0:5 in Satrup: Inter Türkspor verwechselt Abstiegskampf mit Aufstiegsspiel

von Ismail Yesilyurt

Im Hinspiel standen beide Mannschaften im Regen. Im Rückspiel regnete es nur für Inter Türkspor Kiel. © 2024 Ismail Yesilyurt


Im so wichtigen Duell um den Klassenerhalt in der Flens-Oberliga muss Inter Türkspor Kiel eine deprimierende und mega enttäuschende 0:5-Niederlage beim TSV Nordmark Satrup einstecken.

“Was sagt das Wort Abstiegskampf?”

„Was sagt das Wort Abstiegskampf? Kannst du irgendwo ein Abstiegsspiel sehen? Abstiegskampf und Aufstiegsspiel! Das ist einfach so“, erklärte Inters Interimscoach Miki Mladenovic, der zur neuen Saison von David Lehwald abgelöst wird. „Haben wir alle gedacht, das ist die Wende, dass sie endlich kapiert haben, wie man im Abstiegskampf die Spiele gewinnen sollen. Und fahren wir dort hin und lassen und den Schneid abkaufen. Ich bin absolut enttäuscht“, verstand Mladenovic, der beim unglücklichen 2:2-Hinspiel sein Debüt gab, nicht, wie die genau gleiche Startformation aus dem 2:1-Auswärtssieg bei Preußen Reinfeld in Mittelangeln so untergehen konnte.

Zweikampfquote von 95 zu 5!

Doch gleich mit dem Anpfiff merkt man, wo der Wille stärker ist. Der Aufsteiger weiß, dass mit einem Sieg gegen die Kieler der Klassenerhalt so gut wie sicher ist. Entsprechend tritt der Gastgeber auch auf. Nordmark macht und spielt einfachen Fußball mit dem richtigen Biss, Willen und nimmermüden Kampf. „Wenn sie den Ball verloren haben, dann haben sie sich an der Mittellinie versammelt und in jeden Zweikampf geschmissen. Verdient verloren“, sieht Mladenovic eine Zweikampfquote von 95 Prozent zu 5 zugunsten der Heimelf.

Melih Cerrah verpasst richtungsweisendes (?) 1:0 für Inter

Die Interisti starten eigentlich sehr gut in die Begegnung. In der 5. Minute hat Melih Cerrah nach einem tollen Solo mehrere Optionen frei vor Nordmark-Keeper Jan Mathiesen. Der Angreifer auf der linken Bahn entscheidet sich zu einem eigenen Abschluss, den Mathiesen per Fußabwehr klären kann. Nur eine Mutmaßung, aber mit einer eigenen Führung sieht die Sache wahrscheinlich völlig anders aus.

Kampfmaschine Tom Karshüning produziert 1:0 für Satrup

Die Mannschaft von Nordmarks Kult-Trainer Bernd Hansen macht es nach einem Eckball von links besser. Zu kurz abgewehrt knallt Tom Karshüning aus dem Strafraum den Ball zum 1:0 für den TSV ins Netz. Jener Karshüning, der den Satruper Kampf verkörpert und auf der Sechser-Position Meilen frisst, die von Satrup bis nach Kiel und wieder zurück reichen. Kurz vor der Pause legt Jens Wollesen quer auf für Björn Lass zum 2:0.

Szene aus dem Hinspiel zwischen Abbas Sharba (li, Inter Türkspor Kiel) und Bennet Reimer (TSV Nordmark Satrup).  © 2023 Ismail Yesilyurt
Szene aus dem Hinspiel zwischen Abbas Sharba (li, Inter Türkspor Kiel) und Bennet Reimer (TSV Nordmark Satrup). © 2023 Ismail Yesilyurt

Schnelles 4:0 nach der Pause schickt Kieler endgültig auf die Bretter

Von diesem Schlag kommt Inter nur schwer hoch. Auch der Dreifach-Wechsel in der Pause bringt nicht den erhofften (Um)Schwung. Dagegen gibt es mit einem Doppelschlag den endgültigen Knockout. Gegen den kampfstarken TSV Nordmark Satrup hat Inter Türkspor Kiel nicht die selben Mittel, um zu bestehen. Nur Rechtsverteidiger Stian Waschko ist der einzige, der die Tugenden zeigt für einen Abstiegskampf.

Besteht Inter Türkspor Kiel die Oberliga-Prüfung?

Damit wird eine Flens-Oberliga 2024/25 für die auf einem Abstiegsplatz sitzenden Kieler eine nur schwer zu meisternde Oberliga-Prüfung werden. Die nächsten beiden Plätze liegen ein bzw. zwei Punkte entfernt. Zum 11. Platz, der zum ganz sicheren Klassenerhalt, aufgrund der gleitenden Skala, reicht, fehlen fünf Punkte. Mit dem beiden hohen Niederlagen in Eichede und Satrup „haben wir auch einen Punkt verloren“ verwies der Inter-Coach auf das vielleicht am Ende entscheidende Torverhältnis.

Besuch beim Meister SV Todesfelde

Nächste Woche geht es zum designierten Meister SV Todesfelde, dem rechnerisch nur noch ein Punkt fehlt, auch wenn das weitaus bessere Torverhältnis mit plus 19 gegenüber dem SV Eichede „Deathfield“ schon an diesem Wochenende zum Meister und Aufstiegsrundenteilnehmer kürt. Am Finalen 30. Spieltag erwartet die Mladenovic-Elf den Tabellenvorletzten TSV Bordesholm zuhause.

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