Übersicht VL Ost: Wiker SV nach 1:0 in Heikendorf wieder etwas in der Spur

von Ismail Yesilyurt

Bennet von Roennens (li.) 1:0-Siegtreffer in Heikendorf ist mehr als drei Punkte wert für den Wiker SV. © 2024 Ismail Yesilyurt


Gleich auf 16 Spieler muss in diesem Derby im Kieler Bereich Heikendorfs Trainer Mark Hungerecker verzichten. Dennoch gelingt es dem HSV, nach der schwachen Leistung und Pleite aus der Vorwoche beim MTV Dänischenhagen eine positive Reaktion zu zeigen. Am Ende der Partie ist das Glück schließlich auf Seiten des Wiker SV. Mit einem abgefälschten Fernschuss entscheidet der Kieler Kapitän Bennet von Roennen mit dem einzigen Tor die Begegnung. Wie schon im Rückspiel der letzten Saison endet das Match mit einem 1:0 für den Wiker SV.

Mit einer guten Zweikampfführung gelingt es den Gastgebern, die Wik vom eigenen Gehäuse fernzuhalten. Die Hungerecker-Kicker sind dabei physisch wie auch gedanklich einen Schritt schneller. Mit einem Pfostentreffer von Yannick Meenken haben die Platzherren die größte Möglichkeit, die nahezu ausgeglichene Auseindersetzung zu ihren Gunsten neigen zu lassen.

Nach dem Seitenwechsel drängen die Gäste die Heikendorfer immer weiter zurück. Da Mannschaft aus dem Osten von Kiel nach der Pause zu unsauber in vielen Bereichen ist, führt der Druck zu guten Möglichkeiten für den Wiker SV. Drei Mal muss HSV-Keeper Mats Müller schon prächtig reagieren, um einen Rückstand zu verhindern. Einmal rettet Spielführer Bennet Klindt super.

Die Hungerecker-Truppe versucht immer wieder, mit Konter einen glücklichen Punch zu landen. Der gelingt schließlich der Elf vom Wiker Auberg. „Heute war das Glück dann in der letzten Minute mal auf unserer Seite. Was wir uns allerdings auch im Laufe der zweiten Halbzeit erarbeitet haben. Weil, das war eine wirklich gute zweite Halbzeit“, so WSV-Coach Dannie Osterhof, der mit seinem Team (Platz 9) derzeit wie die Heikendorfer (Platz 12) weit vom Saisonziel entfernt ist.

Dannie Osterhoff (Trainer Wiker SV)
Mark Hungerecker (Trainer Heikendorfer SV)

Mit viel Vorfreude geht die SG Oldenburg/Göhl in das Punktspiel gegen die Zweitvertretung des Oberligisten Eckernförder SV. „Endlich wieder ein Heimspiel in der Bahnhofsstraße in Göhl“, wusste Coach Jens Theuerkauf, was auf seine Mannschaft zukommt mit dem spielstarken ESV II.

Die Gäste auf Platz 6 reisen mit einem doppelten Punktekonto (14) wie die SG an. Davon unbeirrt gehört die erste Halbzeit eindeutig der Elf von Jens Theuerkauf. Mit der Initialzündung des schnellen 1:0 hat die Heimelf in Abschnitts eins viele Chancen. Die erste wird gleich nach einer Minute genutzt. Pascal Jannes und Mats Burmeister servieren Torben Voss seinen 3. Saisontreffer auf dem Tablett.

„So startet man nach Maß in eine Begegnung“, freut sich Theuerkauf in seinem Statement. Dass es nur 2:0 zur Halbzeit steht, liegt einerseits an der fehlenden Effizenz im Abschluss und einem unebenen Rasenplatz, wo das eine oder andere Ding mal verspringt.

So kommt es dazu, dass die Platzherren nach dem 1:2 und kurz darauf der Roten Karte sich zur Abwehrschlacht bereit machen. Die übersteht die Spielgemeinschaft aus Oldenburg und Göhl mit Glück und einer guten Defensivarbeit. Wobei hier und da ein Konter mit dem 3:1 hätte auch gerne mehr Sicherheit bringen können. Damit kommt der Aufsteiger dem Ziel näher, mit zahlreichen Punkten in der Heimat den Klassenerhalt zu realisieren.

Jens Theuerkauf (Trainer SG Oldenburg/Göhl)

Unter Wert verliert Aufsteiger Suchsdorfer SV der SG Eckernförde/Fleckeby mit 2:5. Während der Landesligaabsteiger einen effizienten Abschluss sein Eigen nennen darf, ist der SSV beim Stande von 2:2 nach der Halbzeit nicht in der Lage, eine der drei Hundertprozentigen durch Max Jenisch, Lukas Fleischer oder Ole Sellmer zur 3:2-Führung zu nutzen. Das gelingt den Gästen, die insgesamt etwas zwingender in der gegnerischen Hälfte sind, durch Mike Hamann.

