Nach einer Finte nach einem Eckball freuen sich Ole Altendorf, Jannes Mohr, Luc Justen, Wladislaw Dietrich und Malte Clausen (v. l. n. r) über das 1:0. Fotos: © Ismail Yesilyurt
Eckernförder SV – TSV Bordesholm 3:2 (2:0)
Eklig, zum Ärgern und viel Gegenwind. Was für das nasskalte Wetter im Gettorfer Sportpark bei gefühlten Minusgraden galt, war Eins-zu-eins auf das Punktspiel in der Flens-Oberliga Nord zwischen dem Tabellendritten Eckernförder SV und dem Spitzenreiter TSV Bordesholm übertragbar. Der TSV hatte nicht so seine Freude mit dem Kontrahenten aus Eckernförde, der sein Heimspiel auf dem Kunstrasenplatz des 12 Kilometer entfernten Gettorfer SC austrug. Mit 2:3 verlor die Mannschaft von Björn Sörensen nach fast zwei Jahren (am 29. Februar 2020 gegen den Oldenburger SV mit 1:2, Anm. d. Red.) wieder ein Punktspiel in der Oberliga. Was etliche Mannschaften 17 Spiele lang vergeblich versuchten, gelang der Elf von Maik Haberlag gradlinig, schnörkellos und blitzschnell nach vorne spielend im Auftaktspiel 2022.
„Der Gegner in unserer Staffel ist nicht umsonst Erster. Die haben ewig nicht mehr verloren. Ich glaube, die finden uns nicht so geil. Das sie uns als Gegner haben. Wir spielen halt ekligen Fußball. Auch einfachen Fußball. Wo jeder seine Rolle kennt. Kommen komplett über das Kollektiv“, erklärte Haberlag sein Erfolgsrezept, welches aus einem Schwächling (Abstiegskandidat) einen starken Athleten (für die Meisterrunde) geformt hat. Mit Disziplin und einem starken Willen präsentierten sich die Mannen aus der Hafenstadt in einer erstaunlichen Frühform. Auf dem Punkt genau fokussiert und was Ausdauer und Spritzigkeit betrifft topfit, siegte der ESV verdient ob des Engagements gegen den Tabellenführer.
Den Bordesholmern gelang es nicht, die Eckernförder über einen längeren Zeitraum in ihrer Abschlusszone vor größere Probleme zu stellen. Es fehlten die Lösungen in der Offensive. Nach der Pause war ein Druck in Richtung des insgesamt wenig beschäftigten Keepers Lauritz Sievers zu sehen und spüren. Björn Sörensen hatte das System von 4-2-3-1 auf 4-4-2 mit dem eingewechselten Sebastian Klimmek als zweite Spitze gewechselt. Doch der ESV wehrte sich mit den zuvor erwähnten Tugenden und Eigenschaften bei einer sehr intensiven Zweikampfführung. Und initiierte einige ekligen Gegenstiche. Vor allem Malte Clausen sorgte auf links für Speed und leitete das 2:0 als Vorlagengeber in einer Auseinandersetzung auf Augenhöhe und zumeist zwischen den Strafräumen ein. Auch der zweifache Goalgetter Ole Altendorf stellte sich mit einer großen Laufbereitschaft in den Dienst der Mannschaft.
Das Schlitzohr sorgte für die erstmalige Führung. Nach einem kurz ausgeführten Eckball von der linken Seite durch Luc Justen, täuschte Altendorf ein Rückpass an, drehte sich um den düpierten Bordesholmer Abwehrspieler in den Strafraum ein. Sein flacher Schuss, wohl noch etwas abgefälscht, flutschte auf dem nassen Kunstrasen ins lange Eck. BoHo wehrte sich natürlich nach der Pause mit Vehemenz gegen den Verlust der langen Serie. Doch selbst nach den Anschlusstreffern wackelte der ESV kaum bis wenig. Auch wenn Noah Purtz (55.) mit einem Schuss über und Malte Lucht (64.) einen schwer zu verarbeitenden Ball neben das Tor setzten. Nach einer scharfen Hereingabe von rechts gelang schließlich Florian Härter das 1:2. Auch der Treffer von Malte Lucht, sein Schuss aus 20 Metern klatschte gegen den rechten Innenpfosten, löste keine Hektik im Haberlag-Team aus. Leon Kittel im Abwehrzentrum organisierte physisch und verbal die starke Defensive. Insgesamt fehlten die klaren Möglichkeiten für Bordesholm gegen einen kampfstarken Eckernförder SV.
Eckernförder SV: Sievers – Lorenz, Jürgensen, Knittel, Bamler – Dietrich (80. Wiese), Mohr, Eggers (72. Stöterau), Justen – Altendorf (86. Witte), Clausen.
Trainer: Maik Haberlag.
TSV Bordesholm: Losereit – Bruhn (46. Klimmek), Nötzelmann (33. Bräunling), Spohn (86. Bandholt), Musci – Härter (86. Stegner), Ostermann – Groth, Purtz, Holz (46. Aaron Meyerfeldt) – Lucht.
Trainer: Björn Sörensen.
Schiedsrichter: Steffen Schulze (VfB Schuby).
Assistenten: Marc Werner, Jerrick Christiansen.
Zuschauer: 70.
Tore: 1:0 Altendorf (30.), 2:0 Justen (45./+1), 2:1 Härter (59.), 3:1 Altendorf (80.), 3:2 Lucht (85.).