Zwei dezimierte Kader – Inter gewinnt 3:2 gegen SVE Comet

von Ismail Yesilyurt

Krenar Svirca (Inter Türkspor Kiel) versucht Maurice Knutzen (SVE Comet Kiel) zu stoppen, doch der ist einen Tick schneller. Rechts Justin Baasch. © 2023 Ismail Yesilyurt


Gelungener Einstand für Steve Frank als Cheftrainer beim Landesligisten SVE Comet Kiel. Nachdem Ex-Trainer Mark Hungerecker, der seinen Vertrag beim SVE im November für die Spielzeit 2023/24 verlängert hatte, vor 10 Tagen sehr überraschend absagte und nun neuer Coach des Ligakonkurrenten Heikendorfer SV in der kommenden Saison wird, gab es kurz darauf eine vorzeitige Trennung von Hungerecker. Frank, zuvor Assistent von Hungerecker, soll die abstiegsbedrohten Cometen zum Klassenerhalt führen.

Inter Türkspor Kiel 3 Spiele weiter

Beim 2:3 beim Oberligisten Inter Türkspor Kiel zeigte die Frank-Truppe nach einer Woche Vorbereitung und im ersten Testspiel schon eine sehr disziplinierte und konzentrierte Vorstellung. Angeknüpft an diese Leistung sollten die notwendigen Punkte im Abstiegskampf eingetütet werden. Für die Mannschaft von Liridon Imeri war es nach dem 5:1 gegen den MTV Dänischenhagen (Verbandsliga Ost), 4:0 gegen den SV Pastow (Verbandsliga MV/in Schleswig-Holstein Landesliga) und dem 3:5 gegen den VfB Lübeck II (Oberliga) breits das 4. Spiel in der Vorbereitung. Den letzten Test gibt es am nächsten Samstag um 14 Uhr zuhause gegen den Ligakonkurrenten PSV Neumünster. In zwei Wochen am 26. Februar wartet das erste Punktspiel in der Flens-Oberliga auf den Tabellenneuten. Zu Gast am Kieler Ostufer ist dann Frisia Risum-Lindholm als 15. in der Tabelle auf einem Abstiegsplatz im Ranking.

Viele Ausfälle auf beiden Seiten

Dabei stand die Begegnung, was das Personal betrifft, unter keinem guten Stern für beide Lager. Alle, die zur Verfügung standen, wurden auch eingesetzt. Bei Inter drei Akteure, bei den Gästen standen gar nur zwei Spieler zum Auswechseln bereit. Darunter mit Leon Wilker ein Neuzugang. Der Student (Schiffbau) hatte zuletzt vor Corona in Frankfurter Umland gespielt und zuvor auch bei Holsatia Kiel.

„Das war schon gut“, sagte Janneck Rassmanns in der Halbzeitpause. Der Stürmer, als ehemaliger Verteidiger umfunktioniert, verletzte sich vor dem Start der Landesliga-Saison im Sommer schwer am Knie und befindet sich derzeit im Aufbautraining. Ein Einsatz in der Restsaison ist fraglich. Damit muss Steve Frank wohl weiterhin ohne seinen Powermann und Torjäger auskommen.

Ballbesitz gegen Nadelstiche

Das Duell gestaltete sich natürlich wie erwartet. Inter mit viel Ballbesitz und ein SVE Comet Kiel, der sich vor dem eigenen Mittelkreis positionierte. Immer wieder setzte der SVE bohrende Nadelstiche. Dabei fast immer involviert Björn Schmidt als Anspielwand, der auch als spielender Mittelstürmer gefällt. Dazu Maurice Knutzen, der mit seiner Schnelligkeit die Lücken in der gegnerischen Defensive sehr gut ausnutzen kann.

Jeppe Waschko ist der Magnet

Jeppe Waschko war in der Partie der Spieler mit den meisten Ballkontakten. Der erst 20-Jährige zog den Ball wie ein Magnet an und versuchte immer wieder, die Bälle in die weniger besetzten SVE-Zonen zu verteilen. Beim 1:0 überlisteten Waschko und der einlaufende Moshood Adesanya die Cometer Defensive mit einem Bauerntrick. Einen Freistoß von Waschko rechts an der Mauer vorbei in den Strafraum veredelte Inters, neben dem fehlenden Rezan Acer, zweiter Torjäger mit einem Schuss ins lange Eck zum 1:0. „Ich bin müde und brauche zwei bis drei Tage“, sagte nach dem Abpfiff ein etwas erschöpfter und ausgepowerter Mo Adesanya, der lauf- und dribbelstark die Gäste vor Probleme stellte.

