Fabienne Laborn erspart Josi Schwarz und Ginger Schulz Tränenbad

von Ismail Yesilyurt

Glück für Kiels Keeperin Emma Nentwich, die im Tohuwabohu das 0:2 verhindert vor Anabel Lüdecke (10), links Sophia Schalke, rechts Nina Leger. (Fotos: © Ismail Yesilyurt)


Holstein Kiel – 1. FC Union Berlin 1:2 (0:1)

Auf dem Weg in die Kabine waren Josi Schwarz und Ginger Schulz den Tränen nahe? Was war passiert bei den beiden Union-Kickerinnen? Zu schlechtes Wetter mit Dauer-Nieselregen bei nicht sympathischen Temperaturgraden auf dem tiefem Rasenplatz des TSV Schilksee? Sauer, gegen den Tabellenletzten Holstein Kiel nicht getroffen zu haben? Enttäuscht über ihre Doppel-Auswechselung in der 75. Minute? Nein, der Ausgleichstreffer durch einen Schuss von Fabienne Laborn aus 20 Metern über Keeperin Chayenne Krebs unter die Latte zum 1:1 für die U17 von Holstein Kiel in der 76. Minute glich für die Nummer 7 und 17 der Berliner einem Weltuntergang.

Noch bevor die erste Träne das Auge verlassen hatte, strahlte plötzlich die Sonne bei düsterem Himmel über den Köpfen der beiden Offensivspielerinnen. Vom Freudentaumel der Konzentration beraubt und von Coach Jannik Heitmann auch noch dringend darauf hingewiesen, verloren die Kieler Nachwuchskickerinnen Sekunden später nach dem Anstoß der Gäste die Ordnung und Orientierung in der Defensive. Berlins Mittelfeld-As und beste Spielerin Nour Youssef umkurvte Holsteins Torhüterin Emma Nentwich und markierte den 2:1-Endstand für den Tabellenvierten der Bundesliga Nord/Nordost.

Leonita Ameti klärt hier artistisch gegen Nour Youssef (li.). © Ismail Yesilyurt
Leonita Ameti klärt hier artistisch gegen Nour Youssef (li.).

Zugegeben, am Ende insgesamt verdient. „Es hätte schlimmer ausgehen können aufgrund der ersten Halbzeit“, gab Heitmann ehrlich zu. Das schnelle 0:1 nach einem Eckball, zuvor hatte Emma Nentwich bravourös im Eins-gegen-eins zur Ecke geklärt, spielte dem Favoriten bestens in die Karten. Die Gästen hätte im ersten Abschnitt ob der Chancen eigentlich das 2:0 erzielen müssen. Holstein kämpfte mit einem dezimierten Kader von 14 Spielerinnen gegen die Berliner Offensive an. Mit der kurzfristigen Absage am Spieltag – neben den weiteren Ausfällen wichtiger Spielerinnen – von Eva Gellert und Mia Struve, die die rechte Seite besetzen sollten, schmeckte Heitmann das Frühstück nicht. Nach der Pause legten die Kieler kämpferisch noch eine Schippe drauf und konnten das Spielgeschehen mehr ins Mittelfeld verlagern. „Im Kollektiv sind wir schon auf Bundesliganiveau. Du kannst den Mädels keinen Vorwurf machen. Wir haben leidenschaftlich verteidigt. Ich bin zufrieden mit der Leistung“, sagte später Heitmann, der Innenverteidigerin Leonita Ameti für ihrem zweiten Einsatz lobte. Auch Leonie Kuhrt gehörte zu den Besten ihres Teams. Sehenswert waren auch die interessanten Duelle der schnellen Fabienne Laborn auf ihrer rechten Seite gegen Unions Mia Hähnel. Endstand unentschieden.

Fast auch das Spielergebnis. Laborn bekam aus der selben Position und Situation wie beim 1:1 kurz nach dem 1:2 die Möglichkeit dazu. Doch dieses Mal segelte der Ball über den Querbalken. Das ersparte Josi Schwarz und Ginger Schulz, die sich immer noch auf dem Weg zum Duschen befanden, ein trauriges Ende.

Fabienne Laborn (li.) und Miya Hähnel begegneten sehr oft in interessanten Duellen. © Ismail Yesilyurt
Fabienne Laborn (li.) und Miya Hähnel begegneten sich sehr oft in interessanten Duellen.

Holstein Kiel: Nentwich – Schalke, Leger (56. Fritzler), Ameti, Kuhrt – Wolf, Wolff (41. Meyer), Hahn – Laborn, Schweckendiek, Öney (62. Totz).
Trainer: Jannik Heitmann.

1. FC Union Berlin: Krebs – Wichmann, Schardt, Hähnel, Ressel – Lüdecke, Youssef, Schulz (75. Ailyn Krüger) – Abdel Sadk (60. Mewes), Schwarz (75. Celina Krüger), Laidler (60. Säwe).
Trainer: Anja Matthes.

Schiedsrichter: Mirka Derlin (TSV Dahme).
Assistenten: Roger Gad, Filiz Sassen.

Zuschauer: 40.

Tore: 0:1 Wichmann (1.), 1:1 Laborn (76.), 1:2 Youssef (76.).

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