Der VfB Kiel ist auf den letzten Platz abgerutscht. Das ist jetzt u. a. noch mehr Zusammenhalt fördernd. © 2023 Ismail Yesilyurt
Bei herrlichem Spätsommerwetter stieg auf der Waldwiese am Sonnabendnachmittag das ultimative Abstiegsderby der Verbandsliga Ost. Der 15. empfing den 16., mehr Abstiegskampf geht nicht.
Tim Spirgatis zurück, Christian Wittstock spielender Co-Trainer
Auf der Waldwiese hatte es unter der Woche wie berichtet einen Trainerwechsel gegeben. Kim Liebert wurde von Rückkehrer Tim Spirgatis abgelöst. Da daraufhin der bisherige Co Dennis Redmann zurücktrat, wurde der erfahrene Christian Wittstock nun zum (spielenden) Co-Trainer berufen. Das Trainergespann veränderte heute die Taktik. Der VfB agierte im 3-5-2.
Cobanyan und Rogalf beim VfB in der Startelf
Bei Concordia hatte sich die personelle Situation nicht entscheidend gebessert. Aber auch der VfB pfiff diesbezüglich aus dem letzten Loch. So feierten Serope Cobanyan und der zu Saisonbeginn vom SV Wasbek gekommene Henrik Rohgalf beim VfB ihr Startelfdebüt.
Ausgeglichenes Spiel
Beide Team begannen bemüht und engagiert auf Augenhöhe. Die erste Möglichkeit hatte der Gast. Nach Ballgewinn im Mittelfeld steckte Din Mehanovic auf Rechtsaußen zu Terence Dorring durch, der frei auf VfB-Keeper Bent Möllgaard zulaufen konnte. Möllgaard hielt jedoch überragend (9.).
Doch auch der VfB hatte in der ersten Hälfte eine Riesengelegenheit. Yannik Imm, heute beim VfB nicht auf Außen, sondern im Zentrum aufgeboten, nutzte immer wieder die sich von beiden Teams im Mittelfeld gegenseitig großzügig angebotenen Räume. Ein schneller Ball auf Rermsoongnern nach Rechtsaußen, der brachte den Ball ideal auf den am 2. Pfosten einlaufenden Alexander Borchert, der jedoch völlig frei vor Lukas Hoop den Ball nicht traf.
Nach dem Seitenwechsel nichts Neues
Nach der Pause änderte sich nicht allzuviel. Das ohnehin schon überschaubare Niveau des Spiels verflachte mit dem Nachlassen der Kräfte auf beiden Seiten. Verzogene Flanken, Fehlpässe, schlechte erste Kontakte und taktische Fehler nahmen auf beiden Seiten zu. Concordia wirkte im Angriff nun etwas gefährlicher. Rene Puls traf aus dem Gewühl nach einem vom Gastgeber schlecht verteidigten Angriff nur den Pfosten (64.). Auf der Gegenseite scheiterte Yannis Schwerdtfeger mit einem harten, platzierten Schuss aus spitzen Winkel an Hoop.
Der VfB Kiel konnte sein System nicht mehr konsequent durchhalten. Während Imm jetzt immer wieder nach links abkippte, rückte der überall auf dem Platz zu findende Marco Franciosi jetzt immer wieder in die Dreierkette ein, in der Marek Hopp jetzt vermehrt als Libero alter Schule agierte. Dadurch fehlten im VfB-Zentrum die bis dahin das Spiel lenkenden Akteure immer öfter.
Heimlicher TSG-Regisseur: Arvid Christoph
Auf der anderen Seite setzte sich immer mehr die Klasse des Linksverteidigers Arvid Christoph durch. Der letzte überlebende der Schönkirchener Oberligazeit bestach durch Ballsicherheit und Zweikampfstärke, außerdem traf er immer die richtige Entscheidung mit und gegen den Ball. Er lenkte zunehmend von seiner Position aus das Aufbauspiel der Concordia.
Lucky Punch durch Joker Yagit Baki
In den Schlussminuten versuchten beide Teams nochmal alles. Nachdem Lasse Kuhl auf der Gegenseite hängen geblieben war, erkonterte sich die TSG nochmal eine Ecke. Diese wurde der Heimelf zum Verhängnis. Die frappierende Schwäche bei gegnerischen Standards,schon letzte Woche beim MED SV mit drei Gegentoren, führte auch diesmal zur Niederlage. Aus dem Gewühl traf der eingewechselte Yagit Baki aus Nahdistanz zum Siegtor (95.).
Fazit: Bittere, weil unnötige Niederlage für den VfB. Die Concordia kann mit diesem Sieg den Anschluss ans untere Mittelfeld herstellen.
VfB Kiel: Möllgaard – Cobanyan (68. Ludwig), M.Hopp, Wittstock – Stitou, Rohgalf (62. Joers), Imm, Franciosi, Schwerdtfeger – Rermsoongnern (76. Kuhl), Borchert.
Trainer: Tim Spirgatis.
Concordia Schönkirchen: Hoop – Töremen, Ehle, Vogler, Christoph – Martens – Dorring (81. Lange), Mehanovic, Kraatz (80. Kühl)- R. Puls (67. Baki), Salke.
Trainer: Ole Jacobsen.
Schiedsrichter: Bozidar Macic (Eckernförder SV).
Assistenten: Fynn-Louis Ebsen, Dr. Carsten Füg.
Zuschauer: 90.
Tor: 0:1 Baki (95.).