2:1 – Timur Yilmaz schickt Maurice Knutzen

Die erste Möglichkeit für den Landesligisten gab es fünf Minuten später, als Knutzen mit einem Schuss knapp neben dem Ziel landete. Einen Pfostentreffer von Badreddin Hamze (29.) und das 2:0 durch Krenar Svirca nach einem Eckball, mehr ließ die aufmerksame SVE-Defensive mit Christoph Bolte und Kennet Braasch dahinter nicht zu. Auch wenn es noch zwei brenzlige Situationen gab, wo ein Inter-Kicker nicht zur richtigen Zeit an der richtigen Position stand. Auf der Gegenseite vergab Timur Yilmaz frei vor Burak Sarac (43.), ehe Yilmaz dann im nächsten Spielzug Knutzen mit einem Schnittstellenpass zum 1:2-Anschlusstreffer schickte.

Nach der Pause stand Hasicic vor dem 2:2, als Knutzen von rechts vor das freie Tor zulieferte. Doch der Offensivspieler des SVE schießt den gut zurück gelaufenen Justin Baasch an (52.). Schließlich erhöht der Gastgeber, der mit hohem Tempo in den Aktionen den Gegner zu Fehler zwingen will, nach einem Pfostentreffer von Waschko (67.) auf 3:1. Ein sehenswertes Zuspiel von Adesanya verwertet Grady Zinkondo im Stile eines Topstürmer. Doch Hasicic gelingt mit einem schönen Schuss ins lange für den SVE Comet Kiel erneut der Anschluss.

Grady Zinkondo (re., Inter Türkspor Kiel), der ein Tor erzielte, luchst Timur Yimaz (SVE Comet Kiel), mit einer Torvorlage, den Ball ab. © 2023 Ismail Yesilyurt
Grady Zinkondo (re., Inter Türkspor Kiel), der ein Tor erzielte, luchst Timur Yimaz (SVE Comet Kiel), mit einer Torvorlage, den Ball ab. © 2023 Ismail Yesilyurt

Sehr zur Freude des neuen Co-Trainers. Den haben die Grün-Gelben aus den eigenen Reihen rekrutiert. Marcel Vones, nun spielender Assistent von Steve Frank und zur Halbzeit ausgewechselt, spendet an der Trainerbank Beifall. Der Ex-Kapitän hat aufgrund seiner neuen Tätigkeit die Spielführer-Binde mit Beginn der Rückserie endgültig an Felix Wagner weiter gereicht. Inter Türkspor besitzt noch Möglichkeiten durch Hamze, Zinkondo und Adesanya, um das Ergebnis kosmetisch zu verschönern. Ein 3:2 gefällt am Ende indes beiden Seiten.

Stimmen zum Spiel

Steve Frank (Trainer SVE Comet Kiel)
Liridon Imeri (Trainer Inter Türkspor Kiel)

Inter Türkspor Kiel – SVE Comet Kiel 3:2 (2:1)

Inter Türkspor Kiel: Sarac – Erol (46. Baasch), Akbaba, Hirsch, Schmidtke (58. Imasün) – Svirca, J. Waschko – Zinkondo, Kalma (58. Wandel), Adesanya – Hamze.
Trainer: Liridon Imeri.

SVE Comet Kiel: Losch – Markwardt, Braasch, Vones (46. Petersen), Schwaberau – Bolte, Yilmaz – Hasicic, Wagner (46. Leon Wilker), Knutzen – Björn Schmidt.
Trainer: Steve Frank.

Schiedsrichter: Sven Asmussen (TSV Altenholz) mit insgesamt guter Leitung im Gespann.
Assistenten: Jonas Fischer, Moritz Stöcken.

Zuschauer: 70.

Tore: 1:0 Adesanya (10.), 2:0 (Svirca (41.), 2:1 Knutzen (44.), 3:1 Zinkondo (72.), 3:2 Hasicic (76.).

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