Tino Kern (TSV Klausdorf), Schütze des 1:0, im Zweikampf mit Fabian Feißt (re., TSV Altenholz). © 2023 Ismail Yesilyurt
Der TSV Klausdorf lässt im Titel-Dreikampf mit dem MTSV Hohenwestedt und VfR Neumünster erneut Federn! Nach dem 1:0 gegen den VfR Neumünster und 3:0 beim Preetzer TSV schien der TSV Klausdorf aus seiner Frühjahrsmüdigkeit, was auch besonders die Ergebnisse betrifft, aufgewacht zu. Doch 2023 kommen die Klausdorfer irgendwie nicht so in Fahrt wie in der Hinrunde. Alles was schiefgehen kann, geht auch mit Sicherheit schief. Murphys Gesetz: Nicht zum ersten Mal in der Rückrunde nach einer 1:0-Führung passt diese Redewendung wie die Faust aufs Auge beim amtierenden Vizemeister.
Klausdorfer Zielspieler fehlen
Ein Grund ist sicherlich auch die lange Liste der Ausfälle, die der Defensive und vor allem Offensive Probleme bereitet. Beim 2:3 gegen den TSV Altenholz am Freitagabend fehlten mit den verletzten Florian Kuklinski, Bennet Vetter, der das Spiel in Preetz entschied, und Fynn Krahl, drei Akteure, die im Sturm wichtige Zielspieler sind. Aufgrund der ständigen Umbesetzungen in den beiden zuvor genannten Mannschaftsbereichen schleichen sich somit immer wieder Abstimmungsfehler ein, die in der Summe ein negatives Ergebnis erzeugen.
Gastgeber 1. Hälfte mit Kontrolle – Offensive ohne große Rolle
Im ersten Spielabschnitt kontrollierten die Weiß-Grünen das Spiel. Aber es fehlte der Esprit vor dem gegnerischen Gehäuse. Eine Möglichkeit durch Driton Gashi (28.), dem im zweiten Abschnitt eine weitere vorlag, gab es. Die zweite nutzte Tino Kern mit einem platzierten Schuss mit der Innenseite zum 1:0 (Video). Wobei Torhüter Jan Detlefsen die Sicht verdeckt zu sein schien. Dass es bei den Gastgebern im Spiel in die Spitze nicht optimal lief, lag neben dem oben erwähnten Grund auch am Gegner.
TSV Altenholz gut eingestellt auf Spielpartner
Die Handschrift von Coach Frederick Asmussen ist beim Oberliga-Absteiger, der sich nach der Neuorientierung außerordentlich gut in der neuen Spielklasse akklimatisiert hat, deutlich zu erkennen. Mit einer kompakten und disziplinierten Vorstellung gepaart mit einer hohen läuferischen und kämpferischen Note sind die Gelb-Schwarzen ein unangenehmer Kontrahent. Schon im Hinspiel siegten die Altenholzer mit 3:0. Mit zuletzt drei 2:3-Niederlagen in Folge gegen Eidertal Molfsee, SVE Comet Kiel und zuletzt zuhause gegen den TSV Lägerdorf verpassten die im Norden beheimateten Randkieler dagegen den Zutritt in das Spitzentrio der Landesliga Mitte.
Unglückliches Eigentor von Tino Kern
Auch wenn die Asmussen-Elf in der ersten Halbzeit keine Torchancen präsentieren konnte bzw. der TSV Klausdorf keine zuließ, entwickelte sich ein Duell fast auf Augenhöhe. Insgesamt sollten die ersten 45 Minuten keine überaus erwärmenden sein bei später einsetzendem Starkregen und einer Rückkehr zu Wintertemperaturen. Der Ausgleich passt dann zur Situation des Teams von Dennis Trociewicz im neuen Jahr. Nachdem Marc Schwabe mit einer Direktabnahme (49.) knapp über der Torlatte am 2:0 vorbei schießt, führt ein Eckball von Constantin Spliedt (52.) von der linken Seite zum 1:1. Kern verlängert diesen unglücklich ins eigene Tor.
