Übersicht VL Ost: Wiker SV bleibt mit 3:2 gegen ECK/FLECK auf Zielkurs

von Ismail Yesilyurt

Ole Lablack (13, Wiker SV) köpft unbedrängt zum 3:2 gegen die SG Eckernförde/Fleckeby ein. © 2025 Ismail Yesilyurt


Nachfolgend die Übersicht des 28. Spieltages der Verbandsliga Ost.

„Verdienter Sieg für uns. Wir waren die bessere Mannschaft mit mehr Spielanteilen und klareren Chancen“, lautete die Zusammenfassung von Mark Hungerecker, Trainer des Heikendorfer SV, nach dem Spiel aus dem Niemandsland der Verbandsliga Ost gegen den Eckernförder SV II.

Gerade in den ersten zehn Minuten treten die Heikendorfer dominant auf und lassen defensiv wenig zu. Eckernförde hat kaum nennenswerte Möglichkeiten und entwickelt zu wenig Durchschlagskraft. Das 1:0 erzielt Michael Kuß per Kopfball. „Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld. Billig, weil wir das viel besser verteidigen müssen“, sagte Eckernfördes Coach Jan-Niklas Pawel.

In der zweiten Halbzeit gelingt das 2:0 durch Yannick Meenken mit einer feinen Einzelleistung. Der Heikendorfer SV hätte in der Folge das 3:0 nachlegen müssen – unter anderem gab es zwei oder drei Lattentreffer. Dann eine berechtigte Gelb-Rote Karte für Kalvi Rumohr. Aber auch in Unterzahl hat der Gastgeber weiterhin defensiv gute Kontrolle und Möglichkeiten zum 3:0 oder gar 4:0.

Durch einen individuellen Fehler kann der Eckernförder SV II in der Nachspielzeit noch auf 1:2 verkürzen – durch ein schönes Tor von Daniel Matzdorf. Mehr wird es für die Gäste jedoch nicht, die nur einen 13er-Kader in den Osten von Kiel mitgenommen hatten.

Stimmen zum Spiel

Jan-Niklas Pawel (Trainer Eckernförder SV II)
Mark Hungerecker (Trainer Heikendorfer SV)

Mit einem späten Lucky Punch sicherte sich der Wiker SV im Heimspiel gegen die SG Eckernförde/Fleckeby drei immens wichtige Punkte im Aufstiegskampf der Verbandsliga. Beim hart umkämpften 3:2-Erfolg erzielte Joker Ole Lablack in der Schlussphase den entscheidenden Treffer – und damit sein erstes Saisontor im 20. Einsatz.

„Ole, geh mal nach vorne!“, rief Wiks Trainer Dannie Osterhoff kurz vor Schluss. Wenige Momente später war Lablack zur Stelle: Eine Ecke des eingewechselten Bennet von Roennen segelte von der rechten Seite an den zweiten Pfosten, wo die SG-Defensive nicht eingriff. Lablack stieg hoch – und köpfte zum viel umjubelten 3:2 ein. „Ich bin nach vorne, Ecke kommt gut – und dann köpfe ich ein. Danach war die Geschichte gelaufen“, schilderte der Innenverteidiger seinen großen Moment.

Damit behält der Wiker SV, der vor zwei Jahren ganz knapp am Aufstieg in die Landesliga vorbeigeschrammt ist, natürlich seinen Kurs Relegationsplatz zwei weiter bei. Und hat vor den beiden letzten Spielen einen Punkt Vorsprung vor der Probsteier SG (54 Punkte). Die SG Eckernförde (49) ist mit allergrößter Wahrscheinlichkeit aus dem Rennen. „Ich habe den Jungs vorm Spiel gesagt: Scheißegal, wie – wir gewinnen die letzten drei Spiele. Wir wollen in die Relegation jetzt, wir wollen das jetzt. Da musst du auch dreckig gewinnen“, teilte Osterhoff seine Worte mit.

