Timo Bamler (vorne, Eckernförder SV) gegen Maximilian Lüdtke (MTSV Hohenwestedt). © 2023 Olaf Wegerich
Im Duell des gastgebenden Oberligisten konnte der Eckernförder SV sich deutlich mit 5:1 (1:0) gegen den Oberliga-Aufsteiger MTSV Hohenwestedt im Kreispokalfinale des Kreises Rendsburg-Eckernförde durchsetzen und ist damit ein würdiger Nachfolger für den Verbandsligisten TuS Bargstedt, der im Vorjahr nach Elfmeterschießen den Landesligisten TuS Rotenhof besiegen konnte. Marc Medler und Lars Puphal, die ihr letztes Punktspiel für die Gastgeber absolviert haben, krönten damit ihre Karriere beim Traditionsverein von der Ostseeküste.
Zögerlicher Auftakt mit aktiveren Eckernfördern
Bei herrlichen sommerlichen Temperaturen erlebten die 430 Zuschauer am Bystedtredder einen zögerlichen Auftakt, bei dem beide Mannschaften zunächst wenig Offensivdrang entwickelten und demzufolge es nur selten zu brenzligen Situationen im Strafraum kam. Die Gastgeber waren in der Anfangsphase zwar die deutliche aktivere Mannschaft. Der frisch gebackene Aufsteiger hatte deutlich erkennbar Schwierigkeiten, ins Spiel zu kommen. Das sollte sich erst nach gut zwanzig Minuten ändern, als die Gäste ihre vornehme Zurückhaltung ablegten und endlich aktiv am Spiel teilnahmen, ohne dabei jedoch für Gefahr zu sorgen.
Timo Bamler mit Köpfchen zur Führung
Als alles schon auf eine torlose erste Hälfte hinauslief, schlugen die Gastgeber nach einem präzisen Eckball von der linken Seite eiskalt zu. Der völlig frei stehende Timo Bamler (43.) hatte keine Mühe, zwei Minuten vor dem Pausentee per Kopfball ist rechte obere Eck zum 1:0 zu treffen.
Leon Knittel legt nach für den ESV
Auch nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der MTSV unaufmerksam und musste gegen den abgezockten Oberligisten Lehrgeld bezahlen. Nachdem ein Eckball von der linken Seite zunächst zur Seite abgewehrt werden konnte, waren die Gäste bei der erneuten Hereingabe unsortiert und Leon Knittel (48.) nutzte die Freiheiten völlig blank per Kopfball gegen den chancenlosen Enno Beckmann zum beruhigenden 2:0. Danach wurden die Gäste endlich aktiver und suchten ihr Heil in der Offensive, was dem bis dahin wenig ereignisreichen Spiel gut tat.
Felix Ploog trifft für den MTSV
Zunächst wurde Torjäger Thies Kochanski in Strafraumnähe unsanft zu Fall gebracht, was jedoch keinen Pfiff zur Folge hatte. Nur wenige Minuten später klärte Michael Behnke in höchster Not gegen den einschussbereiten Nils Woelki. Dass der MTSV nicht gewillt war kampflos das Feld zu räumen, bewies der sehenswerte 1:2-Anschlusstreffer durch Felix Ploog (61.) nach flacher Hereingabe von Jannis Brandt über die rechte Außenbahn.
Im Gegenzug hat Luc-Jonathan Justen die Chance, für die Gastgeber zu erhöhen. Doch sein Abschluss ist zu überhastet und stellt Beckmann, der stehen bleibt, vor keine Probleme. Nur zwei Minuten später bietet sich Clas Sievers nach flacher Hereingabe über die rechte Seite die Chance zum Ausgleich, doch Sievers gerät in Rückenlage und sein Schuss verfehlt das Tor deutlich.
ESV macht mit Doppelschlag alles klar
Besser machen es die Gastgeber, die, was die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor betrifft, an diesen Tag das deutliche effektivere Team sind. Nach einem Doppelschlag und zwei Toren in 120 Sekunden ist der Oberligaaufsteiger endgültig geschlagen. Zunächst trifft der kurz nach der Pause eingewechselte Nils Woelki (73.) zum 3:1 – hier wollen die Gäste ein Handspiel gesehen haben und beschweren sich vehement – und kurz darauf verwandelt Leon Apitz (74.) mit einem platzierten Flachschuss gegen die erneut unsortierten Gäste zum deutlichen 4:1.
Marc Medler und Lars Puphal mit Abschiedsspiel
Danach hat Felix Ploog noch eine letzte Gelegenheit für die Gäste, doch sein Schuss geht deutlich über das Tor. In der Schlussphase scheitert zweimal der spät eingewechselte Ömer Dagtekin an Enno Bechmann im MTSV-Tor. Und auch Lars Puphal hat in seinem letzten Pflichtspiel nach seiner Einwechselung noch die Chance auf einen Treffer, doch der von ihm getretene Foulelfmeter geht rechts neben das Tor, nachdem sich Beckmann bereits für die andere Ecke entschieden hatte.
Altendorf sorgt für klare Verhältnisse
Den Schlusspunkt gegen resignierende Gäste setzte Olte Altendorf (90./+3) mit dem 5:1 in der Nachspielzeit. Danach durfte ausgiebig gefeiert werden und auch Trainer Maik Haberlag konnte der obligatorischen Bierdusche nicht entkommen.
Stimmen zum Spiel
Trainer Maik Haberlag (Eckernförder SV): Wir wollten die Standards und das schnelle Umschaltspiel vom MTSV unbedingt verhindern. Das ist uns ganz gut gelungen. Hätten wir mehr zugelassen, wäre der Ausgang des Spiels knapper gewesen. Nach dem 1:0 wurde das Spiel wilder.
Michael Behnke (MTSV Hohenwestedt): Der Sieg von Eckernförde war natürlich verdient. Nach dem 2:1-Anschlusstreffer waren wir klar am Drücker. Vor dem 3:1 gab es ein klares Handspiel vom Gegner. Das hätte der Schiedsrichter sehen müssen.
Falko Möller (MTSV Hohenwestedt): Das haben wir heute selber verkackt. Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht.
Eckernförder SV: Sievers – Bamler (83. Medler), Knittel, Zülsdorff, Lorenz – Wiese (53. Wölki) – Mohr, Jürgensen (83. Puphal), Justen (72. Stöterau) – Altendorf, Apitz (79. Dagetkin).
Trainer: Maik Haberlag.
MTSV Hohenwestedt: Beckmann – Brandt, Behnke, Kracht, Clas Sievers – Lüdtke (61. Lewin), Rathje (77. Kasch), Tjark Sievers, Ploog (83. Baufeldt) – Kochanski, Möller. Trainer: Udo Kochanski/ Sebastian Barth.
Schiedsrichter: Leon Andresen (GW Todenbüttel).
Assistenten: Niklas Leidning, Vincent Manthey.
Zuschauer: 430.
Bes. Vorkommn.: Puphal (87., Eckernförde) schießt Foulelfmeter daneben.
Tore: 1:0 Bamler (43.), 2:0 Knittel (47.), 2:1 Ploog (61.), 3:1 Wölki (73.), 4:1 Apitz (74.), 5:1 Altendorf (90./+3).