Kjell Köpke (HSG S-W-RD) trifft. © 2023 Olaf Wegerich
Am 14. Spieltag der Handball-Oberliga trennten sich der TSV Kronshagen und die HSG Schülp/ Westerrönfeld/ Rendsburg vor 130 Zuschauern in der Kronshagener Sporthalle leistungsgerecht 30-30 (15-14).
HSG S/ W/ RD baut Serie aus
Die Gäste bleiben damit nach vier Siegen auch im fünften Spiel in Serie ungeschlagen und festigen vor der Auswärtspartie am Mittwoch beim Vorletzten SG Flensburg/ Handewitt II ihren starken 6. Platz, ehe am Freitagabend das prestigeträchtige Lokalderby gegen den Drittligaabsteiger und souveränen Tabellenführer, die HSG Eider Harde, ansteht. „Crowntown“ konnte den Abstand auf die Gäste nicht entscheidend verkürzen und verweilt weiter auf dem 7. Platz mit der gleichen Anzahl an Pluspunkten, jedoch vier Minuspunkten mehr.
Norwin Pein hält gut – TSV mit 15-14 in die Pause
Bis zum 5-5 (8:28) verlief die Partie ausgeglichen, doch dann kamen die Gastgeber getragen durch einen guten Torhüter Norwin Pein und viele kleine technische Fehler der häufig unkonzentriert agierenden Gäste zu einem deutlichen 10-6 (15:01) Vorsprung. Doch die routinierten Gäste schüttelten sich und kamen zum 11-11 (20:29) Ausgleich. Danach hat die HSG mehrfach die Chance, in Führung zu gehen. Doch der eingewechselte Erik Quednau entschärft einen Siebenmeter von Felix Stiller und in der Anfangsphase scheiterte bereits Malte Pieper an Norwin Pein vom Punkt.
Felix Stiller trifft bis zur Pause viermal für die HSG, die aber viele gute Möglichkeiten unkonzentriert vergibt. Auch die erfahrenen Kjell Köpke und Niklas Ranft können nicht wie gewohnt die Fäden ziehen und werden gut abgedeckt. So schaffen die Gastgeber es, schließlich einen 15-14-Vorsprung in die Halbzeit zu nehmen.
HSG nach der Pause besser
Nach dem Wechsel präsentiert sich die HSG wie verwandelt und geht durch Niklas Ranft, dem zwei Treffer in Folge gelingen, sogar in Führung. Doch die Gastgeber können noch einmal mit 17-16 (35:41) durch den zehnfachen Torschützen Jannes Brünger die Führung an sich reißen, doch danach spielt sich die HSG in einen Rausch getragen durch einen gut aufgelegten Nico Alberti im Tor, der einige prächtige Paraden zeigte. Nach 46 Minuten führt die HSG scheinbar sicher mit 25-20.
Quednau rüttelt die Gastgeber wach
Dann wechseln die Gastgeber Torhüter Erik Quednau ein, der sofort voll da ist und sein Team mit unglaublichen Paraden wach rüttelt. Nachdem die Kronshagener auf 22-25 (47:34) verkürzt haben, kassiert die HSG Zeitstrafen für Anton Thommessen, Felix Stiller und Trainer Philipp Petriesas und verliert dadurch auch etwas Rhythmus.
Spannende Schlussphase in Kronshagen
Dann zeigt Nico Alberti eine Monsterparade und Felix Stiller erhöht auf 24-27 (52:58). Die Gastgeber verkürzen und erzielen zwei Treffer in Folge. Christian Kardis trifft von Außen und erhöht für die HSG auf 28-26 (55:14).
Jan-Ole Martin bringt „Crowntown“ bis auf 27-28 heran, aber Anton Thommessen foult ihn dabei so heftig, dass die Schiedsrichter die Aktion mit der dritten Zeitstrafe ahnden, die gleichzeitig die Rote Karte und damit die Disqualifikation nach sich zieht.
Erneut trifft Felix Stiller zum 27-29 (56:04). Per Siebenmeter verkürzt „Crowtown“, dann ein Ballverlust bei der HSG, aber auch die Gastgeber machen es nicht besser und leisten sich einen technischen Fehler. Dann trifft Kjell Köpke mit seinem vierten Treffer zum 28-30 (57:50). Die Gastgeber können durch Michael Nicolaisen erneut bis auf einen Treffer heran kommen und nach einem technischen Fehler der HSG durch Jan-Ole Martin sogar zum 30-30 (58:35) ausgleichen. Erneut leistet sich die HSG nach einem überhasteten Angriff einen Ballverlust.
21 Sekunden vor Spielende nimmt „Crowntown“ eine Auszeit, verliert aber danach im Angriff ebenfalls leichtfertig den Ball. Sieben Sekunden vor Spielende ist dann wieder die HSG im Ballbesitz und hat durch Malte Pieper noch die finale Chance auf den Sieg, doch sein Ball aus der Außenposition landet am Lattenkreuz.
Stimmen zum Spiel
Trainer Philipp Petriesas (HSG Schülp/WR/ RD): Das Unentschieden ist am Ende gerecht. Wir sind unter unseren Möglichkeiten geblieben. In der ersten Hälfte waren wir zu lauffaul und kamen nicht ins Spiel. In der zweiten Hälfte lief es deutlich besser für uns mit der ersten und zweiten Welle. Bei den Schiedsrichtern hat mir nicht gefallen, dass sie bei unseren fünf letzten Angriffen immer sehr früh Zeitspiel angezeigt haben.
Torhüter Erik Quednau (TSV Kronshagen): Am Ende war unsere Abwehr auch wieder besser. Daher haben wir uns das Unentschieden auch verdient.
TSV Kronshagen: Quednau, Pein, Gerke 3, Urban, Aldrup 1, Noack 3, Brünger 10 (5/5), Nicolaisen 1, L.Kröhnert, Barkmann 3, Büttner 4, F.Kröhnert 1, Skjoldborg-Rademacher, Martin 4.
Trainer: Yannik Stock.
HSG Schülp/ Westerrönfeld/ Rendsburg: Alberti, Sawitzki, Pieper 2 (1/0), Koslowski, Köpke 4 (1/1), Cardis 3, Stiller 10 (2/1), Petersen, Thommessen 4, Kirschner, Ranft 5 (1/1), Agge 2, Lindhorst, Storm.
Trainer: Philipp Petriesas.
Schiedsrichter: Roby Lüdemann, Sven Mühlenberg (MTV Lübeck).
Zeitstrafen: 4 (Kronshagen) und 6 (Schülp/WR/RD).
Rote Karte: Thommessen (Schülp/WR/RD).
Zuschauer: 130 in der Sporthalle Kronshagen.