Akinwande hält Jevenstedt im Titelrennen

von Olaf Wegerich

Marc Nitsch (am Ball, Nortorf) gegen Mathis Mrosek und Luca-Ole Rohwer (Jevenstedt). © 2024 Olaf Wegerich


Der TuS Jevenstedt lässt im Aufstiegsrennen nicht locker. Das so wichtige Nachholspiel vom 13. Spieltag der Verbandsliga West beim stark ersatzgeschwächten TuS Nortorf konnte die Mannschaft von Trainer Guido Wieck am Mittwochabend vor knapp 200 Zuschauern mit 2:1 (1:0) zu ihren Gunsten entscheiden. Die Jevenstedter bleiben weiterhin auf dem 4. Platz, haben aber nach Punkten mit dem TuS Hartenholm (beide jeweils 50 Punkte) gleichgezogen, der noch eine Partie nachzuholen hat.

Die Jevenstedter begannen sehr druckvoll und schnürten die Gastgeber weitestgehend in deren Hälfte ein. Dennoch standen die Nortorfer sehr kompakt und konnten dem permanenten Druck lange Zeit gut standhalten, ohne dabei jedoch selbst gefährlich zu werden. „Wir haben keine spielerischen Lösungen gefunden. Mental waren wir nicht voll da und uns fehlte die nötige Aggressivität. Jevenstedt hatte aber auch nicht die großen Chancen“, sah Nortorfs Trainer Onur Cogez seine Mannschaft lange Zeit gut verteidigen.

Besonders bitter für die Nortorfer: Bereits frühzeitig musste mit Jan Niklas Boysen einer ihrer Haupttorschützen mit Kniebeschwerden zunächst humpelnd und später von seinen Mannschaftskameraden getragen den Platz verlassen. Boysen wurde im Anschluss sofort zur Abklärung ins Krankenhaus gefahren, aber eine genaue Diagnose steht noch aus.

Die Jevenstedter nutzten ihre Feldvorteile aber zu einem Treffer durch Lucas Seefeldt (37.). „Leider haben wir nur ein Tor gemacht“, fehlte Ligaobmann Thomas Merten die nötige Gier.

Nach dem Seitenwechsel war die Jevenstedter Überlegenheit auf einmal wie weggeblasen. Die Gastgeber waren nun viel mutiger und zielstrebiger in ihren Aktionen und wurden mit dem 1:1-Ausgleich nach einer Pressingsituation durch Lasse Böttcher (51.) belohnt. Dabei erlief sich Böttcher einen zu kurzen Rückpass der Gäste, umkurvte den chancenlosen Jeromin im Jevenstedter Tor und traf zum viel umjubelten Ausgleich. „In der zweiten Hälfte haben wir ein anderes Gesicht gezeigt. Da hat Jevenstedt für 25 bis 30 Minuten keinen Stich gehabt“, lobte Cogez seine Mannschaft für ihr Aufbäumen, die es aber versäumte, die wenigen sich bietenden Torchancen auch zu nutzen. Danach verfielen die Gastgeber wieder in alte Muster und überließen den Gästen die Initiative. „Da hatten wir zu viele schnelle Ballverluste und haben das Spiel zu wild gemacht“, befand Cogez.

Henry Grothkopp (li., Jevenstedt) gegen Leon Gehrke (Nortorf). © 2024 Olaf Wegerich
Henry Grothkopp (li., Jevenstedt) gegen Leon Gehrke (Nortorf). © 2024 Olaf Wegerich

Jevenstedt hatte nun wieder deutlich mehr Ballbesitzphasen und kam nach einem Freistoß durch den erst zehn Minuten zuvor eingewechselten David Akinwande mit einem Kopfballtreffer (82.) zum 2:1-Führungstreffer. Nortorf war in den Schlussminuten noch einmal alles nach vorne, um den Ausgleich zu erzwingen, operierte dabei aber überwiegend nur mit hohen Bällen. „Dadurch ergaben sich für uns diverse Konterchancen“, sagte Jevenstedt-Ligaobmann Thomas Merten, die aber auch nicht genutzt werden konnten.

Für die Jevenstedter steht am Samstag um 15:30 Uhr das nächste Spitzenspiel beim SSC Phoenix Kisdorf auf dem Programm. Bei einem Sieg könnte man die Gastgeber überflügeln und bis auf einen Zähler an den aktuellen Tabellenführer ETSV Fortuna Glückstadt heranrücken, der bereits ein Spiel mehr ausgetragen hat. Im Hinspiel konnte Jevenstedt einen 0:4-Rückstand aufholen und mit dem 4:4 nach erfolgreicher Aufholjagd zumindest einen Zähler retten. „Diese Situation haben wir uns erarbeitet“, freute sich Mertens über den hart erkämpften Arbeitssieg.

Insbesondere die Defensive ist in dieser Saison das Prunkstück der Jevenstedter mit erst 29 Gegentoren, was Merten auch zu der Aussage brachte: „Mit einer guten Defensive gewinnst du Meisterschaften. Mit einer Offensive Spiele.“

Auf die Nortorfer wartet am Sonntag um 15:00 Uhr das brisante Kreisderby beim Tabellenletzten TuS Bargstedt, ehe dann am 1. Mai um 15:30 Uhr das Halbfinale im Kreispokal beim Kreisligisten ASV Dersau ansteht. Bereits am Dienstag um 18:30 Uhr wird das andere Halbfinale zwischen den Oberligisten PSV Neumünster und dem VfR Neumünster ausgetragen.

„Es wäre interessant, ins Pokalendspiel einzuziehen, um dann gegen einen Oberligisten zu spielen. Auch in der Liga wollen wir die Saison nicht abschreiben. Wir wollen weiterhin jedes Spiel gewinnen“, unterstrich Nortorfs Trainer noch einmal deutlich.

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