Coach Benno Szodruch (Rot-Schwarz Kiel) zeigt es im Spiel gegen Rotenhof an – so viel fehlte gegen den TuS. © 2023 Ismail Yesilyurt
Großartige Performance, die die SSG Rot-Schwarz Kiel bisher in der Landesliga Schleswig dargeboten hat. Der Aufsteiger hat sich auf Platz 4 dem Verfolger-Duo SpVg Eidertal Molfsee und TSV Friedrichsberg (beide 31 Punkte), die mit großem Abstand (11 Punkte) zum Tabellenführer TuS Rotenhof aufblicken, angeschlossen.
Winterparkplatz Nummer 2 knapp verpasst
„Wenn mir das einer vorher gesagt hatte, dann hätte ich das so unterschrieben. Kannst sagen, es ist ein kleiner Wermutstropfen, dass du dich am Ende nicht belohnst mit dem zweiten Tabellenplatz. Weil du in Kropp hintenraus (0:1 im letzten Punktspiel am 25. November, Anm. d. Red.) noch verlierst und dir ein Punkt gereicht hätte. Von daher haben wir unsere Hausaufgaben bisher gut gemacht. Ein paar kleine Zwischenziele gesteckt. Schauen wir mal, wo wir am Ende landen“, bilanzierte Cheftrainer Benno Szodruch die bisherigen 30 Punkte aus 16 Spielen.
Jan-Niclas Bräunling verstärkt Trainerteam
Personell sieht es momentan nicht so rosig aus bei der Mannschaft, die erstmals in der Landesliga spielt. Steffen Sitte hatte sich schon im November das Kreuzband gerissen. Finn Logemann beim Turnier in der Winterpause das Wadenbein gebrochen. Auch Co-Trainer Tobias Nehren blieb nicht von einer Verletzung verschont und wird Ende Februar operiert. Neu im Trainerteam ist seit ein paar Tagen Jan-Niclas Bräunling. Die temporäre Lücke wird somit gut aufgefangen, um in Zukunft mit mehr Manpower im Training und an der Seitenlinie professioneller zu arbeiten. Bräunling, aktiv bei Holstein Kiel in der U 19-Bundesliga sowie Herren-Regionalliga und TSV Bordesholm (Oberliga), arbeitete zuletzt als Co-Trainer beim TSV Bordesholm. Auf der langen Verletztenliste stehen noch einige Problemfälle, die trotz der langen Winter-Pause ihre Wehwehchen nicht loswerden.
„Nicht auf der letzten Rille, aber kurz davor“
„Nicht auf der letzten Rille, aber kurz davor“, beschreibt Benno Szodruch in der zweiten Februarwoche die aktuelle Wasserstandsmeldung im Kader. In der Winterpause gab es keine Gründe aufzustocken oder auszusortieren. Oder? „Gute Frage. Am Ende sage ich, der Kader ist groß gewesen. Gerade zu Beginn“, sagte der 38-jährige RS-Coach, der im dritten Jahr bei den Kielern im Amt ist. Einen Abgang gab es nicht. Einen Zugang mit Tim Jansa, der viel Potenzial mitbringt. Der 18-Jährige spielte zuletzt für die U 19 von Holstein Kiel.
Ziele für verbleibende 14 Punktspiele?
Was ist das Ziel für den Neuling in der Restsaison? „Am Ende geht es darum die einzelnen Spielern an das Niveau zu gewöhnen und als Mannschaft zu entwickeln“, erklärte Szodruch, der beim Bestreben konkreter wurde. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, gegen keine Mannschaft zweimal zu verlieren. Gerade im Hinblick auf das erste Spiel“, tritt Rot-Schwarz Kiel nach dem Hinrunden-Nachholspiel am 18. Februar in Rantrum am 2. März beim Spitzenreiter TuS Rotenhof an, dem man im Hinspiel 1:3 unterlegen war. Ausgeschlossen von allen Vorhaben ist natürlich nicht der zweite Tabellenplatz, der in der Relegation zwischen den Vertretern der beiden Staffeln Schleswig und Holstein den dritten Aufsteiger in die Oberliga produziert.
Schwierige Bedingungen gemeistert
„Wenn wir uns gerade den Anfang der Saison anschauen, glaube ich, dass wir vieles von dem mit wirklich schwierigen Bedingungen, die uns erwarteten, gemeistert haben. Ein komplett neu zusammen gestellter Kader, zumindest auf den Positionen, die ich dann als Schlüsselpositionen betitele. Die Bedingungen im Sommer waren für uns weniger als optimal. Es war an Schwierigkeiten gar nicht zu überbieten. Dem haben wir getrotzt und sind sehr sehr gut reingekommen“, lautet das Szodruch-Zwischenfazit.
In der Vorbereitung 3 Tests gegen Oberligisten
In der Vorbereitung auf die restlichen Spiele weiß Benno Szodruch, wo die Hebel anzusetzen sind. „Wir haben uns wie in der letzten Saison in der Verbandsliga viele Torchancen herausgespielt. Haben die Inhalte mit und gegen den Ball gut umgesetzt. Was mir gar nicht schmeckt, und das ist ein klarer Schwerpunkt jetzt in der Vorbereitung, aber im Hinblick auf die Rückserie, dass wir zu viel fressen. Wir kriegen zu viel Gegentore. Disziplinierter und kompakter Verteidigen gegen Ball: Das ist jetzt der Hauptschwerpunkt.“ Entsprechend sind die Gegner ausgesucht, die die Rot-Schwarzen in der Defensive auf Herz und Niere prüfen sollen. Nach einem 4:0 gegen den Wiker SV geht es an diesem Samstag zum Oldenburger SV. Dann folgen mit Inter Türkspor Kiel und Spitzenreiter TSB Flensburg zwei weitere Testspielgegner aus der Oberliga.