Madita Thien (li.) erfüllte die Defensivaufgaben mit der Note eins und war im Spiel nach vorne sehr aktiv. © Holger Klaschka
Holstein Women – VfL Jesteburg 4:0 (2:0)
Einen souveränen Auftritt zeigten die Holstein Women auf der Waldwiese. Die Kielerinnen fertigten den VfL Jesteburg mit 4:0 ab und unterstrichen den bereits sicheren Vizemeistertitel in der Regionalliga Nord eindrucksvoll.
„Es war ein gutes Spiel von uns. Aber es ist noch Luft nach oben. Nach dem frühen 3:0 hätte ich mir gewünscht, dass wir energischer auf das vierte Tor gehen, um auch die letzten Zweifel zu beseitigen“, erklärte KSV-Trainer Bernd Begunk, der dann aber durch ein mustergültiges 4:0 entschädigt wurde. Die eingewechselte Paula Harder schob überlegt ein, nachdem Madita Thien ihre Mitspielerin mit einem feinen Steckpass bedient hatte (88.).
Überhaupt war die zierliche Madita Thien eine der auffälligsten Figuren auf dem Platz. Die zweikampfstarke Vorstopperin gewann viele zweite Bälle im Mittelfeld und hatte noch genügend Luft, sich in das Offensivspiel einzuschalten. Bereits in der 9. Minute leitete die 23-Jährige einen Angriff ein. Luiza Zimmermann hatte aber kein Glück beim Abschluss. Zuvor schon scheiterte Sanda Krohn (2.). Holstein war von Beginn an am Drücker.
Während die Gäste nach vorne nicht viel zu bieten hatten und allein durch Fabienne Stejskal (5.) in Erscheinung traten, bestimmte Holstein die Partie und hatte auch deutlich bessere Offensivaktionen. Nach Vorarbeit von Sarah Begunk vollendete Jasmin Grosnick zum 1:0 (16.). Und nach zwei weiteren guten Chancen, die die glücklose Ronja Jürgensen vergab (22., 34.), erhöhte Sandra Krohn schließlich auf 2:0 (38.).
In der 47. Minute und nur zwei Minuten nach ihrer Einwechslung erzielte Laetitia Mikolassek dann bereits das 3:0. Der Neuzugang aus Potsdam scheint zur Spielerin der schnellen Tore zu avancieren. Bereits im Landespokalspiel gegen den Kieler MTV (4:1) traf die sprintstarke 18-jährige nach nur zwei Minuten im ersten Anlauf. Dieses Mal benötigte die Kielerin allerdings zwei Anläufe. Erst verstolperte sie aussichtsreich (46.), dann aber nahm sie nach einem Pass von Sarah Begunk aus acht Meter Maß und netzte trocken zum 3:0 ein (47.). „Auch bei Laetitia ist noch viel Luft nach oben. Sie muss die Abläufe und Laufwege noch verinnerlichen. Das wird aber kommen. Heute hat sie auch nach hinten gearbeitet. Das will ich sehen“, erkennt Trainer Begunk Fortschritte bei der Außenstürmerin.
Tadellos war dagegen die Leistung von Innenverteidigerin Samanta Carone, die Abwehr und Vorderleute zuweilen lautstark dirigierte und in der Verteidigung beherzt abräumte. Vor allem Mitte der zweiten Halbzeit, als Jesteburg frische Kräfte brachte und mehr Zug zum Tor hatte, verrichtete Carone Schwerstarbeit. Bei einem strammen Fernschuss von Nele Heins, den KSV-Torhüterin Caja Paulsen parierte (64.) und bei einem Lattenkracher von Laura Vetter (67.) konnte die Abwehrchefin allerdings nicht eingreifen.
„Es war ein hoch verdienter Sieg. Schön war auch, dass wir heute 19 Spielerinnen zur Verfügung hatten. Das ist eine gute Situation, denn nun beginnt ein Konkurrenzkampf, der sicher zusätzlich motiviert“, erklärte KSV-Trainer Bernd Begunk, der bereits das Landespokalfinale gegen den Oberligisten SSC Hagen Ahrensburg (Donnerstag, 18.30 Uhr in Malente) fest im Blick hat.
Holstein Women: Paulsen – Labuj, Erbar, Carone, Redant – Thien, Grosnick (55. Steiner), Zimmermann (77. Ziegler) – Krohn (66. Harder), Begunk, Jürgensen (46. Mikolassek).
Trainer: Bernd Begunk.
VfL Jesteburg: Jungblut – von der Wroge (85. Daldorf), Otto, Paschköwitz (67. Vetter), Lesser – Prüfer, Rocha Ferreira, Benecke – Heins, Stejskal, Appel (67. Putensen).
Trainer: Marcel Hagemann.
Schiedsrichter: Bianca Schultz (Dithmarschen).
Assistenten: Filiz Sassen, Julia Kalbau.
Zuschauer: 105.
Tore: 1:0 Grosnick (16.), 2:0 Krohn (38.), 3:0 Mikolassek (47.), 4:0 Harder (88.).