Störche jagen Geißböcken Schrecken ein

von Ismail Yesilyurt

Beitragsfoto: Ball im Tor, Kölns Torhüterin Pauline Nelles geschlagen am Boden, Alina Steiner hebt nach ihrem Kopfballtreffer zum Jubeln ab. ©Ismail Yesilyurt

Holstein Kiel – 1. FC Köln 1:3 (0:0)

Die faustdicke Sensation war zum Greifen nahe! In der zweiten Runde des DFB-Pokals traten die Frauen von Holstein Kiel gegen den Bundesligisten 1. FC Köln mutig auf und eroberten mit ihrem couragierten und leidenschaftlichen Auftritt die Herzen der begeisterten Zuschauer. Nachdem Kiels Innenverteidigerin Jule Ziegler innerhalb von drei Minuten zwei Mal, wobei das erste Foulspiel sicherlich nicht gelbwürdig war, die gelbe Karte erhielt, kamen die Domstädter in Überzahl durch einen Doppelpack von Sonja Giraud zum Erfolg. Dabei war die Mannschaft von Cheftrainer Bernd Begunk 20 Sekunden in der Runde der letzten 16 Teams. Gleich mit dem Wiederbeginn köpfte Alina Steiner nach Vorarbeit von Sarah Begunk und Lina Staben einen Kopfball kraftvoll zum 1:0 ein.

Freude pur bei den Holstein Women nach dem 1:0 durch Alina Steiner (vorne rechts).

Noch halb im Traum jubelnd kassierten die Holstein Women postwendend das 1:1. „Wir werden uns nicht verstecken und Beton anrühren“, verkündete Begunk die furchtlose Marschroute vor dem Anpfiff. Die die Holstein Women jedoch kühn und entschlossen im Stadion „Waldwiese“ umsetzten. Von einem Zwei-Klassen-Unterschied war kaum was zu sehen. „Wir haben taktisch gut gespielt und das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Die Grundordnung stimmte“, verwies der Kieler Sportlehrer auf die klareren Chancen seiner Mannschaft im ersten Abschnitt durch Staben (23.) und einen Pfostentreffer (31.), der auf der Torlinie trudelte. Weitere ausbaufähige Szenen gab es durch Sandra Krohn, Staben und Begunk. Die Kölner konnten sich dagegen trotz Mehrbesitz des Spielgerätes keine nennenswerten Chancen erspielen. Mit einem guten Anlaufen, den richtigen Laufwegen in der Defensive und einem forschen Mittelfeldpressing ärgerten die Holstein Women, auch in Unterzahl, die nervösen Gäste über die gesamte Spielzeit und zwangen diese oft zu langen Bällen. „Kiel hat es uns sehr schwer gemacht und gut gespielt“, lobte auch Kölns Trainer Willi Breuer, der nur mit den zwei Toren zum Ende hin und in der 60. sowie 88. Minute zwingenden Chancen sah. Schade Holstein Women! So ein beherzter und tapferer Auftritt hätte mehr als nur den mehrmaligen großen Szenenapplaus verdient!

Holstein Kiel: Bendt – Meyer, Ziegler, Zimmermann, Lycke – Begunk – Staben, Thien Carone, Krohn – Brahimi (17. Steiner (72. Hein)).
Trainer: Bernd Begunk.

1. FC Köln: Nelles – Horvat, Hild, Kirschbaum – Meßmer, Nietgen, Zilligen (82. Hirano), Gier (46. Barett) – Giraud, Kohr, Linden (71. Schraa).
Trainer: Willi Breuer.

Schiedsrichter: Weichelt (Leipzig).

Zuschauer: 225.

Gelb-Rote Karte: Ziegler (73., Kiel, wiederholtes Foulspiel).

Tore: 1:0 Steiner (46.), 1:1 Barrett (47.), 1:2 Giraud (76.), 1:3 Giraud (90./+2).

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