Holstein Women: Landespokal und Vize dank gutem Strukturaufbau

von Michael Felke

Nicht aufzuhalten. Madita Thien enteilt der Abwehr des TuS Büppel. Fotos: © Ismail Yesilyurt


Vizemeister in der Regionalliga Nord und Landespokalsieger. Die Holstein Women waren lange nicht mehr so erfolgreich. Im Pokalendspiel gegen den SSC Hagen Ahrensburg ließen die Kielerinnen nichts anbrennen und gewannen verdient mit 3:0. Und in der Regionalliga wurde das Team von Trainer Bernd Begunk mit zwölf Punkten Vorsprung auf den Drittplatzierten ATS Buntentor souverän Zweiter.

„Das hängt mit den Strukturen zusammen, die wir über Jahre aufgebaut haben. Wir haben bessere Trainingsmöglichkeiten, können Trainingsbausteine kontinuierlich schulen und die Leistungsdichte ist größer geworden“, führt der KSV-Coach die wesentlichen Gründe für den Leistungsschub seiner Mannschaft an. Ein wenig Glück gehörte allerdings auch dazu, als im März gegen den Waldörfer SV in letzter Minute durch ein Tor von Alina Steiner mit 2:1 gewonnen wurde. Bis auf die Partie beim SV Meppen II (1:5) gab sich Holstein keine Blöße mehr.

Für die Frauen von Holstein Kiel gab es in der Saison 2021-22 viele Gründe zur Freude.

„In Meppen haben wir gut gespielt. Allerdings zeigte sich deutlich, woran es uns noch fehlt. Meppen hat jede Chance eiskalt genutzt. Bei uns fehlt hingegen der Knipser, der immer trifft“, meint Begunk, dessen Tochter Sarah es immerhin auf 14 Treffer brachte. „Noch zu wenig“, allerdings kann Sarah nicht überall sein. Hundertprozentige Chancen müssen auch von anderen zuverlässig genutzt werden“, erklärt der Trainer, der aber fest daran glaubt, dass die Abgebrühtheit vor dem Tor gerade bei den jungen Spielerinnen noch kommen wird. Alina Steiner, Ronja Jürgensen oder Laetitia Mikolassek bringen zwar alles mit, waren aber noch nicht konstant genug,

Eine Konstante war dagegen Samanta Carone, die aus Verlegenheit in der Innenverteidigung ausprobiert wurde und dort glänzend einschlug. Inzwischen ist die 26-Jährige aus dem Abwehrzentrum nicht mehr wegzudenken. Gut erholt hat sich auch Jasmin Grosnick, die nach einem Schienen- und Wadenbeinbruch etwas Zeit brauchte, um sich freizuschwimmen, dann aber ihren Stammplatz in der Defensive zurück eroberte. Ihr Comeback feierte auch Madita Thien. Der zierliche, aber zweikampfstarke Wirbelwind musste nach einem langwierigen Haarriss im Mittelfuß zunächst Zutrauen zur eigenen Fitness finden, ehe die 23-Jährige im letzten Drittel der Saison wieder zu einem Aktivposten im Mittelfeld wurde.

Pech hatten dagegen Lisa Wiedemann, Tabea Lycke, sowie Melissa Möller und Lina Staben. Spielerinnen, die allesamt durchaus in der Startelf stehen könnten, aber verletzungsbedingt nur selten oder gar nicht zum Einsatz kamen. „Wir haben insgesamt 26 Spielerinnen eingesetzt. Ohne diese Breite hätten wir diese gute Platzierung nicht erreicht“, meint Holstein Trainer Bernd Begunk, der allen Spielerinnen eine deutliche Leistungssteigerung attestiert und optimistisch in die Zukunft blickt.

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