Übersicht LL SL: Nedim Hasanbegovic führt mit Hattrick Eidertal zum Erfolg

von Ismail Yesilyurt

Thies Borchardt (SV Dörpu), am Ball gegen Christian Alberts (re.) und Nico Bruns (Eidertal Molfsee) machtemit seinen zwei Toren das Spiel gegen Meister Rotenhof spannend. © 2023 Ismail Yesilyurt


In der Landesliga Schleswig bleibt es im Kampf um den zweiten Tabellenplatz für die Relegation gegen die Holstein-Staffel um den Oberliga-Aufstieg spannend. Der Tabellenvierte TSV Rantrum hat mit einem 3:2-Sieg beim Tabellenzweiten Rot-Schwarz Kiel seine Ausgangslage im großen Maße verbessert. Im Tabellenkeller spitzt sich Abstiegskampf um den 3. Absteiger und auch Relegationsplatz zu. Den Letzten und 16. Gettorfer SC sieht man in der nächsten Saison in der Verbandsliga. Die Chancen des 15. Husumer SV nach dem 1:4 bei Slesvig IF auf einen Klassenerhalt nehmen an Wahrscheinlichkeit ab.

Im einzigen Spiel am Sonntag kann der abtsiegsgefährdete SV Dörpum das Spiel gegen Meister TuS Rotenhof trotz dessen Überlegenheit lange offen halten und verliert knapp mit 2:3.

„Wir hatten uns vorgenommen, den neuen Meister zu ärgern. Und das ist uns über weite Strecken auch gelungen denke ich mal“, schickte Serdar Iskender, verlängerter Arm vom erkrankten Chefcoach Gunnar Clausen, die Dörpumer Akteure mit der Marschroute aufs Feld, die Räume eng zu gestalten und halten. Der bereits feststehende Meister aus Rotenhof baute einen großen Druck auf, doch mit viel Hingabe und Leidenschaft leiteten die Dörpumer die Angriffe in der ersten Halbzeit zu Halbchancen um. Bei der Führung handelte Johannes Kaak bei einem zweiten Ball am schnellsten und traf zum 1:0. Das Thies Borchardt mit der ersten Möglichkeit ausglich zum überraschenden Pausenstand.

Mit weniger PS ging es beim Favoriten nach der Pause weiter. Die Spielkontrolle durch den TuS tangierte das indes in keinster Weise. Der SV Dörpum spielt nun mit etwas mehr Mut und setzt hier und da Nadelstiche. Die erneute Führung für den Gast war ein Traumtor: Mats Henke nahm aus 20 Metern den Ball volley und jagte das Spielgerät in den Torwinkel. Auch der dritte Rotenhofer Stürmer meldete sich zu Wort. Mit dem 3:11 durch Kenneth Traulsen war das Wort zum Sonntag gesprochen. Auch wenn die Elf von Serdar Iskender nach Borchardts zweitem Goal zum 2:3 alles nach vorn ballerte, was möglich war.

Doch der TuS Rotenhof hält seinen Erfolg fest in den Händen.„Und vor allen Dingen haben wir im Luftkampf bravourös gegen die Westküstenkanten aus Dörpum gegengehalten. Hochverdienter klasse Sieg in Dörpum, wo jede Mannschaft das schwer hat. Haben wir gut hinbekommen. Und Lob an die Mannschaft. War ein klasse Auftritt.“, ist das Ergebnis knapp, aber der Gesamteindruck ist positiv und wiegt für Hermi Lausen viel mehr.

Für den SV Dörpum war die Niederlage im Abstiegskampf kein Beinbruch.Viel eher der Mutmacher für die kommenden Aufgaben. So sieht es auch Serdar Iskender: „Wir stemmen uns mit Mann und Maus gegen den Abstiegskampf. Und zeigen auch Moral. Ja, wenn wir so weitermachen, denke ich, werden wir auch in den nächsten Wochen Zählbares mitnehmen können.“

Stimmen zum Spiel

Hermi Lausen (Trainer TuS Rotenhof)
Serdar Iskender (Co-Trainer SV Dörpum)

Nach der Halbzeit ging die Post ab zwischen dem gastgebenden Tabellenachten und den dahinter platzierten Nordfriesen. Was das Torschießen betraf. Nach torlosen ersten 45 Minuten durften die Fans ein halbes Dutzend an Treffern bejubeln. Gerecht verteilt.

„Die Vorzeichen heute waren gut. Wir hatten ein Heimspiel, das Wetter war gut, der Rasen war gut und wir sind aktuell in einem guten Lauf mit vier ungeschlagenen Spielen vor der Partie“, nahmen die Schützlinge von Frederick Asmussen den Schwung mit in das Spiel gegen Frisia Risum-Lindholm. Der TSV Altenholz übte knapp 20 Minuten sein Hausrecht aus. Einzig der Lohn mit einer Führung wollte trotz Chancen nicht fallen.

In einem danach ausgeglichenen Spiel gab es kurz vor den Pausengetränk einen Elfmeter für die Mannschaft von Uwe Petersen. Tobias Zuth, beim Eins-gegen-eins an Keeper Thore Albrecht per Foul hängengeblieben, kam beim folgenden Strafstoß auch nicht an Albrecht vorbei, der sein Team vor einem 0:1 bewahrte.

Gleich zu Wiederbeginn klingelte es dann doch durch Finn Kalisch. Mit dem 2:0 nach schönem Pass von außen, bei dem Kalisch nur den Fuß hinhalten muss, scheint der vorzeitige Klassenerhalt für Frisia Risum-Lindholm, den Petersen mit 34 Punkten ausgemacht hat, perfekt zu sein. „Hut ab vor den Jungs, das sie drangeblieben sind“, lobte Asmussen seine Spieler, die nach dem 0:2 sich aufbäumten. Nach einem Freistoß von Constantin Spliedt schoss Verteidiger Florian Krege zum 1:2 ein. Nach dem Ausgleichstreffer durch Jonas Schäfer , gelang den Gästen erneut die Führung in der regulär letzten Spielminute. Doch die junge Lindholmer Truppe konnte das 3:2 nicht runterspielen.

„Von den Chancen her war Frisia schon besser. Auch gerade mit dem Elfmeter, dass sie da die klareren Chancen hatten. Aber ich fand, wir hatten ja die mit Abstand bessere Spielanlage. Und von daher ist es in meinen Augen schon ein berechtigtes Unentschieden, weil wir nicht mehr verdient haben. Weil wir dann in der zweiten Halbzeit nicht gut genug waren, um das Spiel zu gewinnen“, sagte Frederick Asmussen.

Stimmen zum Spiel

Uwe Petersen (Trainer Frisia Risum-Lindholm)
Frederick Asmussen (Trainer TSV Altenholz)

„Warum wir jetzt verloren haben, wissen wir eigentlich immer noch nicht sehr genau. Unter Strich hat Eidertal dann, weil wir dann zweite Halbzeit eben zu wenig riskiert haben, verdient gewonnen. Wobei, wenn man beide Halbzeiten nimmt, wäre ein Unentschieden das gerechtere Ergebnis gewesen“, resümierte Coach Henning Stüber, der weiter bemerkte, dass eine gute Halbzeit halt dann nicht ausreicht.

Die ersten 45 Minuten zeigten, warum der TSV Friedrichsberg-Busdorf lange Zeit um die Vizemeisterschaft mitspielte. Die Heimelf bestimmte mit den sehr aktiven Jonas Burau und Jan Böhnert das Spielgeschehen, vergaß jedoch nach dem Doppelpack von Torjäger Böhnert (mit nun 16 Toren), weitere mögliche Treffer nachzulegen. Inzwischen nach der Winterpause, einer großen Verletztenliste sowie Ergebniskrise 2024 suchen die Schleswiger als graue Maus nun ihren Weg im gesicherten Mittelfeld.

Nedim Hasanbegovic (Eidertal Molfsse), hier gegen Lukas Göttsch (in grün, Klausdorf), ist ein Allroundspieler. © 2024 Ismail Yesilyurt
Nedim Hasanbegovic (Eidertal Molfsse), hier gegen Lukas Göttsch (in grün, Klausdorf), ist ein Allroundspieler. © 2024 Ismail Yesilyurt

Der Wendepunkt ist der Foulelfmeter kurz vor dem Halbzeitpfiff, den Stüber als fragwürdig einstufte. Die ersten Zuckungen der Eidertaler nach 30 Minuten entwickelten sich mit dem 1:2-Katalysator nach Wiederbeginn zu dem, was die Eidertaler auszeichnet und auf Tabellenplatz zwei gebracht hat. Ein sehr gut geordnetes Kollektiv, das mit starken Individualisten bestückt ist. und jederzeit einen Umschwung einleiten kann. So konnte Trainer Michael Rohwedder mit Manuel Schwenk und Nedim Hasanbegovic Spieler mit Zweit- und Drittligaerfahrung aufs Feld schicken. Es wurde dann die Halbzeit von Hasanbegovic, der wie Schwenk schon im ersten Spielabschnitt eingewechselt wurde. Dem spielenden Co-Trainer gelang nach Schwenks 2:2 ein lupenreiner Hattrick.

Stimmen zum Spiel

Michael Rohwedder (Trainer SpVg Eidertal Molfsee)
Henning Stüber (Trainer TSV Friedrichsberg)

Im Wettbewerb hinter dem Meister TuS Rotenhof um die Vizemeisterschaft und die damit verbundene Möglichkeit, auf dem zweiten Bildungsweg die Oberligareife zu erlangen, verlor die SSG Rot-Schwarz Kiel gegen einen der zwei Konkurenten mit 2:3 zuhause. Geführt vom überragenden Damian Krause nimmt der TSV Rantrum drei Punkte aus Kiel mit zurück nach Nordfriesland.

Der Osterrönfelder TSV erledigte seine „Pflichtaufgabe“ gegen den bereits so gut wie abgestiegenen Tabellenletzten und -16. Gettorfer SC mit einem sicheren 4:0. Damit hält das Team von Chefcoach Maik Gabriel auf dem ersten direkten Abstiegsplatz den Kontakt zum rettenden Ufer.

Die Heimelf war sich der Wichtigkeit der 3 Punkte bewusst und hält bis zum 3:0 nach knapp 30 Minuten das Tempo hoch und erspuelt sich vom Beginn an Chancen. Die erste Großchance bekommt Henning Knuth, bleibt aber ohne Erfolg in seinem 9. Einsatz. In der 14. Minute jubelte der OTSV-Zehner dann doch über sein Premierentor in dieser Spielzeit in der Landesliga Schleswig. Nach einem Konter erhöhte Juri Alexa auf 2:0. Der 4. Treffer für den Offensivspieler 2023/24. Nach dem 3:0 durch Max Hass gehen die Elf vom Bahndamm beruhigter die restlichen Minuten an. In seiner Drangphase verpasste der Gast mit einem Pfostentreffer das 1:3. Mit dem Pausenpfiff und 4:0 sind dann aber die letzten Zweifel auf einen Osterrönfelder Sieg und das Aufbegehren vor der Halbzeit des GSC beendet.

Coach Maik Gabriel (Osterrönfelder TSV) hatte gegen den Gettorfer SC die richtigen Worte gefunden. Auch für Torschütze Juri Alexa. © 2023 Ismail Yesilyurt
Coach Maik Gabriel (Osterrönfelder TSV) hatte gegen den Gettorfer SC die richtigen Worte gefunden. Auch für Torschütze Juri Alexa. © 2023 Ismail Yesilyurt

In der 2. Halbzeit verwalteten die Platzherren das Ergebnis dann eher. Zwei, drei Mal muss OTSV-Keeper Sören Wiechert eingreifen und ist auf dem Posten. „Manchmal ein bisschen uninspiriert oder unentschlossen das zu Ende gespielt. So sollte kein weiteres Tor mehr auf beiden Seiten fallen. Ich würde behaupten, dass das 4:0 auch in der Höhe in Ordnung geht. Auch wenn der Gegner Möglichkeiten zu einem eigenen Tor hatte. Wir aber auch, um vielleicht ein fünftes zu machen“, beschreibt Maik Gabriel den zweiten Abschnitt.

Stimme zum Spiel

Maik Gabriel (Trainer Osterrönfelder TSV)

Das Matchglück ist am Samstag den Gastgebern hold. Nach einer 1:0-Führung kassiert der Husumer SV um die 45. Minute herum einen Doppelschlag, der sich nachhaltig negativ auf das Spiel der Elf von Wolfgang Empen auswirkt. Slesvig IF verteidigt mit dem 4:1 den ersten regulären Nichtabstiegsplatz. Der Husumer SV als Vorletzter hat noch Nachholspiele in der Hinterhand, muss nun aber ordentlich punkten in den letzten 8 der insgesamt 30 Spiele.

Stimme zum Spiel

Wolfgang Empen (Trainer Husumer SV)

Das ist Fußball! Im Hinspiel klar besser kommt der TSV Klausdorf damals nur zu einem 1:1. Im Rückspiel sind die Leistungen und Torchancen in etwa pari, aber die Mannschaft von Dennis Trociewicz hat endlich auch mal Spielglück.

Stimmen zum Spiel

Marco Jannsen (Trainer IF Stjernen Flensborg)
Dennis Trociewicz (Trainer TSV Klausdorf)

Die 1:3-Niederlage gegen die SG Eckernförde/Fleckeby schmerzte dem Favoriten aus Kropp nicht so stark. Die Truppe von Dennis Usadel hat weder nach unten noch oben die Fahrkarte. Für die Gäste sind die drei Punkte dagegen umso wichtiger im Überlebenskampf in der Landesliga Schleswig.

Stimmen zum Spiel

Christian Jorrens (Trainer SG Eckernförde-Fleckeby)
Dennis Usadel (Trainer TSV Kropp)

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner