HSV-Ikone Thomas Bohrmann wechselt zur Probsteier SG

von Ismail Yesilyurt

Fans und Farben im Rücken beflügelten Thomas Bohrmann und den Heikendorfer SV beim gestrigen Sieg gegen den Gettorfer SC. © 2023 Ismail Yesilyurt


Am Mittwoch letzter Woche hat Thomas Bohrmann nach einer längeren Bedenkzeit „weil wir halt bei den Gesprächen nicht auf einen Nenner gekommen sind bis dato“ seine finale Entscheidung dem Heikendorfer SV mitgeteilt. Die Sport-Ikone des Landesligisten verlässt den Verein am Saisonende nach 15 Jahren Zugehörigkeit – mit einem einjährigen Abstecher zur TSG Concordia Schönkirchen 2013 – und wechselt zur Probsteier SG 2012, die sich derzeit mit viel Aufwind zum möglichen Klassenerhalt in der Verbandsliga Ost spielen.

Gemeinsame nationale und internationale Zeiten

„Ich kenne ja Thomas schon sehr, sehr lange. Wir haben ja sehr viele Jahre damals in der Bundeswehr-Nationalmannschaft gespielt. National und international haben wir viele Turniere und Spiele zusammen bestritten“, sind Florian Stahl, dem Chefcoach der Probsteier SG seit einigen Monaten, die sportlichen und menschlichen Werte seines neuen, 40-jährigen Torwarts bestens bekannt.

Fußballer durch und durch

„Wer Thomas kennt, weiß, dass er absolut für den Fußball lebt. Er ist total fußballverrückt. Positiv. Er hat sich glaube ich, seinen Familienstammbaum auf sein Trikot bedrucken lassen“, lacht Stahl. „Jeder kennt ihn in der Umgebung. Er ist ein richtig starker Torhüter, der vielleicht ein bisschen älter geworden ist, aber trotzdem wie eine Bank hinten drin steht. Und als Trainer ist es mir tatsächlich egal, wie alt die sind. Hauptsache die bringen ihre Leistung. Das siehst du ja an mir. Ich bin 38 und kann da noch ein bisschen mitmischen“, schmunzelt der regionalligaerfahrene PSG-Coach.

Thomas Bohrmann fängt einen Ball ab. Im Punktspiel gegen Schönkirchen am 1. Mai 2016. © 2016 Ismail Yesilyurt
Thomas Bohrmann fängt einen Ball ab. Im Punktspiel gegen Schönkirchen am 1. Mai 2016. © 2016 Ismail Yesilyurt

Alexander von Jordan tritt kürzer

Nachdem PSG-Keeper Alexander von Jordan bekannt gab, dass er aus beruflichen und familiären Gründen kürzer treten wird, stellte der Probsteier Fußball-Lehrer im Februar den Kontakt zum Berufssoldat-Kollegen her. „Wir bekommen einen echt guten Menschen, guten Torwart, der menschlich bei uns reinpasst. Die Spieler kennen ihn“, ist sich Stahl sicher, dass Bohrmann mit dem jungen Torwart Lennard Neurath ein harmonisches Paar zwischen den Pfosten bilden wird.

Thomas Bohrmann will das Bestmögliche für Probsteier SG

„Ich habe auch nicht vor jetzt großartig da just for fun zu kicken. Ein bisschen Anspruch an mich selbst habe ich noch. Demzufolge werde ich natürlich alles Menschenmögliche tun, um das Bestmögliche für Probsteier SG mit rauszuholen.“ Füße hochzulegen ist nicht angesagt, der zukünftige PSG-Schlussmann wird hochmotiviertes Teil des aufstrebenden Projekts in Schönberg sein. „Florian hat ganz klar aufgezeigt, was die Probsteier SG in Zukunft vorhat. Und hat die Grundstrukturen einmal vorgestellt. Und hat so auf diese Weise, was so an die infrastrukturellen Geschichten schon entstanden sind, Interesse bei mir geweckt“, erklärte der Goalie, der gestern am Sonntag im wichtigen 6-Punkte-Spiel um den Klassenerhalt gegen den Gettorfer SC gleich früh einen 0:1-Rückstand und damit eventuell eine andere Ergebnisentwicklung beim 4:1-Sieg verhinderte.

Schönes Bohrmann-Abschiedsgeschenk für Heikendorfer SV

„Das ist jetzt mein oberstes Ziel. Dem Nimbus der Unabsteigbarkeit zu wahren. Mit dem Heikendorfer SV bin ich noch nie abgestiegen seitdem ich da bin“, möchte Thomas Bohrmann beim Verein im Osten von Kiel seine großen Fußstapfen erfolgreich betonieren. Einzig die Lücke, in vielen Bereichen die der 40-Jährige hinterlässt, wird schwierig bis nicht zu füllen sein.

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