Nico Alberti nagelt das Tor zu – Schülp schlägt Meister Hürup

von Olaf Wegerich

Wer hat Angst vor dem schwarzen Mann? Hürup! Der amtierende Meister verzweifelte an dem jungen Torwart Nico Alberti. © 2023 Olaf Wegerich


Die HSG Schülp/ Westerrönfeld/ Rendsburg ist mit einem 38-31 (15-15)- Heimerfolg gegen den amtierenden Oberligameister TSV Hürup eindrucksvoll in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Nach den beiden Heimniederlagen gegen die Drittligaabsteiger HSG Eider Harde und die HG Hamburg-Barmbek ging die Mannschaft vom Trainerteam Philipp Petriesas und Arne Backhaus zwar durch einige Wellentäler und musste auch lange Zeit einem deutlichen Rückstand hinterher laufen.

Doch mit einem schier unüberwindlichen Nico Alberti im Tor sowie einem total abgezockten A-jugendlichen Robert Jon Jonas, der acht Buden machte, wurde der Meister, der lange Zeit eine reife Leistung zeigte, am Ende auch in der Höhe verdient in die Knie gezwungen. Mit dem Sieg konnten die Gastgeber den 6. Platz festigen und müssen nun am Samstag beim starken Aufsteiger TSV Sieverstedt Farbe bekennen. Für den Meister aus Hürup ist die Titelverteidigung bei nunmehr acht Punkt Rückstand auf Spitzenreiter HSG Eider Harde in weite Ferne gerückt.

Guter Start für die Schülper

Die Gastgeber hatten zunächst den besseren Start in die Partie und konnten sich auch schnell eine Drei-Tore-Führung bis zum 10-7 (18:38) durch den völlig unbekümmert aufspielenden Robert Jon Jonas herausspielen. Aber der Meister zeigte sich davon völlig unbeeindruckt und konnte seinerseits mit einem Sechs-Tore-Lauf zum 10-13 (25:52) die Partie komplett drehen. Die Gastgeber hatten indes eine Antwort parat und mit dem Pausenpfiff konnte Felix Stiller, der ebenfalls achtmal für die Hausherrn traf, zum 15-15 ausgleichen.

Kjell Matthes Köpke gehörte auch zu den Top-Werfern. © 2023 Olaf Wegerich
Kjell Matthes Köpke gehörte auch zu den Top-Werfern. © 2023 Olaf Wegerich

TSV Hürup schlägt zurück

Doch der Kraftakt, mit dem die HSG den Ausgleich erzielte, sollte nicht ohne Folgen bleiben. Die Hüruper zogen die Zügel wieder merklich an und lagen nach dem Siebenmeter von Florian Kristof, der übrigens alle seine sieben Versuche sicher verwandelte, schnell wieder mit 16-20 (34:18) deutlich vorn. Beim 21-24 (42:20) erneut durch Kristof deutete sich bereits eine mögliche dritte Heimniederlage in Serie für die Gastgeber an, doch die waren keinesfalls gewillt, vor eigenem Publikum als Verlierer von der Platte zu gehen.

Nico Alberti bringt die Wende

Mit der Hereinnahme von Nico Alberti im Tor, der eine sensationelle Quote von 65 % gehaltenen Bällen aufweisen konnte und den Meister mit seinen Paraden in die Verzweifelung trieb, kippte die Partie nun vollends zu Gunsten der Gastgeber. Der starke Malte Pieper, der insgesamt achtmal traf und von dem zuletzt schmerzlich vermissten Paul Anton Agge fünfmal herrlich frei gespielt wurde und dann eiskalt vollendete, traf für die HSG zum 26-26 (47:59) auch in doppelter Unterzahl.

Schülper Finish-Lauf schmeckt Hürup nicht

Noch einmal konnte Hürup mit dem 26-28 (49:18) durch Jakob Knutzen die Führung an sich reißen, doch mit fünf Treffern in Serie und einem Nico Alberti, der sein Tor scheinbar komplett vernagelt hatte, konnte die HSG mit dem 31-28 (53:17) durch Kjell Köpke die Partie komplett zu ihren Gunsten drehen.

Gegen den nun merkbar angeschlagenen und demoralisierten Gegner spielte sich die HSG getragen vom begeisterten Publikum in einen Rausch und konnte dem Meister am Ende eine deutliche 38-31 Niederlage zufügen.

Hürup ohne Chefcoach Lutter

Bei den Hürupern überragte der neunfache Torschütze Lasse Kurth im Zusammenspiel mit Kreisläufer Sidan Benjamin Lausen. „Kurth hat wie gewohnt sein Kreise gezogen und blindes Verständnis mit Lausen gezeigt. Das war großer Handball“. lobte Trainer Philipp Petriesas die eingespielten Mechanismen beim Meister aus Hürup, der auf seinen dienstlich verhinderten Trainer Christian Lutter und den Halblinken verzichten musste.

Stimmen zum Spiel

Trainer Philipp Petriesas (HSG Schülp/WR/RD): Das Spiel stand lange Zeit Spitz auf Knopf. Im ersten Durchgang haben wir zu viel verworfen und auch einige unnötige Zwei-Minuten-Strafen kassiert. Entscheidend für unseren Sieg war das Nico Alberti nach seiner Hereinnahme das Tor quasi zugenagelt und unser A-Jugendlicher Robert Jon Jonas eine überragende Partie gespielt hat und dabei auch acht Treffer erzielt hat. Diesmal waren wir kopfmäßig besser in der Schlussphase und hatten auch eine positive Körperausstrahlung. Nico hat der Abwehr und dem Angriff mit seinen Paraden Rückenwind gegeben.

Robert Jon Jonas (HSG Schülp-WR-RD) zeigte ein überragendes Spiel. © 2023 Olaf Wegerich
Robert Jon Jonas (HSG Schülp-WR-RD) zeigte ein überragendes Spiel. © 2023 Olaf Wegerich

HSG Schülp/ WR/ RD: Alberti, Kirschner, Pieper (8,) Jonas (8), Stiller (8/4), Köpke (7), Ranft (5), Klapdor (1), Agge (1), Koslowski, Petersen, Storm, Lindhorst.
Trainer: Philipp Petriesas und Arne Backhaus.

TSV Hürup: Lübker, Kurth (9), Kristof (7/7), Knutzen (6), Lausen (3), Gerber (2), Brogmus (2), Cardel (1), Schnoor (1), Hummel, Schütz.
Trainer: Jens Elsner.

Schiedsrichter: Martin Schmidt und Stefan Vollstedt (HSG Horst/ Kiebitzreihe).

Zuschauer: 234 in der Heidesandhalle in Westerrönfeld.

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