Ronja Jürgensen erlöst die Holstein Women beim 1:1 gegen St. Pauli

von Michael Felke

Bis zur Box der Hamburger lief alles fein. Dann schien es so, als ob sich die Holstein Women selbst im Weg stehen würden. Vita Onderka, Sarah Begunk und Jasmin Grosnick (v. r.). Quelle: Holger Klaschka


Holstein Women – FC St. Pauli 1:1 (0:1)

Die Nachspielzeit läuft. Die Holstein Women liegen seit der dritten Minute mit 0:1 hinten. Darauf folgen 90 Minuten mit verzweifelten Versuchen der Kielerinnen, das Spiel zu drehen, zumindest den Ausgleich zu erzielen. Doch alle Anstrengungen sind vergeblich. Dann eine Hereingabe in den Hamburger Strafraum. Ronja Jürgensen kommt am Fünf-Meter-Raum an den Ball und drischt die Kugel in die Maschen: 1:1. Befreiender Jubel auch von den 170 Zuschauern auf den Rängen der Kieler Waldwiese, die den Kampfeswillen der tapferen und unermüdlichen Kielerinnen gern mit aufbrandendem Applaus honorierten.

„Ich muss die Moral der Mannschaft loben. Die Mädels haben nie aufgegeben. Der Punkt ist hoch verdient. Darüber können wir uns freuen. Auch wenn wir heute hätten gewinnen müssen“, zog KSV-Trainer Bernd Begunk ein treffendes Resümee. Doch bis zumindest ein Zähler eingetütet werden konnte, war es ein langer, ein zäher Weg. Nachdem Paulis Julia Hechtenberg nach einem scheinbar harmlosen langen Ball und Patzer von Kiels Luiza Zimmermann an den Ball kam und frei vor dem Kieler Tor auftauchte, stand es 1:0 für die Paulianer.

Laetitia Mikolassek (Holstein Women) überläuft Juliane Grimm (FC St. Pauli). Quelle: Holger Klaschka
Laetitia Mikolassek (Holstein Women) überläuft Juliane Grimm (FC St. Pauli). Quelle: Holger Klaschka

Holstein hatte gegen die tief stehenden Hamburgerinnen zwar ein deutliches Übergewicht. Doch im Strafraum und vor dem gegnerischen Tor agierten die Women umständlich. Es fehlte der konsequente Abschluss. Nur Karoline Meyer, deren Kopfball das Ziel knapp verfehlte, sorgte für Gefahr (2.). Es dauerte dann bis zur 40. Minute als Sandra Krohn nach öffnendem Pass von Sarah Begunk abzog, aber daneben schoss. „Ich musste reagieren. Nach vorne hin hatten wir kaum gute Momente“, erklärte Trainer Begunk, der bereits in der 25. Minute Laetitia Mikolassek brachte und nur 13 Minuten später noch Melissa Möller. Als nach der Pause Sarah Begunk in das Sturmzentrum rückte und Samanta Carone als Stabilisator von der Sechs in die Innenverteidigung versetzt wurde, lief es für die Kielerinnen deutlich besser.

Angriff auf Angriff rollte auf das Tor der Hamburgerinnen. Doch die zwingenden Abschlüsse blieben Mangelware. Allein Laetitia Mikolassek hätte nach einem feinen Zuspiel von Sarah Begunk treffen können. Doch der überhastete Abschluss verfehlte das Gehäuse. Gegen Ende der Partie warfen die Women alles nach vorn. Sie kämpften und rackerten, doch der erlösende

Ausgleich wollte einfach nicht fallen. Dann brach die Nachspielzeit an.

Holstein Women: Nentwich – Erbar, Grosnick, Zimmermann (86. Jürgensen), Redant – Carone – Harder (25. Mikolassek), Begunk, Onderka (38. Möller), Krohn – K. Meyer (46. Grapengeter).
Trainer: Bernd Begunk.

FC St. Pauli: Ihle – Wilke (69. Greifenberg), Kuhnert, Born (76. Mboungou), Hauschild – Kingman, Ginsberg (76. Sellami), Zawada, Jubel, Grimm – Hechtenberg.
Trainer: Kim Koschmieder.

Schiedsrichterin: Jasmin Matysiak (SV Fortuna Bösdorf).
Assistenten: Nicole Hartmaring- Jaacks, Anika Buchholz.

Zuschauer: 170.

Tore: 0:1 Hechtenberg (3.), 1:1 Jürgensen (90.+2).

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