„In der ersten Halbzeit waren wir besser im Spiel – fand ich. Gehen auch verdient in Führung. Lassen eigentlich nur eine Chance zu – das ist der Ausgleich“, vermisste Wiks Trainer Dannie Osterhoff bei eigenen Vorstößen die Entschlossenheit in der finalen Phase vor dem SG-Gehäuse.

Marco Franciosi (re., Wiker SV) im Kopfballduell mit Luca Bertermann (SG Eckernförde-Fleckeby). © 2025 Ismail Yesilyurt
Marco Franciosi (re., Wiker SV) im Kopfballduell mit Luca Bertermann (SG Eckernförde/Fleckeby). © 2025 Ismail Yesilyurt

Nach der Pause kommen die Gäste mit viel mehr Elan und Power aus der Kabine. „Wir haben zu wenig gemacht – immer einen Schritt weniger. Und dann wurden wir dafür bestraft“, erläuterte der Kieler Coach den Abschnitt bis zum 2:2. Der Wiker SV verliert nun seine Ordnung, übersteht aber die Drangphase der Gäste unbeschadet.

„Wir wollten es einen Tick mehr. Wollten sie früher anlaufen. Haben wir gut gemacht. Machen auch verdient das 2:2, finde ich. Ja gut, sie machen den Lucky Punch. Unentschieden wäre, glaube ich, verdient gewesen am Ende. Uns fehlte ein bisschen die Kopfballstärke hinten – dadurch, dass Fabi (Lecour, Anm. d. Red.) ausgefallen ist und Jannik (Kommorovski, Anm. d. Red.) gesperrt war, die das alles wegräumen“, schätzte SG-Übungsleiter Björn Brünglinghaus ein.

Als es besser wird aus Sicht des WSV, kommt die Mannschaft von Björn Brünglinghaus doch noch zum verdienten 2:2: Melwin Horstmann setzt sich vor dem Strafraum energisch gegen einen Wiker durch, hat Glück, dass er in Ballbesitz bleibt, und ist mit einem Schuss aus 20 Metern ins linke untere Eck erfolgreich.

Stimmen zum Spiel

Björn Brunglinghaus (Trainer SG Eckernförde-Fleckeby)
Dannie Osterhoff (Trainer Wiker SV)

Trotz sportlicher Bedeutungslosigkeit entwickelte sich das Duell zwischen der SG Sarau/Bosau und dem MED SV zu einem Achtungserfolg für das Schlusslicht der Verbandsliga Ost. Mit einem 0:0 entführten die Kieler verdient einen Punkt aus Ostholstein – dank viel Einsatz und unermüdlichem Kampfgeist.

SG-Coach Mark Klukas, der an diesem Tag ohne seinen Trainerkollegen Tony Böhme an der Seitenlinie stand, fand nach der Partie klare Worte: „Zum Spiel gegen MED gibt es eigentlich nicht viel zu sagen.“ Seine Mannschaft begann zwar mit viel Schwung, ließ aber nach gut 20 Minuten spürbar nach. In der zweiten Hälfte vergab die SG mehrere hochkarätige Chancen – zu viele, um am Ende als Sieger vom Platz zu gehen.

Anders der MED SV: Die Gäste zeigten über 90 Minuten leidenschaftlichen Einsatz und verdienten sich so den unerwarteten Punktgewinn. Für das abgeschlagene Schlusslicht ein kleiner Erfolg zum Saisonende – und ein Fingerzeig, dass Moral und Einstellung trotz Tabellenlage stimmen.

Stimme zum Spiel

Mark Klukas (Trainer SG Sarau-Bosau)

„Wie sich am Ende des Tages herausstellte, ein sehr wertvoller Sieg für uns“, atmete Stefan Röschmann nach dem 4:2-Erfolg seines Gettorfer SC auf. Damit springt der GSC direkt vom ersten Abstiegsplatz auf den ersten Platz über dem rettenden Ufer. Wobei zusätzlich noch der MTV Dänischenhagen, der TSV Plön und die SG Oldenburg/Göhl in der Lostrommel sind, wenn ein fester Absteiger und der Relegationsteilnehmer zur Kreisliga ermittelt werden müssen.

