Mia Mohr (re.) mit energischem Einsatz und Ballgewinn gegen Werders Jette Behrens. Gibt es bald wieder eine Holstein-Nationalspielerin? Ein gutes Gelingen Mia. (Fotos: © Ismail Yesilyurt)
Hertha 03 Zehlendorf – Holstein Kiel 4:0 (2:0)
Wer die meisten Zweikämpfe gewinnt, der gewinnt auch das Spiel. „Wir haben es nicht geschafft, in die Zweikämpfe zu kommen“, fing Jannik Heitmann mit seiner Analyse nach der 0:4 Niederlage bei Hertha 03 Zehlendorf an. Dabei hatte sich die U17 der Holstein Women in der Bundesliga Nord/Nordost auf die Reise nach Berlin gut vorbereitet. „Wir wussten, worauf wir uns einlassen“, erinnerte sich Coach Heitmann an das 0:4 aus dem Hinspiel, „wir waren taktisch gut eingestellt.“
Konterkariert durch die eigene Abseitsfalle bei den ersten beiden Treffern. „Da hat unsere Abwehr nicht aufgepasst und das Abseits aufgehoben“, hob der Störche-Trainer mahnend den Finger. Einer von zehn wäre dieser gewesen, wenn Pia Hahn nach einer halben Stunde ihre klare Torchance genutzt hätte. Beifall klatschen konnte Heitmann somit nicht, sodass man mit dem späteren 0:2 in die Pause ging. „Mit den beiden Einwechselungen sollte mehr Zugriff im Mittelfeld erfolgen“, erklärte der Kieler Übungsleiter seine Umbaumaßnahmen zur zweiten Hälfte. Die etwas später dazu kommende Samantha Fritzler sorgte für mehr Wucht und Power in der Offensive.
Ein stimulierender Treffer wollte jedoch partout nicht gelingen. Stattdessen kassierten die Gäste nach einem klaren Foul in der Entstehung das 0:3. Später durch den dritten Treffer von Louisa Müggenburg, zusammen mit Hanna Schulte Herthas stärkste Spielerin, den Endstand. Die Niederlage konnte auch die gut spielende Emma Nentwich im Kieler Gehäuse nicht verhindern. „Wir waren gleichwertig. Die Zweikämpfe machen den Unterschied. In der Bundesliga sind es Kleinigkeiten, die das Spiel entscheiden“, resümierte Jannik Heitmann, dem einige Stammkräfte fehlten.
So u.a. Mia Mohr, die an diesem Wochenende eine Einladung zum am Sonntag beginnenden U15-Lehrgang der Deutschen Nationalmannschaft erhalten hat. Das 24-köpfige Aufgebot darf sich für einen Einsatz im Länderspiel am Mittwoch in Belgien empfehlen. Zurück zu der eingangs erwähnten Weisheit. Selbst wenn die Kielerinnen es geschafft hätten, mehr Zweikämpfe zu generieren und die Bilanz in dieser Rubrik zu ihren Gunsten vielleicht aufzubessern, wäre dies keine Erfolgsformel gewesen. Wissenschaftlich widerlegt: Wer die meisten Zweikämpfe gewinnt, der gewinnt auch das Spiel!
Hertha 03 Zehlendorf: Reimann – Schreyer, Peters, Türker, Graffstädt (66. Knecht) – Poock, Borchmeyer, Bossert (55. Reiman) – Chahrour, Müggenburg, Schulte (66. Kaufmann).
Trainer: Stefan Herm.
Holstein Kiel: Nentwich – Struve (54. Fritzler), Ameti, Leger, Gellert (41. Wolff) – Hahn (72. Wolf), Kuhrt, Öney (41. Totz) – Laborn, Schweckendiek, Schalke.
Trainer: Jannik Heitmann.
Schiedsrichter: Miriam Schermer (SV Raisting).
Assistenten: Annett Unterbeck, Sarah Richter.
Zuschauer: 36.
Tore: 1:0 Müggenburg (15.), 2:0 Müggenburg (39.), 3:0 Chahrour (63.), 4:0 Müggenburg (77.).