Kuriose Rote Karte für David Wagner beim 1:4 im Pokal gegen Kilia

von Ismail Yesilyurt

Das Vorspiel zur Roten Karte von David Wagner (re., Kronshagen), der von Tom Baller (8, Kilia) angelaufen wird. Quelle – Ismail Yesilyurt


TSV Kronshagen – FC Kilia Kiel 1:4 (1:2)

Am Ende interessierte das Ergebnis im Viertelfinale des Kreispokals zwischen dem Landesligisten TSV Kronshagen und dem Oberligisten FC Kilia Kiel nicht so sehr. Der Favorit aus dem Oberhaus in Schleswig-Holstein gewann erwartungsgemäß und am Ende verdient mit 4:1.

Gesprächsthema Nummer eins bei den Zuschauern und auch allen an der Partie beteiligten Personen war die Rote Karte für David Wagner. Schiedsrichter Frederik Simon schickte nach Intervention seines Assistenten Kevin Soll den Kronshagener Kapitän vorzeitig in der 35. Minute in die Kabine. Der Grund? Wagner soll den Mann an der Seitenlinie mit beiden Händen gestoßen/geschubst haben. Hat er auch! Aber aufgrund einer Verkettung unglücklicher Aktionen nicht mit Absicht. Auf der linken TSV-Seite nähe der Eckfahne bedrängte der Kilianer Tom Baller den ballführenden Wagner. Der Kronshagener reklamierte mit erhobenen Händen ein Foulspiel, bekam noch Druck von hinten und stolperte das Gleichgewicht suchend mit beiden Händen in Kevin Soll. Rote Karte?

Nach der richtigen Beurteilung durch und für den verwunderten Tom Baller, an der Aktion direkt beteiligt, nicht. Somit verließ mit der Nummer zehn bis dato einer der besten Spieler den Kunstrasenplatz. Und damit war das Bild für den weiteren Verlauf gemalt. Etwas farbiger ab der 46. Minute verglichen mit Abschnitt eins.

David Wagners und Jomard Mousas Bemühen, die Angelegenheit richtig zu stellen, ändert an der Entscheidung von Schiedsrichter Frederick Simon nichts. Quelle: Ismail Yesilyurt
David Wagners und Jomard Mousas Bemühen, die Angelegenheit richtig zu stellen, ändert an der Entscheidung von Schiedsrichter Frederick Simon nichts. Rot. Rechts Tom Baller. Quelle: Ismail Yesilyurt

Die Elf von Coach Nicola Soranno hatte natürlich vom Anpfiff weg die Initiative übernommen. Doch der technisch feinen Ballzirkulation in der eigenen Hälfte und im Mittelfeld fehlte das Pfeffer. Der TSV Kronshagen verteidigte mit Biss und Herz die größeren Spielanteile des FC. Aus einer kompakten Defensive und mit Spielmacher Jomard Mousa hinter der einzigen Spitze mit Thorge Jess sollten schnelle Umschaltaktionen für Entlastung sorgen. Und auch hier und da eingestreutes Gegenpressing sollte helfen.

Das tat dann der Gast beim 1:0. Den FC-Fehler im eigenen Mittelfeld nutzte die Truppe um das Trainergespann Peter Speth und Dimitrijus Guscinas zur Führung durch Jess, der ein Querzuspiel von Justin Baasch verwertete.

Thorge Jess (in weiss) brachte Aussenseiter TSV Kronshagen mit 1:0 in Führung. Quelle: Ismail Yesilyurt

Ein Rückstand sehr zum Missfallen von Nicola Soranno, der mit der Darbietung seiner Spieler so nicht einverstanden war. Wie gut, dass Kilia Kiel gespickt ist mit großer individueller Klasse, sonst wäre es nicht ein ruhiger Dienstagabend auf der Kilia-Bank gewesen. Benjamin Petrick sorgte auf der linken Seite für eine tolle Vorarbeit, an dessen Ende Yannik Jakubowski im Raum und Zeit die richtigen Koordinaten gewählt hatte und aus fünf Metern das Zuspiel vollendete.

Dem 2:1 (32.) für den Favoriten ging ein hoher Freistoß in den Strafraum voraus. Jan Matti Seidel servierte per Kopf das Leder an den zweiten Pfosten, wo Salih Ramo aus einem Metern traf. Abseits? Höchstwahrscheinlich laut Einiger, die näher am Geschehen standen. Diesem kleinen Nackenschlag folgte drei Minuten später ein größerer für das Speth-Team.

Nach der Pause dominierte Kilia Kiel ob der Überzahl natürlich weitaus mehr. Hinzu kam aber, dass der Oberligist nun zielstrebiger, flüssiger und gradliniger in der Offensive spielte. Vor allem aber hochgradig gefährlicher. Einzig der FC-Chancenwucher verhinderte die frühe Entscheidung. So hätte der Ex-Kilianer Niklas Kessler, der auch gleich nach dem 1:0 eine Möglichkeit zum 2:0 besaß, in der 50. Minute ausgleichen können. Später vergab auch Rune Möller eine Großchance (70.), bei der FC-Keeper Finn-Niklas Kornath großartig parierte. Kilia Kiel zieht somit in das Halbfinale des Kieler Kreispokals ein.

Stimmen zum Spiel

Nicola Soranno (Trainer FC Kilia Kiel)
Peter Speth (Trainer TSV Kronshagen)

TSV Kronshagen: Beckmann – Yüksel (73. Baesler), Huchzermeier, Kiewald, Kallenbach (81. Bertermann) – Wagner, Wirth – Baasch (68. Krege), Mousa (60. Alberts), Kessler – Jess (64. Möller).
Trainer: Peter Speth.

FC Kilia Kiel: Kornath – Lawson-Body, Wüllner, Ramo, Ayyildiz (60. Mahmud) – Warncke (76. Meshekrani) – Baller, Alt, Seidel (83. Yildirimer), Petrick (73. Trepca) – Jakubowski (73. Müller).
Trainer: Nicola Soranno.

Schiedsrichter: Frederik Simon (Heikendorfer SV).
Assistenten: Kevin Soll, Mats Siegmund.

Zuschauer: 250.

Rote Karte: Wagner (35., Kronshagen).

Tore: 1:0 Jess (8.), 1:1 Jakubowski (16.), 1:2 Ramo (32.), 1:3 Jakubowski (56.), 1:4 Seidel (82.).

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