Felix Jacobs ist Kronshagens Schlüsselspieler beim 3:0 gegen Rönnau

von Ismail Yesilyurt

Nach seinem Doppelpack steht Felix Jacobs (3. v. l.) im Mittelpunkt des 2:0-Jubels des TSV Kronshagen. © 2024 Ismail Yesilyurt


An der Tabellenspitze der Verbandsliga Ost weht ein rauer Wind. Die Teams, die bisher den Platz an der Sonne erobert hatten, mussten im nächsten Spiel fast immer eine Niederlage einstecken. So auch in der Spitzenpartie zwischen dem TSV Kronshagen und SC Rönnau, der nach dem letzten Wochenende mit einem 3:1 gegen den TSV Selent als Spitzenreiter nach Kiel anreiste und mit einem 0:3 sich wieder auf die Heimreise begab.

TSV Kronshagen und SC Rönnau nicht in Bestbesetzung

Die Begegnung, die ursprünglich um 14 Uhr angesetzt war, wurde aufgrund eines Oberliga-Jugendspiels um 13 Uhr angepfiffen, nachdem eine spätere Anstoßzeit nicht möglich war. Beide Seiten mussten dabei auf einige Spieler verzichten. Beim TSV Kronshagen fehlten gleich mehr als eine Handvoll an Spielern, die die Startelf bereichern. U. a. die verletzten Sebastian Henke, Nick Rixen, Thorge Jess (Hochzeit), Lars Wethgrube oder Lukas Nickel. Der Gast, der von Co-Trainer Niklas Bibo betreut wurde, musste u. a. auf Lasse und Peter Koth, Jasper Fredrich und Thore Dohm verzichten. Dazu verletzte sich auch noch Thorge Wilhoeft, der in der Rönnauer Abwehr eine Bank ist, nach etwa 30 Minuten und musste ausgewechselt werden.

SC Rönnau startet gut

Den besseren Start in das Duell erwischte der Tabellenerste. In den ersten zehn Minuten kann Rönnau gut und gerne mit 1:0 führen. Mit dem 1:0 sammelt anschließend der Tabellenvierte jedoch genug Selbstvertrauen, um den gefährlichen Sturm der Segeberger mit Adrian Rupsch und Jannick Loose, die sich 24 gemeinsame Tore brüderlich teilen, über die komplette Spielzeit in Schach zu halten.

Kein Durchkommen für Janick Loose (SC Rönnau). gemeinsam bereinigen Kristof Filipiak (li.) und Malte Kallenbach (TSV Kronshagen) die Situation. © 2024 Ismail Yesilyurt
Kein Durchkommen für Janick Loose (SC Rönnau). gemeinsam bereinigen Kristof Filipiak (li.) und Malte Kallenbach (TSV Kronshagen) die Situation. © 2024 Ismail Yesilyurt

Doppelpack von Felix Jacobs Basis für Erfolg

Ein Protagonist des TSV-Erfolges ist Felix Jacobs. Dem 39-Jährigen gelingt in seinem ersten Spiel für Kronshagen der wichtige Doppelpack als gesunde Basis für den Erfolg. Zudem sorgt Jacobs auf der Doppelsechs mit dafür, dass die Defensive ihren Status als Betonabwehr bestätigt. Mit nun erst 8 Gegentoren in 17 Spielen haben die Kronshagener weiterhin eine Verteidigung erster Güteklasse. „Abwehr, das ist unser Pluspunkt“, nickt Nick Rixen, der wie auch Hencke verletzt zuschaut. „Aber heute machen wir die Chancen rein, die wir sonst vergeben“, ergänzt Rixen nach dem gerade gefallenen 3:0. Jan Maaß gewinnt gegen den für Wilhoeft eingewechselten Torge Schöning, der zu zaghaft in den Zweikampf geht, den Ball auf der rechten Seite, zieht quer in den Strafraum ein und trifft mit links hoch zum 3:0.

