Marvin Blümke (mitte, Eidertal) gelang ein perfekter Einstieg in die zweiten 45 Minuten mit dem schnellen 1:3. Fotos: © Ismail Yesilyurt
SpVg Eidertal Molfsee – VfR Neumünster 2:3 (0:3)
Mit Verspätung begann das Landesligaspiel in Molfsee. Grund: Die Schiedsrichter und die Teams fanden einen völlig ungepflegten, mit zahlreichen knöcheltiefen Karnickellöchern übersäten Platz vor. Die Krönung war ein toter Maulwurf auf dem Platz.
Von Eidertaler Seite war von „Kommunikationsproblemen“ mit der Gemeinde die Rede. Eidertals Betreuer Struck versuchte, die größten Löcher mit Erde aus dem Knick zu beseitigen, derweil die Schiedsrichter telefonierten, wie zu verfahren sei. Absolut landesligaunwürdig. Schließlich wurde doch angepfiffen. Aber immerhin war die Bruzzelbude wieder auf, bei den letzten beiden Heimspielen blieb sie geschlossen.
Unbeeindruckt von den äußeren Widrigkeiten bestimmte Rasensport auch ohne die Stammkräfte Jonas Schomaker (5. gelbe Karte), Hendrik Wehde, Issam Khemiri und Abdel Hathat (alle erkrankt) sofort das Spielgeschehen. Eidertal, ebenfalls stark ersatzgeschwächt, enttäuschte dagegen zunächst. VfR-Sturmtank Vuk Vukelic traf nach Steckpass von Mika Hirsch (4.) früh zum 0:1. Nachdem Finn Block am Mittelkreis einen Eidertaler Fehlpass abgefangen hatte, schickte er rechts Sabri Nasri, der direkt flankte. Mika Hirsch verwandelte mit Direktabnahme zum 0:2 (21.).
Danach kam Molfsee etwas besser ins Spiel, der VfR investierte jetzt deutlich weniger. Trotzdem traf Hirsch mit starkem Solo, nachdem er sich auf Linksaußen gegen Moritz Neumann und Robin Schubert durchgesetzt hatte, zum 0:3 (32.). Bereits vor der Pause mussten Fynn Mortensen (SpVg) und Yussef Bouzoumita ( VfR) angeschlagen ausgewechselt werden.
Zur Halbzeit schien das Spiel gelaufen. Doch nach der Pause kam eine andere Heim-Mannschaft auf den Platz. Zunächst scheiterte der für Mortensen eingewechselte Spielertrainer Nadim Hasanbegovic am glänzend reagierden Bennet Sparfeld im VfR-Tor (47.). Dann verkürzte die Elf von Timo Bruns durch den jetzt Spitze spielenden Marvin Blümke schnell auf 1:3 (49.). Und als ein VfR-Spieler in eines der zahlreichen Löcher trat und der Ball versprang, nutzte dies Björn Kastner zum 2:3-Anschlusstreffer (53.).
Als nach gut einer Stunde der durchgebrochene Hirsch an Leif Celik schon vorbei spurtete und von diesem im 16er fast der Arm ausgerissen und er so umgerissen wurde, gab es zur Überraschung aller keinen Strafstoß. Klarer geht es kaum! Eidertals Kapitän Robin Schubert äußerte sich nach Spielschluss auf die Frage, ob dies ein Elfmeter war, diplomatisch: „Sagen wir mal so: Wir hätten uns nicht beklagen dürfen, wenn da gepfiffen worden wäre.“ Hirsch musste minutenlang behandelt werden. Beim VfR kochten ob dieser Szene die Emotionen hoch. Wortgefechte bestimmten die Szenerie. Aber damit erwachte man auch wieder aus der Lethargie und hielt jetzt wieder besser dagegen.
So langte es für die in der zweiten Halbzeit überzeugenden Eidertaler nicht mehr zum dringend benötigten Punktgewinn. Der VfR fuhr dagegen den sechsten Sieg in Serie ein und reist am Mittwoch zum schon feststehenden Aufsteiger FC Kilia Kiel.
SpVg Eidertal Molfsee: Dittmann – Celik (72. Viertel), Neumann, Schubert, Lemke – Mortensen (43. Hasanbegovic), Clausen, Kronester, Blümke – Gutzeit, Kastner (74. Braesch).
Trainer: Timo Bruns.
VfR Neumünster: Sparfeld – Kahlcke, Latifi, Christophersen, Block – Nasri (70. Kruse), Stoltenberg (70. Möller), Stölting, Hirsch – Bouzoumita (38. Gehrke), Vukelic (83. Quareschi).
Trainer: Abdulselam Yilmaz.
Schiedsrichter: Mika Kröhnert (Holstein Kiel).
Assistenten: Niklas Leiding, Malte Voß.
Eigentlich gut. Aber Spielleitung zu großzügig, ohne entsprechende Verwarnung bei härteren Fouls.
Zuschauer: 100.
Tore: 0:1 Vukelic (4.), 0:2 Hirsch (21.), 0:3 Hirsch (32.), 1:3 Blümke (49.), 2:3 Kastner (53.).