Dabei zeigt der erste Spielabschnitt, wozu die Kieler in der Lage sind. Trotz der großen Fluktuation in der Startelf bekommt Hilbich aufgrund eines breiten Kaders eine schlagkräftige Truppe auf dem Platz. Am Samstag sind es Fabian Plew, in der Abwehrkette ohne viel Spielpraxis überragend, Mo Borchers und Paul Battermann, die herausragen. „Für mich keine große Überraschung, ich weiß was der Junge kann. Nur im ersten Spiel so zu performen, das war besonders“, gibt es vom SSV-Coach nicht nur für Plew viel Lob.

Während das gerechte 2:2 zur Halbzeit von beiden Verantwortlichen in ihrer Analyse ähnlich gesehen wird, gibt es bei der Bewertung der Attraktivität der Partie in der ersten Halbzeit sowie der Rollenverteilung im zweiten Abschnitt kleine Unterschiede.

Was Fakt ist: Das Team von Björn Brünglinghaus ist seit 6 Spielen ungeschlagen und erklimmt mit dem 5. Sieg in Folge die Tabellenspitze der Verbandsliga Ost. Der Suchsdorfer SV verliert mit der 4. Niederlage in Serie zwar viel von seinem Kredit eingesammelt in den ersten Spielen in der neuen Klasse, besitzt aber aufgrund der hohen Qualität im Gesamtkader, die sich sicherlich über einen längeren Zeitraum durchsetzen wird, eine gute Bonität.

Die ersten 45 Minuten sind in der Summe ausgeglichen. Zuerst setzt der Gast seine Duftmarken im Schönkirchener Augustental. Dann sind die Gastgeber dran und kommen über viele gewonnene Zweikämpfe zurück ins Spiel. Die guten Umschaltspiele und Angriffe der Concordia kann der Gettorfer SC aber im letzten Moment stoppen. „Von daher war das zur Halbzeit mit dem 0:0 völlig in Ordnung aus meiner Sicht“, findet GSC-Trainer Stefan Röschmann in der Halbzeit die richtigen Worte und Anweisungen.

Die Gettorfer kommen sehr gut raus und kommen schnell zur Führung. Eine schwer zu nehmende Kopfballablage von Yannik Herzig verwertet Melvin Madsen gekonnt im oberen Eck. Wie früher Papa Madsen, der als gewiefter Offensivspieler in den höheren Spielklassen in Schleswig-Holstein einen guten Riecher für schwierige Tore hatte.

Das 2:0 ist ein Tor der Marke Ben Lipfert. Der junge Stürmer, aus der eigenen A-Jugend in dieser Saison in den Herrenbereich gewechselt, holt sich das Leder an der Mittellinie und schiebt nach einem schnellen Dribbling den Ball an Keeper Niklas Graucob vorbei zum 2:0.

„Haben es dann in der Folge ein bisschen verpennt das Dritte und Vierte zu machen. Weil wir da einfach zu fahrlässig waren. Uns da ein bisschen zu doof angestellt haben“, erzählt Röschmann. So wird es mit dem 1:2, das Rezai Moradi mit einem sehenswerten Schuss von der Strafraumgrenze unter die Latte befördert, noch einmal spannend. Das 2:1 des Gettorfer SC gerät indes nicht mehr stark in Gefahr, da die Schönkirchener nur zu Halbchancen kommen. Mit diesem Sieg setzt sich Gettorf, weiterhin noch nicht im Vollbesitz aller Spieler und mit Keeper Daniel Quoos als Einwechselspieler, ins gesicherte Mittelfeld ab. Concordia Schönkirchen ist nach dem 1:0-Coup beim Heikendorfer SV bei der Saisoneröffnung nun nach 8 Spielen ohne Sieg mit 4 Punkten nach ganz unten abgerutscht.

“Und wieder wäre deutlich mehr drin gewesen. Nach einem gerechten 0:0 Pausenstand gehören die ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte den Gästen aus Gettorf. Danach wendet sich das Blatt und die TSG ist die deutlich aktivere Mannschaft. Das wird belohnt mit dem 1:2 Anschlusstreffer durch Reza in der 68. Minute. Danach sehen die Zuschauer weitestgehend ein Spiel auf ein Tor, aber leider wird der hohe Aufwand nicht mit dem Ausgleich belohnt”, lautet die Spielanalyse von TSG-Coach Kelvin Reimann.

Stefan Röschmann (Trainer Gettorfer SC)

Ausgerechnet bei einem der großen Aufstiegsanwärter holt der TSV Flintbek seine ersten Auswärtspunkte in der Verbandsliga Ost. Wobei noch bemerkt werden muss, dass die Flintbeker mit dem 3:2 am 8. Spieltag ihr 3. Spiel auf fremden Terrain ausgetragen haben.

