Gettorfer SC: Kleiner Kader ist das größte Problem

von Olaf Wegerich

Mit Yannick, Noah und Niklas (re.), der hier von Dennis Staade (TSV Lägerdorf) gefoult wird, spielen drei Wolf-Brüder beim Gettorfer SC. © 2022 Ismail Yesilyurt


Der Gettorfer SC überwintert in der Landesliga Mitte auf dem 8. Platz. Was sich eigentlich sehr gut anhört, ist aber bei einem genaueren Blick auf die Tabelle brandgefährlich, denn bei drei Regel-Absteigern trennen die Mannen von Trainer Christian Schössler nur zwei Punkte vom Relegationsplatz. Der TSV Kronshagen könnte mit einem Sieg im Nachholspiel beim Schlusslicht SV Tungendorf nach Punkten gleichziehen und hätte auch das bessere Torverhältnis.

Guter Saisonauftakt

Mit einem 1:0-Erfolg im Nachbarschaftsderby gegen den TSV Altenholz vor über 200 Zuschauern startete der GSC verheißungsvoll in die Saison. Bereits im zweiten Saisonspiel folgte beim hoch gehandelten VfR Neumünster mit 1:3 die erste Niederlage. Nachdem man sich vom Preetzer TSV daheim torlos trennte, gab es am 4. Spieltag im Rückspiel beim TSV Altenholz eine ärgerliche 0:1-Niederlage durch ein Tor in der Nachspielzeit. Man rutschte erstmals auf den Relegationsplatz. Mit den beiden souveränen Heimsiegen gegen den Heikendorfer SV und den SV Tungendorf (beide jeweils 4:1) sowie dem Punktgewinn beim Oberliga-Absteiger TSV Kronshagen hatte sich der GSC schnell aus dem gefährlichen Fahrwasser auf den 4. Platz verbessert.

GSC-Herbsttristesse – vier Heimpleiten in Serie

Doch danach kam es knüppeldick für die Gettorfer. In den folgenden sechs Partien konnte nur ein Punkt mit dem 2:2 beim Kellerkind SVE Comet Kiel auf der Habenseite verbucht werden. Vier Heimpartien in Folge wurden deutlich verloren. Sowohl gegen die SpVg Eidertal Molfsee (1:5), den TSV Lägerdorf (1:4) und den MTSV Hohenwestedt (1:3) gab es empfindliche Niederlagen. Lediglich gegen den VfR Neumünster (1:2) hielt der GSC die Partie lange offen, um am Ende doch noch mit leeren Händen da zu stehen. Die 0:3-Auswärtsniederlage bei den heimstarken und ambitionierten Klausdorfern kam hingegen nicht unerwartet. Wenig überraschend daher, dass die Gettorfer nach der Negativserie in der kleinen Staffel mit nur 12 Mannschaften nach dem 13. Spieltag wieder auf dem Relegationsplatz landeten.

Jahresabschluss mit Befreiungsschlag in Preetz

Erst im letzten Spiel vor der langen Winterpause konnte der Gettorfer SC mit dem überraschenden 3:1-Erfolg beim Preetzer TSV den Abwärtstrend stoppen. „Das war super wichtig, dass wir in Preetz gewonnen haben und während der Pause nicht auf einem Abstiegsplatz stehen. Bis Anfang Oktober waren wir ziemlich erfolgreich, aber die Ergebnisse danach waren ein Rückschlag“, zog Trainer Christian Schössler ein durchwachsenes Fazit nach einer ersten Saisonhälfte mit einigen Höhen und Tiefen.

Gettorfer SC beklagt Ausfälle – Kader zu klein

Lange lief alles gut, doch als sich die personellen Ausfälle im Herbst häuften, traf es den Gettorfer SC mit aller Macht. „Unser Problem war und ist der kleine Kader. Wir sind nur mit zwanzig Spielern in die Saison gestartet. Es sind immer wieder Spieler wegen Krankheit oder Urlaub ausgefallen. Daher haben wir uns dann immer Unterstützung von unserer U 23 geholt. Aber es hat dann nicht mehr gereicht, um zu punkten“, hofft Schössler auf eine Verbesserung der Personalsituation im Frühjahr.

Überflieger im Tor

Lobende Worte fand Schössler für Torhüter Tilman Körtzinger, der trotz hartnäckiger Knieprobleme sich als ein ganz starker Rückhalt erwies. Mit 26 Gegentreffern in vierzehn Partien können die Gettorfer sicher gut leben, denn sogar der Drittplatzierte MTSV Hohenwestedt kassierte bereits mehr Gegentreffer. Der Schuh drückt eher in der Offensive. Mit nur 19 erzielten Toren stehen die Gettorfer ziemlich am Ende. Nur die Kellerkinder aus Kronshagen und Tungendorf trafen seltener.

Auf Keeper Tilman Körtzinger als letzten Mann kann sich der Gettorfer SC verlassen. © 2022 Ismail Yesilyurt
Auf Keeper Tilman Körtzinger als letzten Mann kann sich der Gettorfer SC verlassen. © 2022 Ismail Yesilyurt

Auch wenn es keine Punkte bringt, in der Fairnesstabelle liegt der Gettorfer SC zusammen mit dem Preetzer TSV auf der Spitzenposition. Der Gettorfer SC hat bereits acht Heimpartien ausgetragen und dabei zehn Punkte eingefahren. Auswärts konnten in sechs Partien fünf Punkte entführt werden.

Bereits die ersten drei Partien nach der Winterpause werden richtungsweisend sein, wenn die Gettorfer zunächst beim Heikendorfer SV (26.03.) und SV Tungendorf (01.04.) antreten. Das erste von nur noch drei Heimspielen folgt am 15.04. gegen den TSV Kronshagen. Alles Teams die ebenfalls verbissen um den Verbleib in der Landesliga kämpfen.

Urlaub während Rushhour vermeiden

Personell wird es in Gettorf keine Veränderungen geben. „Natürlich sind wir auf der Suche nach Spielern, die uns helfen können. Wir müssen uns für die restlichen Spiele gut aufstellen und eng zusammen bleiben“, fordert Schössler weiter volle Konzentration und hofft, dass in der Rückrunde Urlaube nicht während der Spiele angetreten werden. Dennoch sollte das Potential der Gettorfer reichen, um eine Platzierung wie Platz sieben im Vorjahr zu erreichen.

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