Was sich in den ersten 45 Minuten auf dem Rasen abspielte, hatte wenig mit Abstiegskampf zu tun. War eher ein Spiel zum Einschlafen: Für neutrale Zuschauer mit Schlafproblemen bot immerhin der Sommerkick ein sanfte gelegenheit. Gettorf agierte im Spiel nach vorne zu zögerlich, ließ vor allem im Zweikampfverhalten die nötige Konsequenz vermissen. Flintbek, mit inzwischen gesicherten 38 Punkten, trat ebenso verhalten auf. „Wenn man die erste Halbzeit gesehen hat, hätte man sicher nicht gedacht, dass noch sechs Tore fallen würden“, meinte Röschmann.

Nach der Pause mit einem 0:1 im Rücken kam ein anderer GSC aus der Kabine. Mit mehr Präsenz im Mittelfeld, erhöhter Laufbereitschaft und klarerer Körpersprache drückten die Hausherren dem Spiel ihren Stempel auf. Der verdiente Ausgleich fiel per Kopf: Yannik Herzig traf nach einem präzisen Eckball von Nicolai Weihrauch zum 1:1. Anschließend sorgte Malte Jessen mit einem Doppelschlag für die 3:1-Führung – die kurzzeitig durch eine kuriose Slapstick-Einlage zum 2:3 in Gefahr geriet. Doch Gettorf blieb stabil, konzentriert und belohnte sich in der Schlussphase mit dem entscheidenden Treffer zum 4:2-Endstand.

Stimme zum Spiel

Stefan Röschmann (Trainer Gettorfer SC)

Personell muss die SG Oldenburg/Göhl im Aufsteigerduell wieder improvisieren. Doch zum Glück setzt das Trainerteam der SG Oldenburg/Göhl den richtigen Joker zum richtigen Zeitpunkt ein und holt sich damit einen wichtigen Punkt beim Suchsdorfer SV für den Abstiegskampf. Und zwar in Person von Jean Kaupisch, der Sekunden nach seiner Einwechselung in der 83. Minute zum 1:1-Endstand trifft.

„Aus meiner Sicht völlig verdient“, urteilte SG-Coach Jens Theuerkauf, der tags zuvor mit dem Joker noch in der zweiten Mannschaft zusammen in der A-Klasse beim SC Kaköhl gespielt hatte. Das Theuerkauf-Team nimt danach fast noch das 2:1 mit. Erst rettet SSV-Keeper Thore Peters, dann scheitert Connor Prüß an der Torlatte.

Der SG-Coach erkennt in einem schwer zu beurteilenden Spielverlauf eine insgesamt überlegene SG GO – auf einem trockenen und schwer zu bespielenden Platz, auf dem der Ball die Spieler ab und zu kontrolliert. „Ich denke, das lag tatsächlich auch am Platz, dass beide Mannschaften heute ihre Probleme hatten“, erklärte Theuerkauf die erste, sehr chancenarme Halbzeit. In dieser gerät der Gast durch einen zu kurz geratenen Rückpass in Rückstand. Benedikt Klose schnappt sich den Ball und trifft zum 1:0.

Nach der Pause stellt die SG um und kann so die Leistung steigern. Sauer sind die Gäste um die 70. Minute herum, nachdem der Schiedsrichter ein 1:1 annulliert. „Einfach nicht zu erklären. Wegen Abseits. Weil: Die heben halt die Hand, die gegnerischen Verteidiger. Aber insbesondere die, die die Hand heben, heben komplett das Abseits auf“, sagte Jens Theuerkauf, der in dieser Szene von seiner Trainerbank aus die beste Position hatte, um das objektiv zu beurteilen. Das 1:1 holt dann Kaupisch später nach.

Während der Suchsdorfer SV auch safe in der nächsten Verbandsliga-Saison dabei ist, muss die SG GO (33 Punkte) den TSV Plön (31) oder Gettorfer SC (33, ein Spiel weniger) auf Distanz halten. Und auch der MTV Dänischenhagen (30) auf dem ersten direkten Abstiegsplatz ist auf Schlagdistanz.

