Nils Benning mit guter Bewerbung – Selent 5:1 gegen Altenholz II

von Ismail Yesilyurt

Nils Benning (in blau, TSV Selent), machte nicht nur mit seinen zwei Toren einen guten Eindruck für sein Bewerbungsvideo für ein Sport-Stipendium in den USA. Links Takuto Kojima. © 2022 Ismail Yesilyurt


TSV Selent – TSV Altenholz 5:1 (2:1)

ARD, ZDF, Sky oder was? Beim Punktspiel in der Verbandsliga Ost zwischen dem TSV Selent und TSV Altenholz II wurde das 5:1, am Ende verdient, aber vielleicht etwas zu hoch, für die Mannschaft des Selenter Coaches Simon Wobken (zusammen verantwortlich mit Niels Bünzen und Philip Schümann) über die volle Spieldauer von einer professionellen Kamera gefilmt.

Der Fokus richtete sich auf Nils Arne Benning. Der Heim-Kapitän des Aufsteigers ließ sich ein Bewerbungsvideo für ein Sport-Stipendium in den USA erstellen. Mit zwei Toren zum zwischenzeitlichen 2:1 gelang dies dem Rechtsfuß eindrucksvoll. Der Offensivspieler zeigte auch einige sehr gute Aktionen und war einer der Leistungsträger einer Mannschaft, die nach einem schweren Start in die Saison mit diesem Sieg und nun 12 Punkten in der neuen Klasse endgültig angekommen ist. Den TSV Altenholz erwartet mit vier Punkten auf dem vorletzten und 13. Platz eine schwierige Zukunft.

Zunächst beschnupperten sich beide Seiten in der Anfangsphase. Vorsichtiges Abtasten der gegnerischen Seite sollte weitere Auskünfte über die Stärke oder auch Schwäche des Gegenüber geben. Knapp 30 Minuten lang war das Duell ausgeglichen mit einem Pfostenschuss und anschließendem Abseitstor für Altenholz (14.). Auf der anderen Seite bekam Rene Fahrner nach einer Klärung von Keeper Steven Steiner an der Strafraumgrenze die Möglichkeit, aus 40 Metern seine Zielgenauigkeit zu überprüfen. Nun ja, die Visierung stimmte beim Selenter Stürmer nicht. Später in Hälfte zwei schon.

Der TSV Selent war griffiger in den Zweikämpfen - hier jagen Robin Großnick und Mats Glodeck dem Altenholzer Arda Aslan den Ball ab. © 2022 Ismail Yesilyurt
Der TSV Selent war griffiger in den Zweikämpfen – hier jagen Robin Großnick und Mats Glodeck dem Altenholzer Arda Aslan den Ball ab. © 2022 Ismail Yesilyurt

Die Elf von Spielertrainer Kaya machte es besser. Nach einer schönen Vorarbeit von Arda Aslan, einem der besten Altenholzer, knipste Maxim Fröhlich am langen Pfosten zum 1:0 für die Randkieler ein.

Auftrieb für die Gäste und angeschlagene Platzherren? Pustekuchen! Gleich im Gegenzug vergeigt Karen Muradjan eine Riesenchance. Die Altenholzer scheinen nun einen Tor-Schwips zu haben und taumeln der Halbzeit entgegen. Anders ist die Lethargie nach einem eigentlich doch befreienden Führungstor nicht zu erklären. Die nun in den Zweikämpfen sehr aggressiv und giftig agierenden Selenter nutzen die Gunst der Viertelstunde und auch das Glück. Eine Rechtsflanke fällt TSVA-Verteidiger Jonas Krützfeld auf den Fuß, der damit den eigenen Keeper Steiner prüft. Den Abpraller versenkt Benning überlegt im langen Eck und kommt den USA ein paar Schritte näher.

Auch die erstmalige Führung für die Heimelf ist für das Bewerbungsvideo hilfreich. Ein Ball hoch in den Strafraum scheint eine sichere Beute von Steven Steiner zu werden „Torwart“, ist laut zu hören. Benning spritzt dazwischen, ist Sekundenbruchteile vor Keeper Steiner da und verlängert mit dem Kopf über den Altenholzer zum 2:1. Die Truppe von Simon Wobke ist nun Herr im Hause und hat – wie auch in den zweiten 45 Minuten – die besseren Argumente in der Offensive. Die Gastgeber haben nach dem 0:1 mit ihrer aggressiven Spielweise und Mittelfeldpressing den Bock umgestoßen. Nach einer Großchance durch Mats Glodeck (38.) werden die Seiten gewechselt.

Nach dem Wiederbeginn geht es mit den Geschenken der Gäste weiter. Einen katastrophalen Rückpass von Pechvogel Krützfeld verwertet Fahrner zielsicher im rechten Eck. Als dann auch noch Martin Steiner mit Gelb-Rot vom Platz fliegt, ist das Schiff getauft. Die Selenter lassen sich nicht mehr vom Kurs abbringen, auch wenn die Zehn von Mehmet Kaya nun selbstbewusster und engagierter auftreten. Bei den wenigen Torannäherungen der Gäste ist der souveräne Innenverteidiger Torben Köpke, neben den von Trainer Wobken in seiner Analyse genannten Akteuren auch ein Leistungsträger, stets zur Stelle. Die Plöner gehen nun mit ihren aussichtsreichen Angriffen inklusive dem Foulelfmeter spendabel um, erzielen aber noch zwei Tore. Der Tabellenelfte hat auf dem ersten der vier Regelabsteigerplätze nun den Anschluss an das rettende Ufer hergestellt.

„Ich kann nichts zum Spiel sagen. Die Mannschaft ist unten“, sagte ein verärgerter Mehmet Kaya, dem erneut nur ein Mini-Kader (inkl. dem Spielertrainer) von 14 Spielern zur Verfügung stand, nach dem Spiel und war nicht zu einem Interview zu überreden.

Stimme zum Spiel

Simon Wobken (Trainer TSV Selent)

TSV Selent: Löptin – Jan Henrik Bärschneider (66. Lorenzen), Torben Köpke, Fabian Köpke, Großnick – Muradjan (82. Faber), Jan Niklas Bärschneider, Holst, Glodeck (73. Stender) – Benning, Fahrner (73. Fischer).
Trainer: Simon Wobken.

TSV Altenholz II: Steven Steiner – Krützfeldt, Sonnenberg, Bellmann, Kojima (53. Schwarz) – Hansen, Martin Steiner – Aslan (85. Hess), Tiesch, Fröhlich – Iser.
Trainer: Mehmet Kaya.

Schiedsrichter: Jannik Klindt (TSV Klausdorf).
Assistenten: Kevin Soll, Osman Demir.

Zuschauer: 45.

Gelb-Rote Karte: Martin Steiner (57., Altenholz, Meckern/Meckern).

Besondere Vorkommnisse: Steiner hält Foulelfmeter von Benning (64.).

Tore: 0:1 Fröhlich (29.), 1:1 Benning (31.), 2:1 Benning (35.), 3:1 Fahrner (55.), 4:1 Holst (82.), Fischer (82.).

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner