Glanzleistung von Emma Nentwich kann 0:2 nicht vereiteln

von Ismail Yesilyurt

Fabienne Laborn versucht Lena Garvels den Ball abzujagen. Im Hintergrund beobachten Jula Schweckendiek (li.) und Jule Laufer das Geschehen. © Ismail Yesilyurt


Holstein Kiel – Werder Bremen 0:2 (0:1)

Nicht ausgeschlafen? Die Nachwuchsstörche haben gegen Werder Bremen die erste Halbzeit verpennt. Beim 0:2 gegen die U17-Juniorinnen des Bundesligisten waren die Kieler stets einen Schritt langsamer. Am Ball und auch im Kopf. Handlungsschneller und technisch stärker dominierten die Bremer die Partie. Bei den Girls aus Kiel fehlte auf dem Naturrasenplatz in Kiel-Schilksee einfach eine gesunde Aggressivität in den Zweikämpfen. Wäre da nicht eine Emma Nentwich, die Latte und die Abschlussschwäche der Bremer gewesen, stünde die Elf von Jannik Heitmann schon zur Pause klar mit dem Rücken zur Wand. Nach der ersten Torannäherung der Heimelf durch Fabienne Laborn bestimmten die Hansestädter die Spielrichtung. Zunächst traf Melina Kunkel die Torlatte (10.). Dann reagierte Keeperin Nentwich glänzend im Eins-gegen-eins-Duell mit Emily Lemke. Weitere brenzlige Situationen überstanden die Kieler in der Folgezeit schadlos, ehe dann bei einem Eckball der Schlafmodus aktiviert wurde. Am langen Pfosten stand Bremens Innenverteidigerin Jette Behrens völlig frei und köpfte zum 1:0 ein.

Sophia Schalke läuft auf der linken Seite Bremens Emma Kühling davon. © Ismail Yesilyurt
Sophia Schalke läuft auf der linken Seite Bremens Emma Kühling davon.

„In unserem Spiel in der zweiten Halbzeit war viel mehr Aggressivität“, berichtete Heitmann über einen positiven Wandel nach dem Seitenwechsel. Als kluger Schachzug erwies sich auch die Maßnahme, Karoline Meyer in den zentralen Sturmbereich zu stellen. Meyer lief die Innenverteidigung der Gäste schärfer an und verhinderte somit die unbedrängten weiten Bälle in die Holsteiner Hälfte, die im ersten Abschnitt für viel Gefahr sorgten. „Dadurch haben wir viel mehr Bälle im Mittelfeld gewonnen“, stellte der Störche-Coach fest. Vor allem mit der eingewechselten Pia Hahn kam mehr Power aus dem zentralen Bereich der Kieler. Gegen das verunsicherte Werder Bremen fehlte lediglich der letzte Punch im Abschlussdrittel. Mit einer identischen Torentstehung wie beim 1:0 setzte schließlich Werder durch ihren zweiten Innenverteidiger den Knockout. Kein KO für die Ziele von Holstein Kiel. „Das ist ein guter Fortschritt. Die Entwickelung geht in die richtige Richtung. Wir müssen mehr daraus lernen“, sagte Jannik Heitmann, der weiß, dass man in vielen Spielen gegen Favoriten antritt.

Holsteins Sturmspitze Samantha Fritzler setzt sich gegen Jule Laufer durch. © Ismail Yesilyurt
Holsteins Sturmspitze Samantha Fritzler setzt sich gegen Jule Laufer durch.

Holstein Kiel: Nentwich – Gellert (73. Struve), Leger, Schalke, Kuhrt – Mohr, Schweckendiek, Meyer – Laborn, Fritzler (41. Hahn), Öney (53. Wolf).
Trainer: Jannik Heitmann.

Werder Bremen: Ewert – Garvels, Dahms, Behrens, Kühling – Lemke, Friedrich, Laufer – Drews (63. Dirks), Kunkel (53. Chudaska), Hauschild (76. Hofmann).
Trainer: Alexander Kluge.

Schiedsrichter: Mika Jungclaus (TSV Lahmstedt).
Assistenten: Lea Wolter, Stefanie Zimmermann.

Zuschauer: 45.

Tore: 0:1 Behrens (29.), 0:2 Dahms (77.).

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