Stadtderby zwischen VfB und 1. FC Phönix Lübeck

von Ismail Yesilyurt

Den VfB Lübeck erwartet erneut eine stimmungsvolle und große Anhängerschaft im eigenen Stadion. © 2022 Olaf Wegerich


Der VfB Lübeck begrüßt im Lohmühlen-Stadion den 1. FC Phönix zum brisanten Stadtderby. Trotz der klaren Tabellenkonstellation mit dem VfB als Tabellenführer gelten in Lokalderbys nicht selten andere Gesetze. In einer Pressemeldung stellt der VfB Lübeck mit dem 1. FC Phönix Lübeck den Gegner vor.

(Quelle: PN VfB Lübeck/ Christian Jessen) Mit unserem Lokalrivalen 1. FC Phönix gastiert am Freitag (19.30 Uhr) im 144. Lübecker Stadtderby eine Mannschaft an der Lohmühle, die tabellarisch zum Mittelfeld der Regionalliga Nord gehört. Mit aktuell 31 Punkten ist weder die Abstiegszone allzu weit entfernt noch ist der Sprung ins Verfolgerfeld (bis hin zu Platz 4) unmöglich. Die Elf von Trainer Oliver Zapel zeigte dabei wechselhafte Leistungen in dieser Saison.

Mit Oliver Zapel fliegt Phönix stetig nach oben

Zapel als Trainer war dabei im vergangenen Jahr durchaus ein Erfolgsgarant für die Adlerträger. Seit der inzwischen 55-Jährige das Zepter im Januar 2022 übernahm, führte der Weg meist nach oben. Unter der Regie des ehemaligen Coaches des SV Eichede und der SG Sonnenhof Großaspach sicherte der 1. FC Phönix souverän den Klassenerhalt in der vergangenen Spielzeit.

Adlerträger kommen nach Spiel 9 auf Flughöhe

Der Start in die aktuelle Saison verlief zunächst schleppend. Nach neun Spielen hatten die Adlerträger nur zwei Siege auf dem Konto und drohten, in ernsthafte Abstiegsgefahr zu rutschen. Anschließend jedoch fing sich die Mannschaft. Von Anfang September bis zum 5. Februar gab es nur eine einzige Punktspielniederlage (1:2 bei der SV Drochtersen/Assel) in insgesamt 14 Regionalliga-Partien.

Unter den positiven Resultaten in dieser Phase waren auch ein 3:1-Heimsieg gegen den aktuellen Tabellenzweiten Hamburger SV II sowie ein 2:2-Auswärtsremis beim derzeitigen Tabellendritten Hannover 96 II. Wirklich konstant trat die Mannschaft aber dennoch nicht auf. Resultate wie das Heim-2:2 gegen den Bremer SV oder das 0:0 gegen Blau-Weiß Lohne ließen immer wieder auch Unzufriedenheit durchklingen.

1 Sieg, 2 Niederlagen nach der Winterpause

Nach der Winterpause startete der 1. FC Phönix mit einem 2:1-Auswärtssieg bei Werder Bremen II, einem Ex-Verein von Trainer Zapel, ebenfalls vielversprechend. Anschließend jedoch gab es zwei Niederlagen. Zunächst unterlagen die Phönixer beim formstarken FC Teutonia 05 nach zwei grundverschiedenen Halbzeiten mit 1:2. Die anschließend angesetzte Partie beim BSV Rehden fiel witterungsbedingt aus.

Phönix wechselt zu viel aus

Am vergangenen Sonntag gab es schließlich eine 0:1-Heimniederlage gegen den SC Weiche Flensburg 08, sodass die Flensburger und nicht die Lübecker den Anschluss an die Verfolgergruppe wiederherstellten. Dass Trainer Oliver Zapel in dieser Partie sechs Auswechslungen vornahm und das Spiel damit ohnehin verloren worden wäre, blieb aufgrund des Ergebnisses nur eine Randnotiz.

Großes Spieler-Karusell

Personell ist die Entwicklung beim 1. FC Phönix von größerer Fluktuation geprägt. Insgesamt 21 Zu- und 18 Abgänge stehen beim Team von der Travemünder Allee in dieser Saison zu Buche, darunter zahlreiche Transfers auch während der laufenden Saison. In der Winterpause kamen mit dem Niederländer Jordi Woudstra (Türkgücü München), dem Uruguayer Mateo Aramburú (FC Schalke 04 II), Nick Neca (VfB Lübeck U23) und Luis Riedel (SVG Göttingen) vier neue Akteure hinzu. Dem standen vier Abgänge gegenüber, unter anderem ließ man Stürmer Julian Ulbricht zum FC St. Pauli II ziehen. Drei weiteren Akteuren (Nestor Djengoue, Dren Feka, Sean Vinberg) wurde Medienberichten zufolge in der Winterpause mitgeteilt, dass sie in den Planungen keine Rolle mehr spielen.

Dauerbrenner: Andrea Hoxha, Corvin Bock, Sebastian Pingel

Dauerbrenner in der Phönix-Mannschaft sind in dieser Saison Torhüter Andrea Hoxha, der noch keine Minute verpasste, der meist als Außenverteidiger eingesetzte Allrounder Corvin Bock, der aus dem VfB-Nachwuchs stammt, und der dänische Angreifer Sebastian Pingel. Innenverteidiger Stan van Dijck war mit Ausnahme einer Gelbsperre immer dabei. Aufgrund einer solchen Gelbsperre, bereits seiner zweiten in dieser Saison, wird auf der Lohmühle Mittelfeldabräumer Björn Lambach fehlen. Dagegen ist Mittelstürmer und Kapitän Haris Hyseni, vor einigen Jahren auch kurzzeitig für den VfB aktiv, wieder fit. Er hatte große Teile des ersten Halbjahres der Saison verletzungsbedingt verpasst.

Mateusz Ciapa Phönixs Toptorjäger

Bester Torschütze des 1. FC Phönix ist mit Mateusz Ciapa ein weiterer alter Bekannter. Der 23-jährige Pole, der im Vorjahr frühzeitig ein Vertragsangebot zur Verlängerung beim VfB ausschlug und kurz vor Saisonbeginn an der Travemünder Allee anheuerte, hat sechs Saisontreffer auf seinem Konto stehen. Je fünf Tore steuerten der abgewanderte Julian Ulbricht sowie der kopfballstarke Defensivallrounder Hendrik Wurr bei.

Auf der Lohmühle trat der 1. FC Phönix in dieser Saison bereits zweimal an. Das Hinspiel in der Regionalliga verloren die Adlerträger als nomineller Heimverein mit 0:4 gegen den VfB. Im SHFV-Pokal war es im September etwas knapper, am verdienten 1:0-Sieg der VfBer gab es aber auch damals nichts zu rütteln.

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