Bei den gefährlichen Ecken von Arian Jashari (SVE Comet Kiel) direkt aufs Tor musste Flintbeks Keeper Tjark Klarmann höllisch aufpassen und tat das wie hier. © 2024 Jörg Moritz
Bei den gefährlichen Ecken von Arian Jashari (SVE Comet Kiel) direkt aufs Tor musste Flintbeks Keeper Tjark Klarmann höllisch aufpassen und tat das wie hier. © 2024 Jörg Moritz

In einem Verbandsligaspiel, das alle Facetten eines sehr interessanten Duells bietet, ist die Mannschaft von Matthias Liebal in der ersten Halbzeit bis in die Haarspitzen motiviert. Sehr kampfstark, lauffreudig und bissig gibt es in der ersten Halbzeit eine verdiente 1:0-Führung, die der emsige Jan Ratjen sehr früh erzielt. Die Flintbeker verteidigen leidenschaftlich, haben das notwendige Glück bei den Möglichkeiten der Cometen und zeigen ein gefälliges Umschaltspiel, das den SVE doch vor Probleme stellt.

Die scheinen in der zweiten Halbzeit beseitigt zu sein, als Alban Jashari in der 80. Minute mit seinem zweiten Tor in diesem Spiel und 8. Saisontreffer die Gastgeber erstmals in Führung bringt.

Immer wieder mit vollem Einsatz sind die Flintbeker dabei - hier mit Luca Schemborski gegen Niklas Schmidt (re., SVE Comet Kiel). © 2024 Jörg Moritz
Immer wieder mit vollem Einsatz sind die Flintbeker dabei – hier mit Luca Schemborski gegen Niklas Schmidt (re., SVE Comet Kiel). © 2024 Jörg Moritz

„Glücklich, aber auch nicht komplett unverdient, weil wir einfach in vielen Situationen nicht konsequent verteidigt haben. Flintbek eigentlich immer wieder scharf gemacht haben. Deswegen ist es nicht ganz unverdient, dass wir in dem Spiel keine Punkte mitnehmen“, resümierte SVE-Coach Steve Frank.

Steve Frank (Trainer SVE Comet Kiel)

Weitere Stimme folgt.

„Ja, endlich hat es geklappt. Erster Saisonsieg. Heimsieg“, atmete Plöns Spielertrainer Mats Böckmann-Rixen, dieses Mal nicht selbst aktiv, nach dem 2:1 am 9. Spieltag gegen den MTV Dänischenhagen auf.

Sehr überraschende drei Punkte, zählen die Gäste in dieser Spielzeit doch zur Belétage der Verbandsliga Ost. Höchst unerwartet ist auch, dass der Tabellenletzte im eigenen Schiffsthal-Stadion in den ersten 45 Minuten gegen den Tabellenvierten das bessere Team ist. Mit vorhandenen Möglichkeiten zu einem 3:1, ja sogar 4:1 vor dem zweiten Spielabschnitt.

Plöns starker Keeper Nils Fischer hält sein Team in der 2. Halbzeit im Spiel. © 2024 Ismail Yesilyurt
Plöns starker Keeper Nils Fischer hält sein Team in der 2. Halbzeit im Spiel. © 2024 Ismail Yesilyurt

Das 1:0 für den MTV passt somit nicht zum Spielverlauf. Stephan Wendt bedient mit schöner Einzelleistung Tim Ladewig im Strafraum, der mit seinem 9. Saisongoal das 1:0 markiert. Mit einem schönen Schuss aus 22 Metern zum 1:1-Pausenstand kann Hannes Girod die Enttäuschung wenigsten etwas schmälern.

Der MTV Dänischenhagen hat in der Halbzeit den Einstieg in die Partie gefunden. So gerät schließlich Plöns Torwart Nils Fischer ins Rampenlicht und bewahrt den TSV vor einem Rückstand. Nachdem Dänischenhagen nach etwa 20 bis 25 Minuten sein Pulver verschossen hat, darf der TSV Plön sein Magazin leerschießen. Mit der letzten Kugel trifft dann der eingewechselte Kapitän und Urlaubs-Rückkehrer Sören Balk nach einer Vorarbeit von links zum ausgiebig bejubelten 2:1.

Philip Albers (in schwarz, MTV Dänischenhagen) hat auch Chancen zur 2:1-Führung.  © 2024 Ismail Yesilyurt
Philip Albers (in schwarz, MTV Dänischenhagen) hat auch Chancen zur 2:1-Führung. © 2024 Ismail Yesilyurt

„Muss auch wirklich ein Kompliment machen gerade echt für die richtig, richtig starke erste Halbzeit. Haben viele Youngster wieder drin gehabt. Die haben das richtig stark gemacht. Hatten heute wieder 3 A-Jugendspieler im Kader“, befindet sich Mats Böckmann-Rixen, der auf einen vollen Kader zurückgreifen durfte, im ersten Jahr auf dem Weg zur Verjüngung des TSV Plön.

„Der Sieg geht insgesamt total in Ordnung. Weil Dänischenhagen leider Gottes an dem heutigen Tag nicht Pass spielen und somit Fußball spielen konnte“, sagte MTV-Trainer Frank Knocke.

Frank Knocke (Trainer MTV Dänischenhagen)
Mats Böckmann-Rixen (Trainer TSV Plön)

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