Gäste aus Segeberg zu fehleranfällig

Dabei kickt Jacobs ansonsten in der nächsthöheren Altersklasse beim TSV Kronshagen, obwohl es aussieht wie aus einer jüngeren Altersklasse, und ist aufgrund der personellen Problematik von Coach Karim Youssef in den Ligakader berufen worden. Mit einer Menge Erfahrung weiß der Rechtsfuß, wo man nach einem zu kurz abgewehrten Ball nach einer Ecke stehen muss. Auch sein zweites Tor erzielt der Doppelpacker aus dem Strafraum heraus, nachdem SC-Keeper Jan-Hendrik Andre einen Schuss von Noel Vuylsteke aus 18 Metern abgewehrt hat. Diese Führung gerät nie in Gefahr, da die Gastgeber gemeinsam und stets gut geordnet verteidigen. Das gelingt dem SC Rönnau phasenweise nicht, was den Gegentoren in Hälfte eins zugrunde liegt. Vor allem bei schnellen und tiefen Bällen ist die Rönnauer Defensive anfällig. Wie in der 35. Minute, als nach einem Ball von Vuylsteke über die Abwehr Felix Flemming mit einem Heber über den herauslaufenden Andre haarscharf das 3:0 verpasst. Zudem leisten sich die Gäste im Vergleich zu den Kronshagenern zu viele unnötige Fehler.

Felix Jacobs (re., TSV Kronshagen) gegen Kjell Miltkau (SC Rönnau) bei seiner Arbeit als Sechser. © 2024 Ismail Yesilyurt
Felix Jacobs (re., TSV Kronshagen) gegen Kjell Miltkau (SC Rönnau) bei seiner Arbeit als Sechser. © 2024 Ismail Yesilyurt

Elf von Karim Youssef konzentriert und fokussiert

„Das ist ein Drei-Meter-Pass“, meckert SC-Kapitän Tim Hamann, der wohl als einziger Akteur Normalform zeigt, nach 70 Minuten, als ein Zuspiel bei ihm nicht ankommt. Okay, waren etwas mehr als drei Meter, aber Recht hat der Mann was seine Aussage darstellen soll. Die Elf von Karim Youssef ist konzentriert und fokussiert, dazu gesellt sich eine aggressive und bissige, aber stets faire Zweikampfführung. Der SC Rönnau, mit Gelegenheiten durch Loose (64.), Ebuka Obimdike (81.) und Florian Meyer (90.), hat weiß Gott nicht weniger, eher mehr Spielanteile, aber der TSV Kronshagen bietet das bessere Gesamtpaket und gewinnt auch verdient. Damit rutschen die Randkieler auf den 3. Platz hoch, während der SC Rönnau seinen Spitzenplatz wieder an den Heikendorfer SV abgeben muss.

Niklas Bibo (Co-Trainer SC Rönnau)
Karim Youssef (Trainer TSV Kronshagen)
Felix Jacobs (TSV Kronshagen)

TSV Kronshagen: Stein – Flemming, Yamak, Kallenbach, Filipiak (75. Wallenstein) – Ghulam-Hussein, Jacobs – Feilke, Vuylsteke (54. Kumbier), Maaß (63. Abdula) – Schulte (87. Zanoth).
Trainer: Karim Youssef.
SC Rönnau: Jan-Hendrik Andre – Buss (66. Mats Hamann), Porten, Wilhoeft (28. Schöning) – Jöns (60. Seydel), Möller, Tim Hamann, Miltkau, Schultz – Rupsch (66. Obimdike), Loose (80. Meyer).
Trainer: Niklas Bibo.
Schiedsrichter: Marco Hogrefe (VfR Horst).
Assistenten: Nico Lacher, Nicolai-Alexander Noss.
Zuschauer: 40.
Tore: 1:0 Felix Jacobs (11.), 2:0 Jacobs (16.), 3:0 Maaß (48.).

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