Eine Etage zu hoch für für den THW – Paul Anton Agge (HSG Schülp-WR-RD) überspringt Tim Struve (THW Kiel II). © 2023 Horst Reinke
In der Handball-Oberliga bestätigt die HSG Schülp/ Westerrönfeld/ Rendsburg mit einem über weite Strecken überzeugend herausgespielten 35-30 (18-11) Erfolg gegen den THW Kiel II ihre derzeit gute Form und festigt den 6. Platz. Der THW Kiel II fällt auf den 9. Platz zurück.
Altmeister Frederik Klapdor im Tor
Verzichten mussten die Gastgeber auf den zuletzt so famos haltenden Torhüter Leon Kirschner der wegen anhaltender Schmerzen an der Achillessehne passen musste, aber sich nicht zu schade war, am Getränkeausschank der HSG vor der Halle auszuhelfen. Da auch Nico Alberti unter der Woche nicht am Training teilnehmen konnte, da beruflich verhindert, kam dafür zunächst Altmeister Frederik Klapdor (41) zum Einsatz, der in der ersten Hälfte mehrfach starke Paraden zeigte und zu überzeugen wusste.
Furioser Start der HSG Schülp/WR/RD
Die Gastgeber waren sofort hellwach und erwischten einen perfekten Start. Schnell hatte sich die HSG über 7-2 (11:17) auf 13-4 (17:22) durch Robert Jon Jonas abgesetzt. Der Kieler Nachwuchs, der mit einer stark veränderten Formation auflief, agierte bis dahin sehr fahrig und unkonzentriert und leistete sich zudem mehrere technische Fehler. Durch einige Umstellungen wurde danach zumindest das Angriffsspiel der Zebras deutlich effektiver, doch bis zur Pause konnten die Gastgeber einen deutlichen 18-11 Vorsprung behaupten.
HSG und Zebras auf Augenhöhe nach der Pause
Nach dem Wechsel agierte der Kieler Nachwuchs dann auf Augenhöhe mit den Gastgebern, die aber weiter die Kontrolle über das Spiel behielten und nichts anbrennen ließen. Da die Zebras inzwischen deutlich mehr Zielwasser bei ihren Abschlüssen hatten, wechselte Trainer Philipp Petriesas beim Stande von 24-18 (38:48) auf der Torhüterposition und brachte Nico Alberti. Doch auch der benötigte einige Anlaufzeit, bis er dann in den letzten zehn Minuten mit seinen Paraden, als der THW immer stärker wurde, noch einmal zu einem ganz wichtigen Faktor für den letztlich souveränen Sieg wurde. Denn der THW schaffte es nicht dichter als bis auf fünf Tore an die sehr soliden und routiniert agierenden Gastgeber heran zu kommen.
Köpke und Ranft im Zusammenspiel spitze
Bei der HSG war es wieder einmal Kjell Köpke, der mit seinen acht Treffern vom Kreis zu überzeugen wusste, wiederholt perfekt angespielt von seinem kongenialen Partner Niklas Ranft, der ebenfalls sechsmal traf. Auch Malte Pieper war mit sieben Treffern davon vier verwandelte Siebenmeter erneut eine sichere Bank. Felix Stiller war viermal erfolgreich gegen die Zebras vergab aber auch einen Siebenmeter.
Der A-Jugendliche Robert Ron Jonas über Außen und Paul Anton Agge mit seinen unwiderstehlichen sehenswerten Würfen aus dem Rückraum, die jeweils dreimal ins Schwarze trafen, waren ebenfalls wichtige Eckpfeiler des souveränen Heimsieges. Nach einer Systemumstellung, die Petriesas nach zwanzig Minuten vornehmen musste, verbrachte Agge die Zeit danach aber auf der Bank.
Die HSG kassierte übrigens nur eine Zeitstrafe, während die Zebras vier erhielten. Es gab auch keinen Siebenmeter gegen die Heimmannschaft.
Die nächste Partie führt die HSG bereits am Freitagabend um 20.30 zum Drittplatzierten TSV Ellerbek, der am Wochenende überraschend beim TSV Kronshagen mit 33-36 verlor und damit nicht vom Ausrutscher von Spitzenreiter HSG Eider Harde nicht profitieren konnte.
Stimmen zum Spiel
Trainer Philipp Petriesas (TSV Schülp/WR/RD): Wir haben starke zwanzig erste zwanzig Minuten gespielt mit einer guten Hand im Angriff wo wir auch immer Lösungen parat hatten. Danach plätscherte das Spiel so dahin. Trotz der klaren Führung hatten wir in der ersten Hälfte noch acht Fehlwürde davon fünf Hundertprozentige. Anfang der zweiten Halbzeit haben wir die Abwehrarbeit dann eingestellt. Da war fast jeder Ball vom THW drin. Wir hatten da in der Abwehr keinen Zugriff. Wegen der offensiveren Abwehr vom THW habe ich Paul Anton Agge dann gegen Marius Storm gewechselt. Storm ist da schneller auf den Beinen. Mich hat überrascht, dass der THW nicht auf Tempo gespielt hat.
HSG Schülp/WR/RD: Klapdor, Alberti, Köpke 8, Pieper 7 (4/4), Ranft 6. Stiller 4 (1/0), Jonas 3, Agge 3, Storm 2, Lindhorst 2, Petersen, Möller.
Trainer: Philipp Petriesas und Arne Backhaus.
THW Kiel II: Saggau, Nohns, Glitza 6, Simon 5, Haack 5, Struve 4, Schwormstede 3, Deleske 3, Schwenke 2, Rudi 1, Haack 1, Nohns.
Trainer: Birger Ehmke.
Schiedsrichter: Finn Hahnewald (HSG Gettorf/Osdorf) und Daniel Rusch (Gettorfer TV).
Zuschauer: 240 in der Heidesandhalle in Westerrönfeld.