Steigerung nach der Pause bringt VfR Neumünster in die Relegation

von Helwig Pfalzgraf

Typische Szene der 1. Hälfte, Mika Hirsch (VfR Neumünster) wird von allen Seiten abgesichert. Links Jakob Mathea (TSV Altenholz). © 2023 Olaf Wegerich

Nur noch 208 Zuschauer (Saisonminusrekord) wollten in der Landesliga Mitte in der Grümmi-Arena das letzte Spiel Punktspiel des VfR Neumünster gegen den Oberliga-Absteiger TSV Altenholz sehen. Etwas verwunderlich, da für die Platzherren vor dem Spiel noch Platz 1 – 3 möglich war.

Altenholz reaktiviert Routiniers

Der TSV Altenholz hatte im Laufe der Saison viele seiner Routiniers aus der vorletzten Oberligazeit reaktiviert. So war neben den Ceynowa – Brüdern, Torwart Jan Detlefsen, Nico Quegwer auch Futsal-Spezialist Andy Watzlawczyk wieder mit dabei. Der VfR hatte dieses Mal Sabri Nasri als echte Neun nominiert, Erdogan Cumur war nicht im Aufgebot.

Wenig ansehnliche erste Hälfte

Das Spiel begann kampfbetont, zerfahren und recht ausgeglichen. Auf dem holprigen Geläuf schlugen flach gespielte Bälle zahlreiche Kapriolen. Beim Gastgeber musste der wieder als linker Außenverteidiger aufgebotene Coskun Yamak verletzt früh ausgewechselt werden, für ihn kam Arian Jashari. Die einzige echte Torchance der ersten Hälfte hatte der Gast, doch Jonas Schäfer scheiterte nach schnellem Umschaltspiel an Rasensport-Keeper Christopher Newe. Auf der Gegenseite hatte Detlefsen mit einigen wenigen Weitschüssen keine Probleme.

Eigentor von Thore Ceynowa Brustlöser für Leeser-Team

Nach der Pause wechselte Veilchen-Trainer Rocco Leeser erneut. Für den auf der Zehn spielenden Agron Gashi kam Tarik Alioua. Dann hatten die Platzherren Spielglück. Einen Hathat-Freistoß vom Strafraumeck köpfte Thore Ceynowa unglücklich ins eigene Tor (50.). Bis dahin hatte der VfR kaum eine Torchance.

Gäste bauen Druck auf

Darauf intensivierte die Elf von Frederick Assmussen nochmal alle Kräfte, konnte phasenweise Druck aufbauen. Dabei offenbarte die Heimelf teils Lücken im Defensivsystem, doch bis auf einen von Christoph Kahlcke geblockten Schuss des starken Jakob Matthea (60.) kam auch Altenholz zu keinen glasklaren Gelegenheiten. In der letzten Viertelstunde veränderte Rocco Leeser mit dem dritten Wechsel nochmals auf drei Positionen: Der gelb-belastete Issam Khemiri ging runter, der eingewechselte Youssef Bouzoumita ging in die Spitze, Innenverteidiger Kahlcke rückte neben Jonas Schomaker auf die sechs, Sturmspitze Nasri spielte nun Innenverteidiger.

Sabri Nasri (in weiss, VfR Neumünster) im Zweikampf gegen Malte Ceynowa (TSV Altenholz). © 2023 Olaf Wegerich
Sabri Nasri (in weiss, VfR Neumünster) im Zweikampf gegen Malte Ceynowa (TSV Altenholz). © 2023 Olaf Wegerich

Rasensport macht den Deckel drauf

Gegen nun kräftemäßig nachlassende Gäste erhöhten die Neumünsteraner nach Dribbling des nun immer stärker werdenden Mika Hirsch durch Ihab Hathat aus Nahdistanz auf 2:0 (77.). Die linke Abwehrseite erwies sich nun bei der Asmussen-Elf als Achillesferse. Eine Alioua-Flanke verwertete Bouzoumita mit seinem ersten Ballkontakt zum 3:0 (86.), und mit dem Schlusspfiff traf Bouzoumita nach schnellem Direktpassspiel zwischen Hathat und Hirsch zum 4:0 ins leere Tor.

Fazit: Weil der VfR Neumünstereine optimale Chancenverwertung vorwies, wurde Altenholz zu hoch klar unter Wert geschlagen.

Nach dem Schlusspfiff wurde beim VfR weitergezittert, bis das Endergebnis aus Hohenwestedt vorlag. Die Mannschaft von Rocco Leeser hat mit diesem Sieg nun noch die Möglichkeit, als Tabellenzweiter über die Relegationsrunde die Oberliga zu erreichen, ist da aber von den Entwicklungen in der Regionalliga und der Regionalliga-Aufstiegsrunde abhängig.

VfR Neumünster – TSV Altenholz 4:0 (0:0)

VfR Neumünster: Newe – Gehrke, Kahlcke, Latifi, Yamak (10. Arian Jashari) – Khemiri (74. Bouzoumita), Schomaker – Hirsch, Gashi (46. Alioua), Hathat – Nasri.
Trainer: Rocco Leeser.

TSV Altenholz: Detlefsen – Erfmann (83. Jappe), T. Ceynowa, Quegwer, Feißt (80. Bodendorf) – Ellwanger, J. Mathea, M. Ceynowa (57. Watzlawczyk), Spliedt (72. Joswig) – Andersen (65. Webessie), Schäfer.
Trainer: Frederick Asmussen.

Schiedsrichter: Lukas Klingelhöfer (Roter Stern Lübeck).

Assistenten: Bela Bendowski, Omid Jamshidi.

Zuschauer: 208.

Tore: 1:0 T. Ceynowa (50., Eigentor), 2:0 Hathat (77.), 3:0 Bouzoumita (86.), 4:0 Bouzoumita (83.).

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