Madita Thien, Alina Steiner und Sarah Begunk sind starke Flügel der Kieler Störche

von Michael Felke

Traf zum wichtigen Ausgleich – Madita Thien (mitte), die auch die Ellenbogen gegen Franziska Simon ausfährt, links Helene Stahlhut. Fotos: © Ismail Yesilyurt


Holstein Women – TuS Büppel 3:1 (1:1)

Zu einem verdienten 3:1-Heimsieg kommen die Holstein Women gegen den Tabellenfünften TuS Büppel. In der Frauen-Regionalliga Nord behaupten die Kielerinnen dadurch den zweiten Tabellenplatz und verbleiben in der Spitzengruppe.

Keine Spitzenqualität hatte der Rasenplatz im Stadion Waldwiese. Der harte und unebene Boden ließ kaum einmal ein gepflegtes, sauberes Passspiel zu. Die spielerische Überlegenheit der KSV Holstein, die vornehmlich mit einem Kombinationsspiel ihre Angriffe aufbauen, kam lange nicht zum Tragen. Im Gegenteil, die defensiven Gäste, die allein mit langen Bällen operierten und auf Konterchancen lauerten, lagen nach 13 Minuten mit 1:0 in Führung. Nach einem Kieler Ballverlust wurde der Ball von Büppel umgehend auf Charlotte von Osten durchgesteckt, die frei vor KSV-Torfrau Caja Paulsen auftauchte und keine Mühe mehr hatte, den Ball ins Tor zu schieben.

Luiza Zimmermann, beobachtet von Sarah Begunk, schrammt hier knapp am Ausgleich vorbei. © Ismail Yesilyurt
Luiza Zimmermann, beobachtet von Sarah Begunk, schrammt hier knapp am Ausgleich vorbei.

„Die erste Halbzeit war zäh und nicht schön anzusehen. Wir haben uns schlecht bewegt und den Gegner nicht in die Räume gezogen. So war es immer eng. Das Gegentor war unnötig. Da hätte man einfach klären können und nicht versuchen dürfen, zwei Ballberührungen zu machen und zu spielen. Zum Glück machen wir den Ausgleich“, schilderte KSV-Trainer Bernd Begunk. Bei einer Hereingabe von Luiza Zimmermann zog Sarah Begunk an den kurzen Pfosten und machte so den Raum auf für Madita Thien, die urplötzlich zentral frei stand und aus zwölf Meter abzog. Büppels Torfrau hatte keine Chance, den Schuss von Thien, die unermüdlich rackerte, abzuwehren (1:1, 38.).

Jubeltraube, in der nur Keeperin Caja Paulsen fehlt, nach dem Ausgleich durch Madita Thien (2. v. l.). © Ismail Yesilyurt
Jubeltraube, in der nur Keeperin Caja Paulsen fehlt, nach dem Ausgleich durch Madita Thien (2. v. l.).

Nach dem Wechsel wurde Holstein deutlich zwingender. „Wir haben die Dinge angesprochen. Die Körpersprache, an der es noch gemangelt hat, war viel besser. Es wurde nachgesetzt und viel mehr gelaufen“, erklärte der Coach, dessen Team nun Angriff auf Angriff vortrug. Gleich der erste führte zu einem Foulelfmeter, als Alina Steiner regelwidrig gebremst wurde und selbst zum Strafstoß antrat. Den unplatzierten Schuss parierte die TuS-Schlussfrau zwar, doch den abgewehrten Ball köpfte Steiner dann zum 2:1 ein (50.). Sarah Begunk, die in der zweiten Halbzeit mächtig aufdrehte, traf dann den Pfosten (61.), ehe ein klares Tor von Alia Redant wegen vermeintlicher Abseitsposition nicht gegeben wurde (63.).

Alina Steiner nach einer 180-Grad-Drehung gefährlich im Strafraum. © Ismail Yesilyurt
Alina Steiner ist nach einer 180-Grad-Drehung gefährlich im Strafraum.

Holstein war am Drücker. Doch das erlösende dritte Tor für Holstein wollte einfach nicht fallen. So blieb es spannend, denn bei weiten Bällen des Gegners bestand die Gefahr, den Ausgleich zu kassieren. Allerdings war die Kieler Abwehr gut organisiert und Jasmin Grosnick auf der Sechs, die seit Wochen in bestechender Form ist, erstickten alle Angriffe des TuS Büppel im Keim. Nachdem Sarah Begunk zunächst an Büppels Torfrau scheiterte (76.) und dann aus spitzem Winkel erneut den Pfosten traf (81.), gelang es der Kieler Mannschaftsführerin dann doch noch den Ball über die Linie zu bringen. Per Kopf erzielte Sarah Begunk das 3:1 und machte den Sack zu (83.).

Videoclip: Das 3:1 durch Sarah Begunk.

„Ein gerechtfertigter Sieg, aber sicher kein schöner Sieg. Aber wir haben gewonnen“, resümierte Holstein Trainer Bernd Begunk kurz.

Sandra Krohn angetrieben von den Fans im Hintergrund, die 90 Minuten lang lautstark unterstützten. © Ismail Yesilyurt
Sandra Krohn angetrieben von den Fans im Hintergrund, die 90 Minuten lang lautstark unterstützten.

Holstein Women: Paulsen – Ziegler (46. Meyer), Carone, Erbar, Redant – Grosnick – Zimmermann, Thien (83. Onderka) – Krohn, Steiner, Begunk.

TuS Büppel: Wilke – Rusin, Trüper, Schmolke, Haferkamp (88. Fittje), Harbers (63. Plois), Simon, Kregel, von Osten (63. Müller), Stahlhut, Sommer.

Schiedsrichter: Sosann El-Rawi (VfL Lohbrügge).
Assistenten: Jennifer Jollberg, Asli Gök.

Zuschauer: 210.

Tore: 0:1 von Osten (13.), 1:1 Thien (38.), 2:1 Steiner (50.), 3:1 Begunk (83.).

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