Stimme zum Spiel

Jens Theuerkauf (Trainer SG Oldenburg-Göhl)

Trotz einer engagierten Leistung musste sich der TSV Plön dem TSV Barkelsby mit 2:4 geschlagen geben. Damit rutscht die Mannschaft von Spielertrainer Mats Böckmann-Rixen auf den Relegationsplatz zur Kreisliga. Der Auftritt war ordentlich – die Fehlerquote jedoch zu hoch.

Die Gastgeber erwischten einen Start nach Maß. Rückkehrer Timo Falk nutzte eine von drei hochkarätigen Chancen und brachte Plön früh mit 1:0 in Führung. Barkelsby zeigte sich zunächst überrascht vom Tempo der Heimelf, musste nach wenigen Minuten zudem Außenverteidiger Torben Rehder verletzungsbedingt auswechseln.

„Kriegen dann ein Gegentor aus Abseitsposition“, leistet der TSV Plön nach dem zwischenzeitlichen 1:1 mit dem Pausenpfiff Schützenhilfe zur Gäste-Führung. Ein zu Torwart Nils Fischer geköpfter Ball landet nicht da, wo er hin soll bzw. die Plöner sind zu spät. Hannes Stöterau riecht den Braten, ist gedankenschneller als die Plöner Verteidigung und schiebt ins leere Tor ein.

Und es kommt noch schlimmer für die Gastgeber: Mathis Ehrens steht gleich nach der Pause völlig frei vor Keeper Fischer. „Und wir liegen 3:1 hinten und wissen eigentlich gar nicht, wieso“, so Böckmann-Rixen. Der TSV kommt noch einmal auf 2:3 heran, aber das mögliche 3:3 will einfach nicht gelingen. „Das ist super bitter in diesen Momenten. Aber wir haben wieder kein schlechtes Spiel gemacht – im Gegensatz zur letzten Woche. Aber wir belohnen uns aktuell nicht“, kennt der Plöner Trainer den Erfolgsweg in den letzten zwei Spielen. „Wir müssen nur halt die Dinger machen.“

Das Matchglück fehlt dem TSV Plön in der Partie gegen den Barkelsbyer SV, um zumindest einen wichtigen Punkt zu holen. © 2025 Ismail Yesilyurt
Das Matchglück fehlt dem TSV Plön in der Partie gegen den Barkelsbyer SV, um zumindest einen wichtigen Punkt zu holen. © 2025 Ismail Yesilyurt

Der Barkelsbyer SV hat am Anfang Probleme mit dem Tempo der Plöner, die mit ihren Bällen hinter die Kette erfolgreich mit 1:0 in Führung gehen. Kurz darauf verletzt sich Außenverteidiger Torben Rehder und muss ausgewechselt werden. „Und dann auch noch einmal umgestellt in der Kette, um das Tempo abzufangen. Klappt auch ganz gut“, konstatierte Barkelsbys Co-Trainer Torsten Westphal.

Nach der Pause gestalten die Gäste ihre Taktik anders, um bei Gelegenheit höher anzulaufen – mit schnellem Erfolg zum 3:1. Nach einem Konter verkürzt Balk mit seinem Doppelpack zum 2:3. Möglichkeiten zu weiteren Toren sind vorhanden, aber in der Nachspielzeit ist die Partie entschieden. „Man muss aber auch zugeben: Plön hatte viele Chancen oder viele Situationen vorher – ich sage mal 20 Minuten vor Schluss –, wo man schon dachte, die sind näher an dem 3:3 als wir am 4:2. Aber alles in allem ein verdienter Sieg“, resümierte BSV-Co-Trainer Torsten Westphal, der Chefcoach Tim Czarnecki vertrat.

Stimmen zum Spiel

Torben Westphal (Co-Trainer Barkelsbyer SV)
Mats Böckmann-Rixen (Trainer TSV Plön)

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner