Tino Kern schießt SVE Comet ins Finale mit einem 2:1 in Klausdorf

von Ismail Yesilyurt

Treffen der drei Beteiligten nach dem 1:1. Tom Wüllner (li.), Tino Kern (re.) und Ali Demir (5). Christoph Bolte gratuliert. Fotos: © Ismail Yesilyurt


TSV Klausdorf – SVE Comet Kiel 1:2 (1:1)

Wow! Was für ein toller Fight im Halbfinale des Kieler Kreispokals. Mit einem 2:1-Sieg im Kieler Ostufer-Derby beim TSV Klausdorf zieht der SVE Comet Kiel dank zweier Treffer des überragenden Tino Kern in das Endspiel ein. Der Gegner wird im zweiten Halbfinale am 13. April zwischen Kilia Kiel und Inter Türkspor Kiel ermittelt.

Kämpfen mussten beide Seiten vor dem Anpfiff mit vielen Ausfällen. Die wogen beim Tabellenzweiten der Landesliga Mitte schwerer.

„Intensives Derby. Nachdem wir am Samstag alle rechtzeitig geschont haben für das Spiel heute, sind dann drei Leute krank geworden aus der Startelf. Wir waren sowieso schon arg angeschlagen. Wir sind mit zwei-Jugendlichen und einem Spieler der zweiten Mannschaft unterwegs. Da war mir klar, dass es heute hier ein bisschen enger wird, dass es schwierig wird, dass es kompliziert wird“, kam eine Absage aufgrund Corona für TSV-Trainer Dennis Trociewicz nicht in Frage. „Wir haben immer noch eine spielfähige Mannschaft gehabt“, setzte der TSV den vom SHFV propagierten Fair-Play-Gedanken um.

Der SVE Comet Kiel, als Ligakonkurrent aktuell auf Platz sechs, legte gleich mit Karacho los. Bei hundertprozentiger Ausbeute hätte es schon nach vier Minuten 3:0 für die Elf von Mark Hungerecker stehen können. So traf Janneck Rassmanns bereits nach 35 Sekunden den Pfosten. Doch es klingelte auf der anderen Seite. Ein unnötiger, fahrlässiger Ballverlust von Comet in der gegnerischen Hälfte animierte Klausdorf zu einem blitzsauberen Konter. 1:0 für den TSV Klausdorf: über Vorlagengeber Ola Adesanya und den Torschützen Driton Gashi, der in der zentralen Comet-Box direkt verwandelte. Die Trociewicz-Taktik, aus einer gesicherten Defensive auf Konter über die pfeilschnellen Moshood Adesanya und Driton Gashi zu setzen, trug die ersten Früchte. Vor allem der bullige Adesanya bereitete den Gästen große Probleme. Aber im Abschluss benötigt „Mo“ noch eine Extra-Trainingsschicht.

Die Zweikämpfe wurden mit allen Mittel geführt, hier bedrängt Lukas Göttsch (Klausdorf) Niklas Schmidt (SVE Comet).
Die Zweikämpfe wurden mit allen Mittel geführt, hier bedrängt Lukas Göttsch (Klausdorf) Niklas Schmidt (SVE Comet).

Nach knapp einer Viertelstunde kamen die Gastgeber besser in die Partie rein. Insgesamt blieb indes Comet Kiel die aktivere Mannschaft. Der Ausgleich war hochverdient. „Die Jungs waren heute extrem heiß. Das hat man gemerkt. So wie die Jungs das gemacht haben, war das überragend. Das geht runter wie Öl gerade. Jetzt hoffe ich, dass wir in den Punktspielen auch wieder in die Spur kommen“, konstatierte Hungerecker. Vor der Pause gelang Kern nach einem Freistoß von Tom Wüllner und Kopfballquerzuspiel von Ali Demir das 1:1. Nach dem Seitenwechsel setzte sich das Duell auf Biegen und Brechen, verbal ebenso, fort. Ein Kampfspiel mit viel Rasse, Klasse und Tempo. Über einige spielerische Fehltritte von beiden Teams darf man bei den Prämissen getrost hinweg schauen.

„Wir haben heute eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt und uns endlich belohnt. Das Quäntchen Glück war natürlich auch dabei“, freute sich Manager Meysam Shahhosseini über den Einzug ins Kreispokal-Finale.

„Die wollen das mehr“, hörte man im Hintergrund von der Klausdorfer Bank nach dem 1:2. Nach einem listigen Freistoß von Tom Wüllner aus dem Halbfeld vor der Trainerbank flach zu Tino Kern am Klausdorfer Strafraum ging die Hungerecker-Truppe in Führung. Da pennte die TSV-Abwehr schon früh am Abend. Kerns abgefälschter Schuss aus dem Strafraum senkte sich über Keeper Nico Ganzel. Nach dem Rückstand übernahmen die Platzherren mehr die Initiative. Mit der Einwechselung von Jesper Grohmann (74.) stellte Dennis Trociewicz auf einer Dreier-Abwehrkette um.

Kevin Wöhlk (Klausdorf), flankiert von Niklas Schmidt (li.) und Tino Kern, gelang nicht das Tor zur Verlängerung. © Ismail Yesilyurt
Kevin Wöhlk (Klausdorf), flankiert von Niklas Schmidt (li.) und Tino Kern, gelang nicht das Tor in die Verlängerung.

Chancen gab es nach dem 1:2 für beide Seiten. In Unterzahl kurz vor dem Abpfiff vom jungen Schiedsrichter Per Roloff, der in diesem Match mit allen Stresssituationen konfrontiert wurde, die solch ein emotionsgeladenes Kampfspiel pur präsentiert, lag der Torschrei beim TSV Klausdorf auf den Lippen. Doch aus kürzester Distanz konnten der aufgerückte Kapitän Kevin Wöhlk noch ein anderer Spieler das 2:2 erzielen. Beste Spieler bei Comet waren wie schon erwähnt Tino Kern mit guten Argumenten im Mittelfeld und zwei Toren. Auch Ali Demir gehörte als Innenverteidiger zu den Besten. Genauso wie Allrounder Tom Wüllner, der stark neben Demir spielte und mit seinen gefährlichen Freistößen bei Coach Mark Hungerecker für viel Freude sorgte. Der Trainer der Cometen lobte noch Linksverteidiger Tim Markwardt, der den schwer zu kontrollierenden Driton Gashi in Schach hielt.

TSV Klausdorf: Ganzel – Fey (74. Grohmann), Beeck, Michel Petersen, Wöhlk – Göttsch (46. Schlie), Marvin Petersen (60. Hardrath) – Gashi, Bossen, Kaack – Adesanya.
Trainer: Dennis Trociewicz.

SVE Comet Kiel: Losch – Markwardt, Demir, Wüllner, Yilmaz – Kern, Bolte – Schmidt, Wagner (60. Hansen), Hasicic (74. Janßen) – Rassmanns.
Trainer: Mark Hungerecker.

Schiedsrichter: Per Roloff (Suchsdorfer SV).
Assistenten: Frederik Simon, Florian Lisak.

Zuschauer: 80.

Rote Karte: Gashi (83., Klausdorf, Beleidigung)

Tore: 1:0 Gashi (6.), 1:1 Kern (31.), 1:2 Kern (55.).

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