kiel: Möllgaard – Stitou, Martin, Herzog-Truxa, Schwerdtfeger (76. Ludwig) – Dodt – Rermsoongnern, Beese (85. Ramalho), Borchert – K. Hopp, Zeller.
Trainer: Matthias Liebal.

Schiedsrichter: Karsten Lubenow (TSV Gudow).
Assistenten: Frank Pufahl, Heiko Schröder.

Zuschauer: 120.

Tore: 0:1 (27.) Herzog-Truxa, 0:2 (63.) Rermsoongnern, 1:2 (74.) Schneider, 1:3 (83.) Borchert, 1:4 (89.) Borchert.

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