0:1 gegen MED SV: Gorgin Farho schießt Wiker SV ins Sommerloch

von Ismail Yesilyurt

Gorgin Farho (MED SV), der hier dem langen Bein von Sascha Lazinka (Wiker SV) enteilt, gelingt das Golden Goal. © 2024 Ismail Yesilyurt


Was ist mit dem Wiker SV los? Eine der schwächsten Vorstellungen seit einem Jahrzehnt präsentieren die Gelb-Schwarzen im Kieler Derby gegen den MED SV am Sonntag und geben zu Recht alle drei Punkte ab. Das 0:1 ist das vierte sieglose Spiel in Folge am 5. Spieltag. Keine gute Basis für die Ziele, die die Männer vom Auberg zu Protokoll gegeben haben.

„Ich glaube, wenn man auf die Tabelle schaut, dann weiß man, was die Stunde geschlagen hat. Ich glaube, dass es in dieser Saison für uns erst mal darum geht, unsere Schäfchen ins Trockene zu bringen“, ist das Kollektiv von Trainer Dannie Osterhoff weit vom Ziel abgekommen. Auch wenn es so früh in der Saison nur eine Momentaufnahme ist. Bis auf den Relegationsplatz 13 von 16 Mannschaften ist der Wiker SV gerutscht. Anstatt im oberen Tabellenviertel übernachtet der WSV im unteren. Gute Nacht!

Kebba Bayo (am Ball) und Yusuf Batkitar (MED SV) gegen Torben Blechenberg (li.) und Simon Kahnwald (Wiker SV). © 2024 Ismail Yesillyurt
Kebba Bayo (am Ball) und Yusuf Batkitar (MED SV) gegen Torben Blechenberg (li.) und Simon Kahnwald (Wiker SV). © 2024 Ismail Yesillyurt

Denn nicht ganz ausgeschlafen präsentieren sich die Gastgeber besonders vor dem Seitenwechsel. Zu wenig Leben ist im WSV-Spiel. Vereinzelt tauchen die Wiker im gegnerischen Strafraum auf, aber von einer klaren Chance, abgesehen von der Möglichkeit von Nico Otto (26.), ist da nicht die Rede. „Wir haben keine Einstellung und sehen nur zu“, schimpft Verteidiger Marco Franciosi nach einer Viertelstunde. Und trifft damit des Pudels Kern.

Der MED SV ist viel aktiver, hat mehr Energie, ist emotionaler und spielt mit mehr Begeisterung bei der Jagd nach dem Ball. Mit dem wechselnden Angriffs- und Mittelfeldpressing des Teams von Kandil Rashid, der nach berufsbedingter örtlicher Abwesenheit von Mehmet Kaya nun alleine die Verantwortung aus dem Trainerduo trägt, hat die Heimelf ihre Probleme.

Rechtsverteidiger Matthis Bremer (Wiker SV) mit Anhänger Kebba Bayo (MED SV). © 2024 Ismail Yesilyurt
Rechtsverteidiger Matthis Bremer (Wiker SV) mit Anhänger Kebba Bayo (MED SV). © 2024 Ismail Yesilyurt

Die bessere Kandil-Elf, gespickt mit guten Einzelspielern, kann aus ihren Vorteilen nicht mehr Torchancen kreieren als die weniger als eine Handvoll. Würde das Ego mehr ins Teamwork gepackt, würde der MED SV mehr Gefahr produzieren.

Die gute Leistung reicht dennoch aus, um den Sieg verdient mitzunehmen. Denn auch in der zweiten Halbzeit bleibt der Wiker SV, der sich marginal verbessert, aber die Defensive von MED SV nicht vermehrt ernsthaft in Bedrängnis bringen kann, vieles schuldig. Der vergebene Foulelfmeter, den MSV-Keeper Patrick Trautmann hält, ist symptomatisch für den verkorksten frühen Sonntagnachmittag bei hochsommerlichen Temperaturen und die aktuelle Lage des Wiker SV seit knapp einem Monat. Zufriedener darf der MED SV sein. Nach drei Spielen gibt es bisher zwei Siege und eine Niederlage.

Trainer Kandil Rashid (li.) und Ligamanager Irfan Eren sind mit dem Saisonstart vom MED SV mehr als zufrieden. © 2024 Ismail Yesilyurt
Trainer Kandil Rashid (li.) und Ligamanager Irfan Eren sind mit dem Saisonstart vom MED SV mehr als zufrieden. © 2024 Ismail Yesilyurt
Kandil Rashid (Trainer MED SV)
Dannie Osterhoff (Trainer Wiker SV)

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