Jevenstedt und Hartenholm mit Remis im Verfolgerduell

von Olaf Wegerich

David Akinwande (li., Jevenstedt) vs. Paul-Erik Gehrmann (Hartenholm). © 2024 Olaf Wegerich


In der Verbandsliga West geht es weiterhin extrem spannend zu. Bereits am Samstag erklomm Aufsteiger ETSV Fortuna Glückstadt (54 Punkte und 25 Spiele) mit einem 3:0 gegen den VfR Horst die Tabellenspitze, weil zeitgleich der bisherige Spitzenreiter SSC Phoenix Kisdorf (52 Punkte und 24 Spiele) mit 1:2 beim TUS Nortorf verlor und auf den 2. Platz abrutschte. Im Duell der Verfolger trennten sich am Sonntag vor knapp 200 Zuschauern der TUS Jevenstedt und der TUS Hartenholm 1:1 (1:0). In einem von beiden Seiten sehr intensiv geführten Spiel, das durch viele packende Zweikämpfe geprägt war, nahm die Partie erst in der zweiten Hälfte Fahrt auf. Damit wahrten beide Mannschaften ihre Chance im Titelrennen und im Kampf um den Relegationsplatz. Am 15. Mai, dem vorletzten Spieltag, kommt es in Hartenholm vor hoffentlich ansprechender Kulisse zum Rückspiel. Bis dahin heißt es weiterhin fleißig zu punkten. Das Verfolgerduo Hartenholm (50 Punkte), das ebenso wie Jevenstedt (47 Punkte) erst 22 Spiele ausgetragen hat, ist damit weiterhin aussichtsreich im Rennen.

In der an Höhepunkten armen ersten Hälfte hatten die Gastgeber leichte Feldvorteile zu verzeichnen, ohne dabei aber die große Torgefahr zu versprühen. Beide Mannschaften agierten dabei aus einer kompakten Abwehrreihe und scheuten das Risiko, in einen Konter zu laufen. Daher spielte sich das Geschehen auch überwiegend im Mittelfeld ab, wo verbissen um jeden Zentimeter Boden gekämpft wurde. Dennoch gelang den Gastgebern der so wichtige Führungstreffer nach einer Balleroberung durch Jonas Richter, der in die Tiefe zu Lucas Seefeldt spielte. Dessen Schuss wurde von Robert Hendrik Wasner (25.) entscheidend abgefälscht und trudelte zum 1:0 ins Gästetor. „Da wurde zuvor Arne Hirschfelder an der Seitenlinie gefoult. Das Gegentor war komplett unglücklich“, ärgerte sich der Gästetrainer.

Nach dem Seitenwechsel agierte die Mannschaft von Trainer Martin Genz deutlich offensiver und wurde auch mit dem Ausgleichstreffer zum 1:1 durch Blerim Bara (55.) für ihre Bemühungen belohnt. Für Bara, der in der Hinrunde noch für den WSV Tangstedt spielte, war es bereits der 11. Saisontreffer. Bara konnte sich zuvor über die linke Seite im Dribbling gegen Hogrewe, Rohwer und Richter durchsetzen und ließ dann auch Jeromin im Tor keine Abwehrchance. Danach wurde es ein offener Schlagabtausch mit einigen Großchancen auf beiden Seiten. Zunächst verfehlte Lucas Seefeldt (56.) mit einem Flachschuss nur knapp das Tor, dann waren die Gäste wieder an der Reihe. Thorben Glabbatz (59.) hatte sich durchgetankt und scheiterte mit einem satten Schuss aus Nahdistanz am prächtig reagierenden Daniel Jeromin. „Da hatte ich den Torschrei schon auf den Lippen“, erinnerte sich Hartenholms Trainer an die Megachance zum Führungstreffer. Nur zwei Minuten später scheiterte Maximilian Kokot mit einem Schuss aus der Drehung erneut an Jeromin.

Jan-Andre Sievers (li., Hartenholm) gegen Louis Ranck (Jevenstedt). © 2024 Olaf Wegerich
Jan-Andre Sievers (li., Hartenholm) gegen Louis Ranck (Jevenstedt). © 2024 Olaf Wegerich

Die Gastgeber überstanden die Drangphase der Gäste aber unbeschadet und wurden wieder zwingender in ihren Aktionen. Einen Weitschuss von Henry Grothkopp (70.), der als Flatterball daher kam, konnte Nico Jeschke mit einer starken Parade zur Seite abwehren. Den Abpraller schlenzte der wuselige David Akinwande aus Nahdistanz neben das Tor. Das hätte die Führung für die Gastgeber sein müssen. Danach wurden die Gastgeber aber nur noch bei Standardsituationen gefährlich. In der Schlussphase gab es auf beiden Seiten jeweils noch eine Situation, wo der Schiedsrichter auf Elfmeter hätte entscheiden können. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Simon Pieper, der jeweils auf Augenhöhe war, blieb stumm. In der Nachspielzeit kam Geburtstagskind Tjark-Erik Rohwer noch zu einem Kurzeinsatz für Lucas Seefeldt.

Das Resümee der beiden Trainer lautete daher auch ziemlich ähnlich. „Das Unentschieden ist absolut leistungsgerecht. Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung. Wir haben unsere Ausfälle gut kompensiert“, sagte Jevenstedts Trainer Guido Wieck. Genauso sah es Gästetrainer Martin Genz. „Das ist eine gerechte Punkteilung. Beide Mannschaften hatten ihre guten zwanzig Minuten, wo sie jeweils überlegen waren. Daher ist das Ergebnis auch leistungsgerecht. Jetzt müssen wir nur hoffen, wenn wir das Rückspiel austragen, dass es dann noch um etwas für uns geht“.

Es ist allen Akteuren sowie dem jungen Schiedsrichter mit seinem Gespann hoch anzurechnen, dass die Partie trotz der enormen Bedeutung sehr fair und sportlich ausgetragen wurde. Für den TUS Jevenstedt geht es bereits am Mittwoch weiter mit dem brisanten Kreisderby gegen den TUS Nortorf, das um 19:00 Uhr angepfiffen wird. Nur drei Tage später muss Jevenstedt dann am Samstag um 15:30 Uhr beim aktuellen Zweiten SSC Phoenix Kisdorf Farbe bekennen. Der TUS Hartenholm empfängt am Sonntag den Marner TV.

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