Madita Thien und Sarah Begunk bringen Holstein Women mit 2:0 in Richtung Vizetitel

von Michael Felke

Madita Thien (re., Holstein Kiel), die im Mittelfeld stark aufspielte, erobert den Ball gegen Janet Rosciani. Fotos: © Ismail Yesilyurt


Holstein Women – TSG 07 Burg Gretesch 2:0 (1:0)

Einen 2:0-Heimsieg landeten die Holstein Women gegen die TSG 07 Burg Gretesch, die dadurch den zweiten Platz in der Regionalliga Nord festigten und drei Spieltage vor Abschluss der Saison bei neun Punkten Vorsprung auf direktem Kurs zur Vizemeisterschaft sind. Ein Augenschmaus war die Partie bei sommerlichen Temperaturen allerdings nicht. Viele lange Bälle, die selten eine Mitspielerin erreichten, kaum einmal Kombinationen und nur phasenweise durchdachtes Spiel.

„Wir hatten in den letzten zwei Wochen viel mit Corona zu tun und heute mit der Ersatztorhüterin nur 14 Spielerinnen zur Verfügung. Unter diesen Voraussetzungen bin ich heute zufrieden“, relativierte KSV-Trainer Bernd Begunk die mäßige Leistung seiner Mannschaft, die anfangs aufgrund der vielen Umstellungen Schwierigkeiten hatte, ins Spiel zu finden. Dafür besaßen die Women das nötige Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Erst scheiterte TSG-Spielerin Julia Uphaus aussichtsreich an KSV-Schlussfrau Chiara Leimgrübler (4.). Dann vergab Nele Fabeyer freistehend vor dem Kieler Tor kläglich (19.).

Nach 20 Minuten wurde Holstein in der Defensive sicherer. In der Innenverteidigung räumte Samanta Carone konsequent ab, und auf der Sechs gefiel Madita Thien nicht nur als umsichtiger Vorstopper. Die 23-Jährige gewann im Mittelfeld viele Bälle und war stets bemüht, das Spiel anzukurbeln. Auch offensiv ergaben sich erste Möglichkeiten, doch die Zuspiele waren noch zu ungenau (21., 23.). Im dritten Anlauf klappte es aber. Als Gretesch einen Ball im Strafraum nicht klären konnte, nahm sich Madita Thien ein Herz und zog aus zwölf Meter flach ab. Der Ball schlug zum 1:0 für Holstein ein (27.).

Holstein Women – TSG 07 Burg Gretesch 1:0 durch Madita Thien

Gegen Ende der ersten Halbzeit war dann Laetitia Mikolassek die auffälligste Spielerin. Der sprintstarke Kieler Neuzugang aus Potsdam, der schon vorher mit ansehnlichen Flankenläufen gefiel, hätte für Holstein erhöhen können.

Madita Thien und Alina Steiner (re.) bejubeln die Führung. Sarah Begunk eilt hinzu. Und Marie Gosewinkel fragt sich, wie Steiner da hinten durchkommen konnte.
Madita Thien und Alina Steiner (re.) bejubeln die Führung. Sarah Begunk eilt hinzu. Und Marie Gosewinkel fragt sich, wie Steiner da hinten durchkommen konnte.

Erst kam die 18-Jährige um Sekundenbruchteile bei einem langen Ball zu spät (42.). Dann eroberte Mikolassek im Mittelfeld einen Ball, konnte sich gegen zwei Gegnerinnen durchsetzen, versuchte es dann aber mit einem Spannstoß, statt zu schieben. Die Kugel flog über das Tor. (45.).

Nach dem Wechsel verflachte die mäßige Partie. Gretesch besaß nur noch eine echte Torchance durch Frauke Lunkwitz, deren Kopfball Chiara Leimgrübler glänzend abwehrte (49.). Insgesamt fehlten dem Gast aber die Mittel, um Akzente zu setzen, während Holstein die Partie verwalten konnte. Immerhin gelang den Kielerinnen noch das 2:0. Auf Pass von Madita Thien nahm Sarah Begunk Maß, deren Schuss direkt neben dem linken Pfosten die Linie überquerte (84.). Zwei Minuten später war sogar noch das 3:0 möglich, doch TSG-Torfrau Jana Dierkes rettete vor Vita Onderka (84.).

Diese Großchance durch Laetitia Mikolassek zum 2:0 bleibt ungenutzt. © Ismail Yesilyurt
Diese Großchance durch Laetitia Mikolassek zum 2:0 bleibt ungenutzt.

Holstein Women: Leimgrübler – Labuj, Erbar, Carone, Redant – Thien, Steiner, Onderka – Mikolassek (65. Jürgensen), Begunk, Krohn (83. Möller).

TSG 07 Burg Gretesch: Dierkes – Rosciani, Altevolmer (62. Sehring), Gosewinkel, Kneip – Uphaus, Kronemeyer, Köhne, Fabeyer, Ehret, Lunkwitz.

Schiedsrichter: Johanna Giard (ASV Bergedorf 85).
Assistenten: Christopher Becker, Leon Menne.

Zuschauer: 80.

Tore: 1:0 Thien (27.), 2:0 Begunk (84.).

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