Danny Dubau: Der Ex-Mittelstürmer kann es auch in der Abwehr

von Helwig Pfalzgraf

Danny Dubau (Gettorfer SC) beobachtet genau die Aktion von Daniel Grossmann (TSV Klausdorf), um rechtzeitig agieren zu können. © 2022 Ismail Yesilyurt


Jeden Donnerstag wird Youkick einen Spieler, aktuell aus der Flens-Oberliga, Landesliga Mitte und Verbandsliga Ost, vorstellen und einige Fragen stellen.

Danny Dubau begann sehr früh beim FC Kilia Kiel mit dem Kicken. Schnell machte das damals als Mittelstürmer spielende Talent auf sich aufmerksam. So wechselte der kleine Danny bereits als 7-jähriger zu Holstein Kiel. Bei Holstein spielte Dubau dann die nächsten 10 Jahre, durchlief alle Altersklassen bis zur B-Jugend und kam in der C- und B-Jugend zu Regionalligaeinsätzen. 2016 wechselte der 25-Jährige dann in die U 19-Oberliga zum TSV Kronshagen. Hier verbrachte er seine zwei Jahre A-Jugend und kam auch im letzten U 19-Jahr zu seinem Herrendebüt in der Verbandsliga.

Nach der Jugend direkt in die Oberliga

Direkt nach seiner A-Jugendzeit folgte 2016 der Sprung in die Herren Schleswig-Holstein-Liga (heute Oberliga) zum FC Kilia Kiel. Nach deren Abstieg wechselte er 2017 zum gleichklassigen Ortsrivalen TSV Schilksee. Bei Kilia und dann auch in Schilksee war sein Vater Lars lange sein Trainer. Nachdem in Schilksee 2019 die Lichter ausgingen, folgte ein weiteres Oberliga-Jahr beim TSV Kropp. Insgesamt bestritt Danny Dubau 60 Oberliga-Einsätze und erzielte dabei für den FC Kilia einen Treffer. Seit der Saison 2020/2021 spielt Danny für den Landesligisten Gettorfer SC. Hier hat er bis heute bei 27 Einsätzen 2 Treffer erzielt.

Youkick sprach mit Danny, heute einer der besten Innenverteidiger der Landesliga.

Danny, du hattest in deiner Karriere ja immer wieder mit kleineren oder auch größeren Verletzungen zu kämpfen. Im Moment bist du aber absolut fit. Oder? Zumindest in den letzten Spielen hatte man diesen Eindruck.
Vollkommen richtig. Durch regelmäßige Behandlungen von Physiotherapeuten und ein paar Übungen kann ich die angesprochenen Probleme aber komplett eindämpfen.

Du bist 2020 Kevin Perro, mit dem du ja schon bei Holstein, Kronshagen, Kilia und in Schilksee zusammen gespielt hast, nach Gettorf gefolgt. Ihr seit da jetzt im 3. Jahr bzw. 4. Jahr und Leistungsträger. Liebäugelst du eventuell nochmal mit höheren Spielklassen oder hast du in Gettorf deine endgültige fußballerische Heimat gefunden?
Ja, das stimmt. Kevin und mich verbindet eine langjährige enge Freundschaft und er war damals der Auslöser für meinen Wechsel aus Kropp zum GSC, wo ich mich aktuell sehr wohlfühle und mir durchaus vorstellen kann, noch einige Zeit zu bleiben, sofern die Rahmenbedingungen weiterhin passen.

In der Oberliga spielen macht schon Spaß, keine Frage. Sollte es nochmal dazu kommen, dort das eine oder andere Spiel zu machen, wäre es natürlich cool. Es muss aber nicht auf Biegen und Brechen geschehen, damit ich zufrieden bin.

Wohin geht es dieses Spieljahr mit dem GSC? Dieses Jahr läuft es ja bisher nicht so ganz super. Viel Verletzungspech, knappe unglückliche Niederlagen. Warum bleibt ihr trotzdem in der Landesliga?
Wir haben uns natürlich etwas mehr Punkte bis zur Winterpause erhofft, sind allerdings auch nicht gänzlich unzufrieden. Wir haben gezeigt, dass wir schwer zu schlagen sind. Wie beispielsweise in den letzten beiden Spielen vor der Winterpause mit dem 3:1-Sieg in Preetz und der knappen 1:2-Niederlage gegen den VfR Neumünster.

Danny Dubau (Gettorfer SC) bearbeitet Marc Schwabe (TSV Klausdorf). © 2022 Ismail Yesilyurt
Danny Dubau (li., Gettorfer SC) bearbeitet Marc Schwabe (TSV Klausdorf). © 2022 Ismail Yesilyurt

Wenn wir weiterhin dem Plan unseres Trainerteams folgen und sich jeder auf seine individuellen Fähigkeiten und Aufgaben besinnt, bin ich absolut überzeugt davon, dass wir am Ende wie schon jetzt über dem Strich stehen und die Klasse halten.

Du hattest in deiner Laufbahn ja viele namhafte Trainer. Wer hat denn dich am meisten geprägt? Ist es eigentlich eher ein Nachteil oder eher ein Vorteil, wenn der eigene Vater auch der Trainer ist, wie es bei dir ja teilweise der Fall war? Oder ist das völlig egal?
Einen Vor- oder Nachteil habe ich nie zu spüren bekommen und war immer ein Spieler wie jeder andere. Was auch so sein muss, damit diese Konstellation funktionieren soll. Spaß hatten wir allerdings immer eine Menge, egal bei welcher Station. Wie auch jetzt in Gettorf, wo mein Vater Lars unserem Trainer Christian Schössler zur Seite steht.

Ich habe von jedem Trainer etwas mitgenommen. Am prägnantesten war aber sicherlich Benjamin „Benno“ Szodruch, damals bei Holstein in den B-Jugend-Trainerteams zusammen mit Björn Sörensen und Ole Werner. Zu Benno habe ich nach wie vor kein ganz schlechtes Verhältnis.

Wer hat dich als Mitspieler fußballerisch am meisten beeindruckt? Bei Holstein hast ja mit vielen tollen Talenten zusammengespielt.
Generell durfte und darf ich mit vielen guten Mitspielern auf dem Platz stehen. Wenn ich einen nennen müsste, wäre das, auch wenn ich das nicht so gerne sage, Jonas Nöhr. Ihn warfen leider diverse Verletzungen immer wieder zurück, aber was der Junge spielerisch macht, kann sich schon sehen lassen. Dafür darf er mir jetzt aber einen ausgeben (lacht).

Noch eine letzte vielleicht etwas unangenehme Frage, die aber sicherlich junge Talente interessiert: Du bist ja – wie die allermeisten Holstein-Jugendspieler – bei Holstein irgendwann für die nächste Altersstufe nicht mehr berücksichtigt worden.Hart gesprochen „aussortiert“ worden. Bei dir war es ja „erst“ nach der B-Jugend der Fall, viele andere trifft das jünger. Wie bist du damit umgegangen? Warst du enttäuscht, oder hat dich das überhaupt nicht weiter tangiert? Oder wolltest du selber diesen hohen Aufwand nicht mehr betreiben?
Der Tag X, an dem das Kapitel endet, ist natürlich nicht so schön und man ist auch irgendwo enttäuscht, gerade wenn man so lange wie ich bei Holstein war. Es trifft einen allerdings in den meisten Fällen dann doch nicht so ganz unerwartet, wenn man ein Stück weit selbstreflektiert ist. So war es dann auch bei mir und ich habe mich recht schnell darauf gefreut, mit meinem heute noch engsten Freundeskreis wieder zusammen zu spielen. Alles in allem waren es aber geile 10 Jahre, die ich auf keinen Fall missen möchte.

Danny, vielen Dank für die ausführlichen und aufschlussreichen Antworten!

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