3:1 gegen Lindholm – Inter Türkspor Kiel bucht durch Waschko, Akbaba und Acer Ticket für Meisterrunde

von Ismail Yesilyurt

Klassenerhalt und Meisterrunde – doppelter Erfolg für Inter Türkspor Kiel. Fotos: © Ismail Yesilyurt


SV Frisia Risum-Lindholm – Inter Türkspor Kiel 1:3 (0:1)

Inter Türkspor Kiel ist drin! Drin in der nächsten Saison in der höchsten Landesklasse mit dem vorzeitigen Klassenerhalt. Drin in der Meisterrunde der Oberliga, in der noch vier interessante Hin- und Rückspiele gegen die Vertreter der Süd-Staffel (bisher stehen nur der SV Todesfelde und SV Eichede fest, die zwei fehlenden Teams stellt höchstwahrscheinlich das Trio TSV Pansdorf/Oldenburger SV/Preußen Reinfeld).

Vorab war klar: Der Gewinner dieses Duells zwischen Frisia und Inter ist definitiv in der Meisterrunde. Bei einem Unentschieden wäre die Entscheidung auf den nächsten Spieltag, wo dann Lindholm gegen den Spitzenreiter TSB Flensburg unter Siegzwang stehen würde, vertagt worden. Im Finale um das letzte Ticket und Platz vier in der Flens-Oberliga Nord für die Meisterrunde in der höchsten Landesklasse ließen die Kieler sich nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich vor der tobenden und beachtlichen Kulisse mit knapp 500 (Frisia)Zuschauern nicht aus der Ruhe bringen. 50 Fans mit großen Inter-Fahnen nahmen die Weltreise aus Kiel durch Schleswig-Holstein nach Lindholm ins 120 Kilometer entfernte Niko-Nissen-Stadion – bei den aktuell exorbitanten Benzinpreisen im wahrsten Sinne des Wortes – in Kauf. Und die bestaunten auch das 1:1 durch den eingewechselten Yago Heider. Der Frisia-Goalgetter versenkte einen Traum-Freistoß zum achten Saisontreffer für die durch die gelb-rote Karte (45.) dezimierte Elf von Bernd Ingwersen.

Yago Heider gelang ein sehenswerter Freistoß zum Ausgleich. © Ismail Yesilyurt
Yago Heider gelang ein sehenswerter Freistoß zum Ausgleich.

„Frisia hatte nichts zu verlieren“, erklärte Cokgez das viertelstündige Aufbäumen der Lindholmer nach der Pause. „Wir haben uns durch die Spielweise von Frisia nicht durcheinander bringen lassen. Auch nicht durch die große Kulisse“, deckte der Matchplan des bald 28-Jährigen (am 13. April) auch ein solches Szenario ab. „Es war wichtig, dass wir nicht so viel Druck mitnehmen und mit einer Gelassenheit auftreten.“ Das klappte auf sehr elegante und spielerische Art und Weise bei Inter Türkspor Kiel. Unterstützt durch das 2:1 durch Yasin Akbaba, der nach einem Eckball goldrichtig stand und den Frisia-Anhängern damit die Stimmung raubte.

Inter Türkspor Kiel - die drei Torschützen - Jeppe Waschko, Yasin Akbaba, Rezan Acer (v. l. n. r.). © Ismail Yesilyurt
Inter Türkspor Kiel – die drei Torschützen – Jeppe Waschko, Yasin Akbaba, Rezan Acer (v. l. n. r.).

„Wir hatten die letzten 20 Minuten im Griff“, ging Inter sehr konzentriert ans Werk. „Uns war bekannt, dass Frisia den ersten und zweiten Ball lang spielt. Alle mussten vorbereitet sein auf die langen Bälle. Nicht nur die Abwehrspieler“, stimmte Cokgez seine Mannschaft in Kiel bei einem Warm-Up mit viel Spaß auf dem Platz und gemeinsamen Frühstück ein. Die Gastgeber kamen somit zu keiner Torchance aus dem Spiel heraus. Ein Verdienst auch von Arian Jashari und Coskun Yamak, beide in der Abwehrkette und Mannschaft die stärksten Glieder. Entgegen seiner Gepflogenheit, das Kollektiv stets hervor zu heben, lobte der Türkspor-Coach seine beiden Verteidiger. „Vor allem Coskun (Yamak, Anm. d. Redaktion) hat einen Sprung nach vorne gemacht. Er hat verstanden, was ich verlange.“

Arian Jashari und Coskun Yamak. © Ismail Yesilyurt
Arian Jashari und Coskun Yamak (re.).

Auch das Inter-Team in der ersten Halbzeit, in der die Gäste von der ersten Minute an heiß auf das Ticket waren. Selbst die etwa 15-minütige Verletzungspause brachte die Landeshauptstädter nicht aus dem Rhythmus. Nach einem Zusammenprall mit Rezan Acer kam Frisias Lars Christiansen (20.), der den verletzten Stammtorhüter Mats Hinrichs vertrat, ins Krankenhaus und wurde mit acht Stichen genäht. „Wir haben einfach weiter gemacht und haben dann Chancen auf das 2:0 oder 3:0“, konstatierte Onur Cokgez. Die endgültige Entscheidung gelang schließlich nach einem tiefen Ball per Konter. Acer, als Mittelfeldspieler nun mit elf Treffern Toptorjäger der Nordstaffel, machte den Einzug in die Meisterrunde mit dem hochverdienten Sieg perfekt. Bleibt die Frage für die Meisterrunde: Was ist noch drin?

SV Frisia 03 Risum-Lindholm: Christiansen (20. Patejko) – Stephan, Paulsen, Marvin Bruhn, Fust (47. Yago Heider) – Jannik Heider – Feddersen (67. Hennig), Klemmer, Drews (67. Mathias Bruhn), Jonas Heider – Zuth.
Trainer: Bernd Ingwersen.

Inter Türkspor Kiel: Zander – Schmidtke, Akbaba, Yamak, Arian Jashari – Waschko – Erkocu, Acer (90. Ibrahimoglu), Zinkondo, Lorentzen (70. Tasci) – Yildirimer (75. Erol).
Trainer: Onur Cokgez.

Schiedsrichter: Dajinder Pabla (TuS Jevenstedt).
Assistenten: Jannik-Alexander Schapals, Jannes Flaszynski..

Zuschauer: 444.

Gelb-Rote Karte: Jonas Heider (45., Lindholm).

Tore: 0:1 Waschko (29.), 1:1 Yago Heider (52.), 1:2 Akbaba (62.), 1:3 Acer (82.).

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