TSV Altenholz II: Herkulesaufgabe benötigt ein Wunder

von Ismail Yesilyurt

Am 30. Oktober stand Mehmet Kaya gegen Dobersdorf zum letzten Mal als Trainer auf dem Platz. © 2022 Ismail Yesilyurt


Herkulesaufgabe: Die wartete auf Mehmet Kaya, als er zur neuen Saison 2022/23 als Spielertrainer die zweite Mannschaft des TSV Altenholz in der Verbandsliga Ost übernahm. Der damalige 36-Jährige wusste um die Schwere der Mission und stellte sich der Herausforderung. Eine forcierte und stärkere Zusammenarbeit mit Liga, 3. Herren und A-Jugend sollte ein solides Fundament erschaffen.

Altenholz mit wenig Hoffnung auf Abstiegsplatz

Doch die Unterstützung erfolgte nicht in dem erforderlichen Umfang, um den Klassenerhalt sicher zu realisieren. „Die Hinrunde sind wir von Gefühl gut gestartet. Wurden dann in Stich gelassen. Das ist das Resultat, was jetzt da ist“, blickt Kaya auf den 13. und vorletzten Tabellenplatz, wo der TSV Altenholz mit 7 Punkten den Abstieg bei vier Regelabsteigern nicht mehr entkommen wird. Es sei denn, ein kleines Wunder erfreut den TSVA II.

Mehmet Kaya gibt Traineramt auf

Kein Wunder war, dass der inzwischen 37-Jährige die Reißleine zum 1. November zog. „Dann habe ich gesagt, wenn ich so viel Zeit hier reinstecke und ich kriege dafür nichts, dann muss ich das nicht mehr machen. Dann habe ich zum 01.11. gesagt, ich kündige“, blieb Kaya den Altenholzern als Spieler erhalten. Einige male musste Kaya, mit einem kleinen Kader für die zweite Mannschaft in die Saison gestartet, freitags für eine schlagkräftige oder auch vollständige Mannschaft telefonieren.

„Man hat mir gesagt, hole dir Spieler aus der A-Jugend, aus der Dritten. Das Problem war, dass das uns in der Verbandsliga nicht weiterhelfen konnte“, sagte der Bundeswehrsoldat. So zollte der Landesligaunterbau beim VfB Kiel dem Mini-Kader Tribut. „Du fährst an solch einem Spieltag mit 11 Mann hin. Dann führst du 2:0 und brichst ein, weil du keine Kraft mehr hast und nicht wechseln kannst.“

TSVA verliert drei Punkte am grünen Tisch

Bei den Begegnungen mit Liga-Unterstützung hätte Mehmet Kaya bei den Akteuren, die er sehr gut kannte, weitaus mehr Engagement erwartet. „Von den zehn Spielern, die in die Erste hochgegangen sind, wenn sie eingesetzt wurden in der Verbandsliga, fehlte etwas die Einstellung. Das habe ich den Vorstand auch vorgetragen, dem Ligaobmann auch. Die Zuschauer haben selbst gesagt, man merkt keinen Unterschied, ob es Ligaspieler sind oder aus der Zweiten. Wenn die Leute, die ausgeholfen haben, sich den Arsch aufgerissen hätten plus meine fünf, sechs Leistungsträger, dann hätten wir wesentlich viel, viel mehr Punkte geholt.“ Am Ende waren es 5 Punkte. Der 5:0-Sieg gegen Saxonia wurde für die Gäste gewertet, da ein nicht spielberechtigter TSVA-Akteur eingesetzt wurde.

Kim Sörensen neuer Coach kurz vor der Winterpause

Am 1. November übernahm mit Kim Sörensen eine interne Lösung das Traineramt bei den Gelb-Schwarzen. In den vier Partien (1:2 bei Saxonia, 1:1 gegen Stein, 4:4 in Flintbek und zuletzt 3:6 gegen den TSV Plön) bis zum aktuellen Spieltag gab es zwar keinen Sieg, aber Sörensen erkennt einige Fortschritte.

Arda Aslan wechselte auch in der Winterpause in der gleichen Klasse. Der schnelle Flügelspieler ist nun beim Tabellenführer Rot-Schwarz Kiel aktiv. © 2022 Ismail Yesilyurt
Arda Aslan wechselte in der Winterpause in der gleichen Klasse. Der schnelle Flügelspieler ist nun beim Tabellenführer Rot-Schwarz Kiel aktiv. © 2022 Ismail Yesilyurt

„Ich sage mal, wir haben jetzt ein bisschen Kontinuität drin. Wir kriegen auch immer wieder Unterstützung aus der Liga, wir kriegen Unterstützung aus der A-Jugend, aus der Dritten. Da läuft die Kommunikation ziemlich gut, das klappt auch reibungslos. Die Moral stimmt. Die ist da. Es ist dennoch ein dickes Brett, was wir da bohren müssen. Es wird schwer sein, die Klasse zu halten. Wir werden alles versuchen.“ Zumal die Altenholzer mit Mattheo Tiesch ihren wichtigen Torjäger (5 Treffer) in der Winterpause zusammen mit Jonas Krützfeld an den Ligakonkurrenten MTV Dänischenhagen abgaben. Zu Spitzenreiter Rot-Schwarz Kiel wechselte Arda Aslan.

Zwar hat Kim Sörensen jetzt nicht zwölf Aufgaben wie der antike Held Herakles zu bewältigen, aber die noch neun Spiele bis zum Saisonende mit dem Klassenerhalt zu finalisieren, bedarf mehr als einer Herkulesaufgabe. Wie schon erwähnt: ein Wunder muss her!

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