Der-100-Tore-Mann – Lars Horstinger traf für Kilia zum 100. Mal ins gegnerische Gehäuse. Links Ihab Hathat (VfR). Fotos: © Ismail Yesilyurt
FC Kilia Kiel – VfR Neumünster 6:2 (5:1)
Nur 60 Zuschauer wollten den vorletzten Heimauftritt (das Saisonfinale am samstag um 14 Uhr gegen den SVE Comet Kiel wird mit einem Familien-Fest groß gefeiert – siehe Sonderheft unten) dieses Spieljahres des FC Kilia gegen Rasensport Neumünster sehen. Ein echter SH-Klassiker, doch ein durchziehendes Gewitter und das HSV-Relegationsspiel verhinderten einen besseren Besuch.
Auch sein 21. Punktspiel dieser Spielzeit bestritt der FC Kilia siegreich. In der ersten Halbzeit brannte das Team ein Feuerwerk ab. Kilias hohes Tempo und athletische Überlegenheit überforderten den VfR teilweise. Dieser versuchte mitzuspielen, hatte auch durchaus seine Szenen, so etwa bei seinem Treffer in Halbzeit eins, als Tarik Alioua und Ihab Hathat nach feiner Kombination Mika Hirsch freispielten.
Sonst wurde der VfR aber teils gnadenlos ausgespielt. Die ersten beiden Tore fielen nach Standards von Tom Baller (Ecke und Freistoß), bei denen die VfR-Defensive schlicht überfordert wirkte. Das 2:0 von Lars Horstinger war gleichzeitig das 100. Tor des FC Kilia in dieser Spielzeit.
Dann begann die Gala des Yannik Jakubowski, der gegen seinen Ex-Klub auftrumpfte: Das 3:0 erzielte er nach schnellem Umschaltspiel und Vorarbeit von Matti Seidel, beim 4:1 stibitzte er Geart Latifi am 16er den Ball und traf ins lange Eck. Beim 5:1 war Matti Seidel schneller als die VfR-Innenverteidigung und passte quer zu Jakubowski, der mühelos einschieben konnte.
In der zweiten Hälfte ließ es Kilia etwas ruhiger angehen. Der personell sowieso gebeutelte VfR musste früh verletzungsbedingt wechseln, doch die eingewechselte Youngster machten ihre Sache allesamt gut und so konnte der VfR die Partie offener gestalten. Der FC Kilia hatte dennoch weitere Riesenmöglichkeiten, alle nach frühen Ballgewinnen und schnellen Umschaltsituationen nach mehr oder weniger erzwungenen Aufbaufehlern des VfR.
Doch Bennet Sparfeld rettete gleich fünfmal gegen völlig freie Kilianer: Justus Alt (zweimal), Jakubowski, Jonas Schäfer und Franko Milbradt fanden in Sparfeld ihren Meister. Nur der spät eingewechselte feine Techniker Serhat Yazgan traf noch nach schönem Schlenzer mit seinem „schwächerem“ rechten Fuß von der Strafraumkante.
Auf der Gegenseite hatte Ihab Hathat nach Foul an Hirsch mit einem wunderschönen Freistoß aus 19 Metern für den zweiten Ehrentreffer des VfR gesorgt. Der später ebenfalls verletzte Alioua und der ihn ablösende seine Saisonpremiere feiernde USA-Heimkehrer Fiete Blunk hatten ebenfalls noch Torabschlüsse für den VfR zu verzeichnen.
FC Kilia Kiel: Franzenburg – Ramo, Harder, Foit, Horstinger – Meshekrani (63. Warncke) – Baller, Alt (78. Yazgan), Petrick (78. Trepca) – Seidel (63. Milbradt), Jakubowski (63. Schäfer).
Trainer: Nicola Soranno.
VfR Neumünster: Sparfeld – Kahlcke, Latifi, Christophersen, Wehde (24. Kulka) – Schomaker (46. Gehrke), Nasri – Hathat, Alioua (67. Blunk), Hirsch – Bouzoumita (35. Quareshi).
Trainer: Abdulselam Yilmaz.
Zuschauer: 60.
Schiedsrichter: Chris Olimsky (MTV Tellingstedt).
Assistenten: Kevin Grund, Malte Voß.
Tore: 1:0 (9.) Seidel, 2:0 Horstinger (19.), 3:0 (21.) Jakubowski, 3:1 (29.) Hirsch 4:1 (30.) Jakubowski, 5:1 (37.) Jakubowski, 5:2 (56., Freistoß) Hathat, 6:2 (84. Yazgan).