Frisias Keeper Mats Hinrichs ist stets emotional und verbal im Spiel, nach dem 3:1 auch. © Ismail Yesilyurt
TSV Kronshagen – SV Frisia Risum-Lindholm 1:4 (0:2)
Den 4:1-Endstand für den SV Frisia Lindholm widmete Yago Heider seiner Freundin. Der Offensivspieler formte mit seinen zwei Händen ein R anstatt einer Drei. Drei wie für drei Tore, die die Nummer elf erzielte. R wie Renate oder so? Damit fängt der Name seiner Freundin an. Ob die Yago Heider auch so viele Freiheiten gewähren würde wie der TSV Kronshagen? Die Mannschaft von Daniel Lechte agierte, vor allem in der ersten Halbzeit, nicht kompakt genug. Zwischen dem letzten Verteidiger und ersten Angreifer entstand oft eine Distanz von 40 und teilweise mehr Metern. Diese großen Lücken bildeten eine optimale Plattform für die schnellen Angriffe für Frisia Lindholm.
Offensiv okay, defensiv desaströs
Der TSV Kronshagen spielte offensiv oberligatauglich. Aber defensiv nicht mal für die Landesliga geeignet. „Ich fand die offensiv eigentlich relativ stark. Die haben einige Chancen heraus gespielt. Defensiv haben sie uns allerdings zu vielen Chancen eingeladen. Die wir auch hätten konsequenter nutzen müssen“, analysierte Frisias Keeper Mats Hinrichs passend. Da zudem etwas Fortune fehlte, wartet der TSV-Anhang weiterhin sehnsüchtig auf den ersten Sieg in der Flens-Oberliga Nord. Dem 0:1 gingen zwei Kronshagener Möglichkeiten und dann ein Handspiel von Jannik Drews voraus, der im Kronshagener Strafraum mit der Hand auf den Ball stolperte. Während die Gastgeber protestierten, schoss der Lindholmer nach dem Aufstehen aufs Tor. Eduard Klemmer staubte wuchtig ab. In der 13. Minute kam Niklas Iatskevitch im Strafraum zum Abschluss, wurde dabei auch ungeahndet gefoult. Mit einem herrlichen Topspin-Schuss von der linken Strafraumseite zum 2:0 schienen die Nordfriesen auf der sicheren Seite zu sein.
Sichere Führung wackelt nur kurz
„Wichtigster Punkt war eigentlich aus meiner Sicht, dass wir nach dem 2:1-Gegentreffer sofort das 3:1 nachgelegt haben. Um da sofort alle Euphorie im Keim zu ersticken. Weil, sonst hätte das auch anders ausgehen können. Und so wie ich unsere Mannschaft bis jetzt kenne, ja hätte das uns in Verlegenheit bringen können“, wurden bei Mats Hinrichs Erinnerungen an die Vorwoche wach, als man in Altenholz nach einer Zwei-Tore-Führung noch 2:3 unterlag. Postwendend im Gegenangriff legte Frisia alle Zweifel an ein ähnliches Malheur ad acta. Drei Tore von Yago Heider (nun mit sieben Toren Torjäger Nummer eins in der Nord-Staffel) machen nicht nur der Freundin Freude! Auf Platz vier hat das Team aus Risum-Lindholm echte Chancen auf die Meisterrunde. Und dann wäre das Saisonziel Klassenerhalt schon recht früh realisiert. Auf den TSV Kronshagen wartet dagegen höchst wahrscheinlich die Abstiegsrunde. Ist vielleicht auch von Vorteil, wenn man sich darauf einstellen kann.
TSV Kronshagen: Beckmann – Netzel (74. Krege), Ceynowa, Wethgrube, Hencke (46. Kiewald) – Wrzesinski (66. Zanoth), Wirth (74. Wilke) – Molt, Bahr (66. Huchzermeier), Iatskevitch – Jess.
Trainer: Daniel Lechte.
SV Frisia Risum-Lindholm: Hinrichs – Dethlefsen, Paulsen, Marvin Bruhn, Pieczonka (87. Böckenholt) – Schmalfeld – Drews (84. Stephan), Klemmer, Jonas Heider, Yago Heider – Feddersen (70. Zuth).
Trainer: Bernd Ingwersen.
Schiedsrichter: Eike-Robert Kawen (VfL Bad Schwartau).
Assistenten: Khaled El-Rifai, Tim Hohmann.
Zuschauer: 73.
Tore: 0:1 Klemmer (5.), 0:1 Y. Heider (22.), 1:2 Molt (40.), 1:3 Y. Heider (40.), 1:4 Y. Heider (62.).