Zweiten 45 Minuten kurzweiliger
Für die Zuschauer wurde es nun besser. Der Ausgleichstreffer verlieh dem Duell mehr Dynamik und Temperament. Und es sollte der Tag von Gäste-Keeper Detlefsen werden bei nun druckvoller agierenden Platzherren auf dem Kunstrasenplatz. Zunächst lenkte der Goalie einen Schuss von Hime Hakaj mit den Fingerspitzen um seinen rechten Pfosten (54.). Später nach dem 1:2, als Christian Olsiewski eine Flanke von links per Kopf ins rechte Eck verwertete, rettete der Altenholzer Torwart zwei Mal gegen Schwabe (70., 85.). Bei einem Kopfball von Hakaj (67.) nach einem Eckball von der Torraumlinie stand das Glück Detlefsen zur Seite. Der Ball sauste Zentimeter am Pfosten vorbei.
Constantin Spliedt erhöht mit Hammer-Freistoß auf 3:1
Der Topspin-Freistoß von Spliedt aus gut und gerne 30 Metern schlägt dagegen wuchtig ins Netz ein zum 3:1 (83.). Fünf Minuten vorher war der eingewechselte Altenholzer Tom Jappe daran gescheitert. Der Tabellenzweite antwortet mit wütenden Angriffen, kann aber bis auf das 2:3, nach einem abgewehrten Schuss von Kern, durch den aus der Zweiten ausgeliehenen Angreifer Dennis Kahlert nichts Zählbares verbuchen.
Equipe von Dennis Trociewicz mit Abschlussschwäche
Bei ähnlicher Effektivität wie der neue Tabellenvierte kann die Mannschaft aus Kiel-Schwentinetal sicherlich auch triumphieren. „Das ist Leben im Konjunktiv. Da kann man sich im Fußball nichts kaufen. Ich will da nichts schönreden“, stellte Trociewicz trotz des kleinen Kaders für das Freitagsspiel klar. Und so ganz unverdient war der Erfolg der Gäste sicherlich auch nicht. Die große Hingabe und Aufopferung mit allen Attributen, die dazu gehören, führten nach dem Schlusspfiff zu einer Altenholzer Jubelarie, die der eines Titelgewinns nahekam. Aber auch der Tatsache geschuldet war, dass nach vier sieglosen Spielen bei einem Punktgewinn, drei Zähler dem Wohlbefinden des TSV Altenholz guttaten.
Beste Akteure bei der siegreichen Truppe waren Jan Detlefsen, der laufstarke Mats Ellwanger und Torjäger Jonas Schäfer, der sich in den Dienst der Mannschaft stellte. Bei den Gastgebern fällt es schwer, jemanden hervorzuheben: Driton Gashi mit seinen Dribblings und Tino Kern, der oft auf 180 ist.
Stimmen zum Spiel
TSV Klausdorf – TSV Altenholz 2:3 (1:0)
TSV Klausdorf: Gutsmann – Bossen, Reiser, Michel Petersen, Grossmann (69. Devin Petersen) – Hilmer, Hakaj, Mordhorst (77. Kahlert) – Gashi, Kern, Schwabe.
Trainer: Dennis Trociewicz.
TSV Altenholz: Detlefsen – Erfmann (91. Bodendorf), Thore Ceynowa, Eckey, Feißt – Ellwanger (75. Jappe), Malte Ceynowa, Olsiewski (67. Mathea), Spliedt – Webessie (74. Andersen), Schäfer (84. Quegwer).
Trainer: Frederick Asmussen.
Schiedsrichter: Tom Pasewald (TSV Flintbek). Mit ordentlicher Spielleitung.
Assistenten: Florian Lisiak, Johannes Kowalewski.
Zuschauer: 160.
Gelb-Rote Karte: Hakaj (93., Klausdorf, Foul/Meckern).
Tore: 1:0 Kern (37.), 1:1 Kern (52., Eigentor), 1:2 Olsiewski (66.), 1:3 Spliedt (83.), 2:3 Kahlert (88.).